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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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vorschlagen würden?« fragte er hinterhältig.
    »In diesem Fall, und vorausgesetzt, daß die Fakten, die Sie mir eben unterbreitet haben, dem wirklichen Sachverhalt entsprechen«, erwiderte Doc prompt, »beliefe sich der Betrag auf eine Million Dollar.«
    Judborn Tugg entging knapp einem Herzinfarkt.
    Unten in der Halle des Wolkenkratzers widerfuhr Slick Cooley ebenfalls ein Schock, aber aus anderen Gründen.
    Slick hatte Alice Cash und Tante Nora Boston entdeckt.
    Die beiden Frauen waren lehmbespritzt und vom Regen aufgeweicht und hinterließen auf dem gebohnerten Boden der Halle eine schmutzige Spur. Ihre Gesichter waren bleich und verängstigt, und der Wolkenkratzer schien sie über Gebühr zu beeindrucken.
    Sie marschierten zu den Lifts. Tante Nora ging voraus und reckte das Kinn vor, um die eigene Unsicherheit zu überspielen.
    Slick begriff, daß er etwas unternehmen mußte. Wenn die Frauen Doc Savage aufsuchten, würde es Schwierigkeiten geben, dafür würde Tante Nora sorgen. Wenn sie wütend war, gebärdete sie sich wie ein altes Kriegsroß. Slick hatte einen Einfall, den er für vorzüglich hielt. Er schnellte vor und rempelte die beiden Frauen an.
    Tante Noras umfangreiche Handtasche polterte zu Boden.
    Slick stürzte sich auf die Tasche, er hielt sein dickes Geldbündel verdeckt in einer Hand. Er riß die Tasche auf und schob das Bündel hinein, gleichzeitig sah er die beiden Revolver.
    Slick packte die beiden Frauen, ein Handgemenge entstand.
    »Räuber!« brüllte Slick. »Man hat mich überfallen!«
    Tante Nora setzte ihm die Faust aufs Auge, daß Slick einen echten Schrei ausstieß, die hübsche Alice Cash trommelte gleichfalls mit ihren kleinen Fäusten auf ihn ein.
    Ein Polizist stürmte von der Straße herein und beendete das Getümmel. Slick deutete auf die beiden Frauen.
    »Diese Weiber haben mich heute abend überfallen! Ich erkenne sie wieder! Durchsuchen Sie sie, sie haben bestimmt die zwei Revolver, mit denen sie mich bedroht haben, und mein Geld noch dabei!«
    Der Polizist öffnete Tante Noras Tasche und fand die Revolver und das Geld. Er zählte die Banknoten.
    »Wie viel hat man Ihnen abgenommen?« fragte er.
    Slick gab die exakte Summe an.
    »Stimmt«, sagte der Polizist barsch und packte die beiden Frauen am Kragen.
    »Aber wir haben ihn nicht überfallen!« schrie Alice Cash wütend.
    »Der Beweis spricht gegen Sie«, sagte der Polizist. »Und wenn Sie es nicht getan haben, dann haben Sie jedenfalls Waffen in Ihrer Tasche, und das ist in New York verboten.«
    »Sie Lump!« Tante Nora äugte zu dem feixenden Slick. »Für diese Gaunerei breche ich Ihnen das Genick.«
    Sie stürzte sich auf Slick, der sich hastig zurückzog.
    »Hören Sie auf«, befahl der Polizist. »Kommen Sie mit zum Revier. Im Gefängnis können Sie sich abkühlen.«
    Er wuchtete seine beiden Gefangenen in die Richtung zur Tür.
     
     

3.
     
    Im selben Augenblick erschien der Gorilla. Es war ein bemerkenswerter Gorilla, dessen Augen eine überraschende Intelligenz verrieten. Sein Gesicht war häßlich, aber gutmütig. Sein Anzug stammte von einem erstklassigen Schneider, aber er sah aus, als hätte der Gorilla darin geschlafen. Der Mann wog mindestens zweihundertsechzig Pfund, und seine behaarten
    Arme waren einige Zoll länger als seine krummen Beine.
    Breitspurig baute er sich vor Slick auf.
    »Ich habe gesehen, wie Sie das Geld in die Tasche gesteckt haben«, sagte er. Seine Stimme war hell und piepsig wie die eines Kindes.
    Dann rammte er seine Faust auf Slicks Nase. Slick kippte um und schlitterte über den Boden, seine Nase war plötzlich so breit, daß sie den größten Teil seines Rattengesichts bedeckte.
    Tante Nora hüpfte fröhlich hin und her und sang: »Gloria! Ich gönne es ihm von Herzen!«
    Alice Cash schenkte dem Menschen, der einem pelzigen Gorilla glich, ein freundliches Lächeln.
    Der Polizist wandte sich an den Gorilla: »Sie behaupten, der Kerl hat das Geld in die Handtasche geschmuggelt?«
    »Das hat er getan«, sagte der Gorilla.
    Der Polizist knurrte und marschierte auf Slick zu. Slick raffte sich auf und spurtete zur Tür. Er blickte sich um und sah, daß der Polizist ihn nicht einholen konnte, schob beide Hände in die Achselhöhlen und brachte sie mit den beiden Pistolen wieder zum Vorschein. Die Pistolen hatten Schalldämpfer.
    Die beiden Schüsse waren kaum zu hören. Sie trafen den Polizisten nicht, zwangen ihn jedoch in Deckung. Er zog seinen Revolver. Slick stürzte aus dem Haus.

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