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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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für eine schlecht ausgeführte Arbeit, eine Beule im Kotflügel von seinem Auto, einen Strafzettel wegen Falschparkens, einen Streit mit seiner Frau. Letzten Dienstag jedoch hatte Butchs Unvermögen, für sich selber einzustehen, dazu geführt, dass J.D. die alte Schuld bei ihm hatte begleichen müssen. Jede Erinnerung daran kratzte ein wenig mehr Lack von ihrer alten Freundschaft ab, doch J.D. konnte die Sache einfach nicht auf sich beruhen lassen und kehrte, auch wenn es schmerzte, in Gedanken zu dem Tag zurück.
    Butch hatte ihm die Tür geöffnet und er war an ihm vorbei ins Wohnzimmer spaziert. »Gina hat heute doch wohl wirklich Spätschicht?«
    Sein Freund hatte ihn mit einem breiten Grinsen angesehen. »Weshalb seid ihr alle so versessen darauf, Gina aus dem Weg zu gehen? Ab und zu ist sie ein bisschen reizbar, aber was ist schon dabei?«
    J.D. hatte geschnaubt. »Ebenso gut könntest du sagen, dass ein Pitbull ein bisschen anstrengend ist. Die Frau besteht aus fünfundfünfzig Kilo reiner Bosheit und das weißt du ganz genau.«
    »Zweiundfünfzig Kilo. Du willst doch sicher nicht, dass sie mitkriegt, dass du sie für so schwer hältst.« Er hatte in Richtung der Tüte genickt, die J.D. in der Hand gehalten hatte. »Ist das Bier?«
    J.D. hatte eine der sechs Flaschen herausgezogen, Butch die Tüte gegeben und sich auf die Couch geworfen, während sein Kumpel in die Küche gegangen war. J.D. hatte die Flasche geöffnet, einen Schluck getrunken und gesagt: »Weißt du, ich habe nie ganz verstanden, weshalb du sie geheiratet hast. Ihr beiden seid doch vollkommen verschieden.«
    Die Kühlschranktür war zugeschlagen worden. »He, was soll ich sagen. So was nennt man eben wahre Liebe.«
    J.D. hatte geschnaubt. »Wenn du mich fragst, wirkt es eher wie ein Kampf auf Leben und Tod. Ich will nur hoffen, dass du gestern Abend im Tug mit Kittie Lockrell wirklich nur geflirtet hast, denn falls Gina je herauskriegt, dass du sie betrügst, bist du ein toter Mann.«
    Butch hatte mit den Schultern gezuckt, den Fernseher eingeschaltet und sie hatten beide, die Füße auf dem Couchtisch, das Spiel der Mariners verfolgt.
    J.D. jedoch hatte nur mit halbem Auge hingesehen und gleichzeitig überlegt, wie Butch am besten beizubringen wäre, dass er plötzlich Hotelbesitzer war. Normalerweise hätte er es ihm sofort erzählt, aber er hatte von dem Erbe während der Verhandlung gegen Lankovich erfahren, als er in der Gegend nicht gerade beliebt gewesen war. Und da Butch seinetwegen keine Arbeit hatte, wäre es sicher keine allzu gute Idee, mit seinem unverhofften Glück zu prahlen oder auch nur zu versuchen, zu erklären, weshalb er deshalb in einem echten Zweispalt war.
    Noch während er darüber grübelte, wie er das Thema am besten zur Sprache brächte, und wie Robbie Lankovich, der zunehmend wildere Drohungen gegen ihn ausstieß, am besten abzuschütteln wäre, hatte es an der Wohnungstür geklopft. Ohne den Blick von der Mattscheibe zu wenden, war Butch rückwärts Richtung Tür gegangen und hatte achtlos aufgemacht. J.D. jedoch hatte beim Anblick der Besucher die Schultern gestrafft.
    Er hatte sich zu viele Jahre auf der Straße herumgetrieben, um nicht sofort einen Bullen zu erkennen, wenn er einen sah. Und obwohl er, seit er ein Kind gewesen war, kein Gesetz mehr übertreten hatte, hatte sich sein instinktives Misstrauen gegenüber sämtlichen Gesetzeshütern nicht gelegt.
    »Ja?«, fragte Butch ohne Interesse und stöhnte, weil A-Rods erster Schlag daneben gegangen war.
    »Butch Dickson?«
    »Ja, wer will das wissen?« Er hatte sich umgedreht und zum ersten Mal seine Besucher angesehen. »Scheiße, Bullen. Was wollt ihr?«
    Sie waren unaufgefordert eingetreten. »Wir müssen wissen, wo du dich heute Nachmittag herumgetrieben hast, Butchie«, hatte der Ältere der beiden gesäuselt. »Um vier Uhr, denn da hat jemand, auf den deine Beschreibung passt, das One Stop drüben in der Neunten überfallen.«
    »He, zischt ab und geht jemand anderem auf die Nerven. Sehe ich so dumm aus? Wenn ich einen Laden überfallen wollte, würde ich doch wohl keinen nehmen, der gleich hier um die Ecke liegt.« Die Hände in den Hosentaschen, hatte Butch schulterzuckend vollendet: »Außerdem bin ich total sauber. Ich habe seit Jahren schon nichts mehr mit euch zu tun gehabt.«
    Der jüngere Beamte hatte sich in der Wohnung umgesehen und J.D. war seinem Blick gefolgt. Eins musste man Gina lassen, sie hielt das Apartment wirklich hervorragend in

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