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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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schnell mit möglichst vielem vertraut.
    Eine Minute später betrat er den zweiten Steg und blieb wie angewurzelt stehen.
    Denn am Ende des Steges stand, den Rücken in seine Richtung, nach vorne gebeugt. um sich die Beine mit einem dicken Handtuch abzutrocknen, den Kopf jedoch erhoben, um ihren Sohn die letzten Meter bis ans Ufer schwimmen zu sehen, seine Zwangspartnerin Dru Lawrence.

4
    S ie trug einen verblichenen schwarzen Badeanzug mit rotem Besatz. Abgesehen von den hoch ausgeschnittenen Beinen und dem tief gezogenen Rücken bot er nichts besonderes. Das Material hatte eindeutig schon bessere Tage gesehen, doch als er auf ihre wohlgeformte Kehrseite blickte, waren es nicht die Laufmaschen in dem verschlissenen Stoff, die dazu führten, dass es ihn plötzlich in den Fingern juckte, als hätte er in eine Brennnessel gefasst. Verdammt, er konnte einfach nicht verstehen, was ihn an ihr derart faszinierte. Er rieb sich die Hände an den Oberschenkeln seiner Jeans ab und räusperte sich.
    Sie zuckte zusammen und fuhr zu ihm herum. »Sie haben mich erschreckt!«
    Seewasser rann in kleinen Bächen aus ihrem nassen Zopf, unter dem nassen Stoff, der sich über ihren vollen Brüsten spannte, zeichneten sich ihre Nippel – hart von der kühlen abendlichen Brise – wie zwei kleine Steine ab, und J.D. wünschte sich von Herzen, er hätte sich davongestohlen, solange es ihm noch möglich gewesen war.
    Was ihn echt wütend machte. Dann war sie halt gut gebaut. Es war normal für ihn als Mann, so etwas zu bemerken. Seine Reaktion zeigte ihm lediglich, dass er, ehe er die Stadt verlassen hatte, besser noch mit einer Frau ins Bett gegangen wäre – denn garantiert würde er die Chance, die sich ihm durch das Erbe bot, nicht ein paar überschüssiger Hormone wegen vertun. Und ebenso garantiert ließe er keine Frau an sich heran, ohne zu wissen, was sie und ihre Sippe gegen ihn ausheckten.
    Als ob sie auch nur das geringste Interesse daran hätte, dir nahe zu kommen. Um ein Haar hätte J.D. verächtlich geschnaubt. So wenig Beachtung hatte ihm bisher noch keine Frau geschenkt. Sie widmete sich pro Minute mindestens fünfundfünfzig Sekunden ihrem immer noch in Richtung des Stegs schwimmenden Sohn.
    Dann traf ihn ein Gedanke wie ein Vorschlaghammer direkt zwischen die Augen. »Und wo ist Mr. Lawrence?«, platzte er heraus. Seltsam, dass er erst jetzt auf die Idee kam, dass sie verheiratet war. Schließlich hatte sie ein Kind, so dass beinahe sicher davon auszugehen war.
    »Onkel Ben ?«
    »Ihr Ehemann, Süße.«
    »Ach der.« Dafür, dass sie, wie er dachte, ein Heimchen am Herd war, klang ihr Lachen überraschend zynisch. Sie sah ihm reglos in die Augen und erklärte: »Den gibt es nicht – Süßer.«
    Gut.
    Scheiße. Wurde er allmählich vollkommen verrückt? Es ging einfach nicht an, dass er wegen dieser Antwort eine tiefe Befriedigung empfand. Er vergrub die Hände in den Taschen seiner Jeans. »Vom Winde verweht, was?«
    »Und zwar schon vor so langer Zeit, dass selbst die Erinnerung an ihn zu Staub zerfallen ist.« Sie legte den Kopf auf die Seite und klopfte sich Wasser aus dem Ohr. »So, jetzt kann ich wieder etwas hören.« Dann zuckte sie mit den Schultern. »Was angesichts des Charmes Ihrer bisherigen Gespräche nicht unbedingt von Vorteil ist. Sind Sie aus einem bestimmten Grund hier oder schleichen Sie uns nur hinterher?« »Ich schleiche niemandem hinterher, Schätzchen. Ich mache mir ein Bild von der Umgebung. Ich nehme an, das hier ist der Steg, von dem aus die Gäste zu dem Floß schwimmen?«
    »Nein, das tun sie von dem Steg aus, an dem auch die Boote liegen. Da oben wohnen Tante Sophie und Onkel Ben.« Sie zeigte auf ein kleines Blockhaus, das auf einem Hügel stand, und ihm bisher noch nicht aufgefallen war. »Das hier ist unser Privatsteg.« Sie zog eine Braue in die Höhe. »Offenbar haben Sie das Schild bei Ihren Erkundigungen übersehen.«
    Ja, er hatte sich zu sehr auf ihren hübschen Hintern konzentriert. Nun jedoch zwang er seine Gedanken zurück zum eigentlichen Thema des Gesprächs und fragte empört: »Sie lassen die Kinder vom selben Steg aus schwimmen, an dem auch die Boote anlegen?«
    Sie hatte ihm wieder den Rücken zugewandt, um zu beobachten, wie ihr Sohn die letzten Meter zum Steg schwamm, und unweigerlich wanderte sein Blick erneut an ihr herab. Als er ungefähr in Kniehöhe ihrer langen wohlgeformten Beine angekommen war, knurrte sie ihn an: »Wissen Sie, dafür, dass Sie erst heute hier

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