DS008 - Die unsichtbare Legion
Farmgebäude.
Die Minigranaten explodierten. Ihnen entquollen unwahrscheinliche Mengen dicken schwarzbraunen Qualms, der sich mit der Luft zu einem tiefen Sepiabraun vermischte und sie undurchsichtig wie Nebel werden ließ.
Obwohl Monk und Doc nur zwei Fuß weit auseinanderstanden, konnten sie sich nicht mehr erkennen. Der Bronzemann war in die Hocke gegangen, ertastete Monks Bein und rief leise zu ihm hinauf: »Du kannst loslegen, ich bin dir nicht mehr im Weg.«
Monk hatte bereits die Mini-Maschinenpistole gezogen und jagte aus ihr ganze Serien von ›Gnadenkugeln‹ heraus, mit denen er das vor ihnen liegende Gelände abstrich. Aufschreie verrieten, daß zumindest einige der Kugeln trafen.
»Genug!« rief Doc Savage ihm leise zu. Sie mußten immer wieder tastend miteinander Fühlung halten, während sie sich zu den Farmgebäuden vorarbeiteten.
Monk wollte auf das kleinere der Gebäude zugehen, das als Lagerschuppen zu dienen schien, aber Doc Savage dirigierte ihn nach links, zum Wohnhaus hinüber.
»Sollten wir uns nicht lieber im Schuppen verschanzen?« fragte Monk.
Doc Savage gab ihm darauf keine Antwort. Er warf noch weitere Rauchgranaten, unter die er auch vier Tränengasgranaten mischte. Die letzteren schleuderte er weit genug weg, damit er und Monk nicht in ihren Wirkungsbereich gerieten, denn sie trugen ja keine Gasmasken.
Sie gelangten zu dem Wohnhaus.
Der sepiabraune Tarnnebel war auch ins Innere eingedrungen. Man sah die Hand vor den Augen nicht, und es herrschte dort ein unbeschreibliches Durcheinander. Tele Edmunds schrie heiser Befehle.
»Bewacht das Sumpfland rund um die Farm!« brüllte er. »Behaltet es scharf im Auge. Die Verneblung kann nicht ewig dauern. Dann kriegen wir sie.«
Doc Savage drückte Monk auf den Boden. »Warte hier«, flüsterte er ihm zu.
Der Bronzemann lief auf den Brackwasserlauf zu, auf dem die vier Wasserflugzeuge verstreut waren. Rund um sich herum konnte er andere Männer laufen hören, die Tele Edmunds Befehl ausführten, das umliegende Sumpfland zu beobachten.
Der sepiabraune Tarnnebel reichte nicht bis zu den Flugzeugen. Doc Savage spähte hinter einem Busch hervor. Auf einem der Pontons am Ufer sah er einen Posten stehen, der angestrengt Ausschau hielt. In dieser Richtung gab es kein Entkommen.
»Hör mal, du in der dunklen Maschine!« rief Doc Savage hinüber.
Nur eines der Wasserflugzeuge hatte eine dunkle Tarnfarbe, die anderen waren metallsilbern. Der Pilot stand am Ende des Pontons und hielt eine Maschinenpistole. Er drehte sich um.
»Ja, Boß?« schrie er zurück.
Doc nutzte wieder einmal seine Fertigkeit, Stimmen nachzuahmen, diesmal hatte er die Stimme Tele Edmunds imitiert.
»Steig mit deiner Maschine auf«, wies Doc Savage ihn an, »und flieg dorthin zurück, wo du die letzte Ladung aufgenommen hast.«
Der Pilot zögerte. »Und was soll hier inzwischen werden?« rief er zurück.
»Keine Angst, mit dem Schlamassel werden wir schon fertig«, rief Doc Savage mit Edmunds Stimme. »Kreise oben, bis sich der Tarnnebel verzieht. Wenn du dann niemanden durch die Sümpfe fliehen siehst, haben wir sie, und du kannst abzischen.«
Diese Logik schien den Flieger zu überzeugen. »Okay«, antwortete er und kletterte in das Cockpit seiner Maschine.
Doc Savage zog sich vorsichtig in Richtung der Farmgebäude zurück, und gleich darauf hörte er die Motorengeräusche, mit denen das Wasserflugzeug über den Brackwasserkanal raste, um Anlauf zum Start zu nehmen.
Der Motorlärm der startenden Maschine verursachte im Farmhaus neuen Aufruhr. Tele Edmunds stürzte hinaus und rannte zum Brackwasserlauf hinunter, aber er kam natürlich zu spät. Die Maschine hatte bereits abgehoben.
»Sie sind uns in dem Flugzeug entwischt!« schrie er mit hochrotem Kopf.
Als die Maschine in einer Schleife zurückflog, wurde sie von einem Kugelhagel empfangen. Der Pilot glaubte, es seien Doc Savage und seine Leute, die ihn beschossen. Tele Edmunds, der wild mit den Armen herumfuchtelte, konnte er inmitten der Rauchfetzen, die am Rand des Vernebelungsfeldes trieben, nicht erkennen.
Erst in diesem Augenblick fiel Edmunds ein, daß ja noch andere Maschinen zur Verfügung standen. Er rannte mit seinen Leuten zum Brackwasser zurück, um sie in die Luft zu beordern. Dabei stießen sie auf einen ihrer Männer, der bewußtlos am Boden lag und dessen Waffe fehlte. Offenbar hatte er einen Schlag ans Kinn eingesteckt.
Sie erreichten das Ufer des Brackwassers, und hier erlitt Edmunds
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