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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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gehalten, deren langes Haar das Rohmaterial für Kleidung bildete. Überall, wo nichts angepflanzt war, wucherte dichter Dschungel.
    »Offenbar sind diese Leute durchaus in der Lage, für ihr leibliches Wohl zu sorgen«, bemerkte Doc. »Sie leben zwar nicht gerade luxuriös, aber sie sind mit ihrem Lebensstandard zufrieden.«
    Als Doc und Renny wieder zu der goldenen Pyramide zurückwanderten, begegnete ihnen die hübsche Prinzessin Monja. Es war deutlich zu erkennen, daß Doc ihr sehr gefiel, aber natürlich verbot ihr Stolz es ihr, das in Worten auch nur anzudeuten. Statt dessen erkundigte sie sich nach dem Leben der amerikanischen Mädchen und verabschiedete sich dann wieder höflich von den beiden.
    In der Stadt stellten Doc und Renny mit Bedauern fest, daß sich die Haltung der Mayas ihnen gegenüber verändert hatte. Die beiden Fremden fingen manchen mißtrauischen und unfreundlichen Blick auf. Überall waren Angehörige der Kriegerkaste zu beobachten, wie sie lebhaft auf kleinere Gruppen von Leuten einredeten.
    Zufällig konnte Doc ein solches Gespräch unbemerkt belauschen. Offensichtlich versuchten die Männer der Kriegerkaste, die friedlichen Mayas gegen ihre weißen Gäste aufzuwiegeln. Der von Doc belauschte Krieger behauptete gerade, die Fremden seien weißhäutige Teufel, die wie Würmer aus dem Bauch des auf dem Wasser gelandeten blauen Vogels gekrochen seien. Wie lästiges Gewürm müßten sie auch vernichtet werden.
    Die Propagandamaschine der Kriegerkaste arbeitet nicht ungeschickt, dachte Doc, als er nachdenklich weiterging.
    An diesem Abend gingen Doc und seine fünf Freunde wieder zeitig schlafen, weil die Mayas auch zu dieser Sitte neigten. Allerdings schliefen die sechs Gefährten in dieser Nacht auf den harten Steinbänken nicht so gut wie in der Nacht zuvor.
    Long Tom, der ein großes Zimmer mit Johnny und Ham teilte, hielt es nur eine Stunde auf seinem harten Lager aus. Die Schlaflosigkeit trieb ihn dann hoch. Er zog sich an und beschloß, im Mondschein einen kleinen Spaziergang zu unternehmen.
    Ohne ein besonderes Ziel zu haben, schlenderte Long Tom durch die nächtliche Stille des Tals, bis er vor sich die Pyramide aufragen sah. Das Bauwerk faszinierte ihn. Der Goldgehalt des Gesteins war so hoch, daß man das Heiligtum tatsächlich als eine Goldpyramide bezeichnen konnte. Was für einen unglaublichen Wert mußte dieser Steinkoloß darstellen!
    Während Long Tom noch im Schatten der Pyramide Gedanken nachhing, sprang ihn plötzlich jemand raubtierhaft von hinten an. Eine Hand preßte sich auf Long Toms Mund.
    Obwohl Long Tom nicht besonders gesund und stabil aussah, verbargen sich doch unter seiner blassen Haut sehr kräftige Muskeln. Im nächsten Augenblick hatte er sich von den zupackenden Händen befreit und einen kräftigen Schrei ausgestoßen.
    Weitere Angreifer tauchten wie aus dem Nichts auf. Es waren Angehörige der rotfingrigen Kriegerkaste.
    Long Tom kämpfte selbst wie ein besessener Krieger. Er brachte einen Gegner zu Fall, wurde aber bei seinem nächsten Angriff von den Beinen gerissen und wälzte sich mit seinem Gegner zwischen Steinen und weicher Erde auf dem Boden herum.
    Eine von Long Toms Händen krallte sich um einen Felsbrocken. Ein Schlag damit, und ein weiterer Gegner war kampfunfähig.
    Die Überzahl seiner Feinde war jedoch zu groß. Schließlich lag er, mit dicken Schnüren an Füßen und Händen gefesselt, hilflos am Boden.
    Einer der rotfingrigen Krieger, der sich bisher abseits gehalten hatte, trat heran. Im matten Widerschein des Mondlichts erkannte Long Tom das häßliche Gesicht Häuptling Morgenwinds.
    Der Anführer der Kriegerkaste erteilte einen Befehl in seiner Sprache, die Long Tom nicht verstand. Mehrere Krieger packten daraufhin Long Tom und schleppten ihn hinter die Pyramide. Auf einem durch dichtes Gebüsch führenden Pfad erreichten sie schließlich einen von Steinblöcken umgebenen runden Platz. In der Mitte dieses Platzes klaffte eine schwarze runde Öffnung.
    Ohne über sein Schicksal lange nachdenken zu müssen, ahnte Long Tom bereits, was dieser schwarze Schacht für ihn bedeuten sollte.
    Die Krieger hielten keuchend mit ihrer Last inne. Häuptling Morgenwind trat gemächlich heran und nickte Long Tom hämisch zu, während er einen kleinen Stein aufhob und in das dunkle Loch fallenließ.
    Sekunden vergingen, bevor das Aufprallen des Steines zu hören war. Dann gab es noch andere Geräusche – häßliches Zischen und das Gleiten und Kriechen

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