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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Schleppen.
    Der Anblick von soviel Schönheit und Anmut veranlaßte Monk zu der Bemerkung: »Es sieht so aus, als ob sie die häßlichsten Typen aussuchen und Krieger werden lassen.«
    Später stellten sie fest, daß das genau den Tatsachen entsprach. Wenn ein Maya Krieger werden wollte, mußte er sowohl körperlich wie geistig einen gewissen Grad von robuster Häßlichkeit aufweisen.
    Die Mayas kannten keine Gefängnisstrafe. Wenn einer von ihren Männern ein nicht allzu schweres Verbrechen beging, wurde er nicht etwa verbannt oder eingesperrt, sondern der Kriegerkaste zugeordnet, die den Stamm zu beschützen hatte.
    Diese rotfingrigen Krieger wehrten Eindringlinge ab und bewahrten so das Tal der Verschollenen für die Angehörigen des uralten Mayavolkes. Bei diesen Abwehrkämpfen wurden natürlich viele von Ihnen im Kampf erschlagen und auf diese Weise tatsächlich hart bestraft. Deswegen waren die Angehörigen der Kriegerkaste also die unwissendsten und abergläubischsten Bewohner des Tals der Verschollenen.
    Die Gruppe der sechs Freunde mit ihrem großen Gefolge bewegte sich durch die Straßen der kleinen Mayastadt.
    Johnny machte dabei ständig neue Entdeckungen, die sein Archäologenherz höher schlagen ließen. »Diese Gebäude!« stieß er hervor. »Sie sind genauso konstruiert wie die Häuser in der großen Ruinenstadt Chichen Itzà. Schaut, diese Baumeister haben nie die Bogenkonstruktion bei Dächern oder Eingängen benutzt!«
    Eine andere Eigentümlichkeit fiel auch den anderen auf, die außer Doc nicht viel von der Mayakultur wußten. Überall waren Steinfiguren von Tieren, grotesk mißgestalteten Menschen und Vögeln zu sehen. Aber jede dieser Skulpturen unterschied sich von der anderen.
    Schließlich erreichten sie ein Steinhaus, das größer war als die übrigen. Es stand erhöht auf einem mächtigen Fundament von Steinquadern.
    Man führte sie hinein, und sie standen sofort vor König Chaac.
    Der Anblick von König Chaac war unbedingt eine Überraschung – aber eine angenehme.
    Er war ein großer, kräftiger Mann, wenn auch schon ein wenig gebeugt vom Alter. Sein Haar war schneeweiß, sein Gesicht von einer klassischen Ebenmäßigkeit. Im Abendanzug würde er bei jedem offiziellen Festessen in New York eine gute Figur gemacht haben. Im Augenblick trug er jedoch einen »Maxtli«, einen breiten roten Gürtel, dessen Enden vorn und hinten eine Art Schurz bildeten.
    Zum Empfang seiner Gäste stand er mitten in einem großen Raum.
    An seiner Seite stand eine junge Frau. Sie war bei weitem das hübscheste Mayamädchen, das die sechs Freunde bisher gesehen hatten. Ihre ebenmäßigen Züge verrieten sofort, daß sie König Chaacs Tochter war. Sie hatte auch fast die gleiche Größe wie ihr Vater.
    »Eine wirkliche Schönheit«, flüsterte Monk ehrfurchtsvoll.
    »Nicht schlecht«, gab sogar Renny zu, dessen hageres Gesicht etwas von seinem mürrischen Ausdruck verlor.
    Monk wollte noch etwas sagen, aber als er das Mädchen ansah, erkannte er, daß sie Englisch sprach und die Bemerkungen verstanden hatte. Sie errötete und wurde sichtlich verlegen.
    Doc begann in seinem holprigen Maya, König Chaac zu begrüßen.
    »Sie können in Ihrer eigenen Sprache reden«, unterbrach ihn König Chaac mit einer höflichen Geste.
    Das verblüffte sogar Doc. Es dauerte einige Sekunden, bevor er seine Sprache wiederfand. Dann vollführte er eine weit ausholende Geste.
    »Ich begreife das alles nicht«, sagte er. »Ganz offensichtlich sind Sie doch Abkömmlinge einer uralten Kultur. Sie leben in einem Tal, das praktisch von außen unzugänglich ist. Die übrige Welt hat keine Ahnung von der Existenz dieses Tales. Sie leben hier auch noch genauso wie Ihre Vorfahren vor Hunderten von Jahren. Aber Sie begrüßen mich in einem ausgezeichneten Englisch!«
    König Chaac beantwortete das Kompliment mit einer leichten Verbeugung. »Ihre Neugier in dieser Hinsicht kann ich befriedigen, Mr. Clark Savage junior.«
    Auch das setzte Doc mehr in Erstaunen, als er sich anmerken ließ. Man kannte ihn!
    »Ihr geschätzter Vater hat mich die englische Sprache gelehrt«, erklärte König Chaac lächelnd. »Gleich bei Ihrem Eintritt habe ich Sie als seinen Sohn erkannt. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar.«
    Doc nickte langsam. Diese Zusammenhänge hätte er erraten können, denn an allen Plätzen der Erde, wo sein Vater gewesen war, hatte er sich würdige Freunde geschaffen.
    Nach der höflichen Begrüßung stellte der König seine junge

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