Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS013 - Der silberne Tod

DS013 - Der silberne Tod

Titel: DS013 - Der silberne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
schlugen blitzschnell zu und verschwanden irgendwo in der Hafengegend; mehr war nicht bekannt.
    Eine Stunde vor Sonnenaufgang, es war immer noch neblig und dunkel, die Ozeandampfer ankerten vor den Narrows und warteten auf die Flut und die Schlepper, die sie aus dem Hafen bugsieren sollten, Lotsenschiffe mit dumpf tutenden Nebelhörnern, prusteten über die trübe Brühe – eine Stunde vor Sonnenaufgang war ein schmales Boot ohne Nebelhorn und mit beinahe geräuschlos arbeitendem Motor ebenfalls im New Yorker Hafen unterwegs. Monk kümmerte sich um den Kurs, Doc saß im Cockpit und war damit beschäftigt, ein Paar schwere Taucherstiefel anzuziehen.
    Von Zeit zu Zeit hob Monk ein kastenähnliches Gebilde vor die Augen und spähte zu den beiden Ufern, an denen Doc starke Infrarotlampen postiert hatte, deren Licht für unbewaffnete Augen unsichtbar war, aber Nebel und Wolken durchdringen konnte; das kastenähnliche Gebilde machte die Infrarotstrahlen sichtbar.
    »Die Stelle ist ungefähr hundert Fuß weiter stromaufwärts«, erklärte Monk.
    Doc zog eine Lade auf und nahm eine wasserdichte Stablampe heraus, die an einem Schwimmer befestigt war; er warf die Lampe über Bord. Sie war durch eine lange Leine mit einem kleinen Anker verbunden, der die Lampe abwärts zog.
    Monk spähte wieder an’s Ufer.
    »Wir sind da«, sagte er. »Hier ist die Stelle, die auf der Zeichnung mit dem nördlichsten Stern markiert war.«
     
    Das Boot verlangsamte die Fahrt. Doc erhob sich und stülpte einen Taucherhelm über den Kopf; der Helm bestand aus unzerbrechlichem Glas und hatte in der unteren Hälfte, so daß das Blickfeld nicht beeinträchtigt wurde, eine Tiefenmeß-Skale, die mit einer Leuchtfarbe aufgemalt war, außerdem ein Mikrophon für ein in die Tauchermontur eingebautes Funksprechgerät, und ein Echolot. Doc hatte den Taucheranzug selbst entwickelt und nach seinen Angaben fertigen lassen, aber bisher keine Gelegenheit gefunden, ihn zu erproben.
    Er schaltete das Funkgerät an und betätigte einen Knopf. Musikfetzen, Morsezeichen, die Stimme eines Nachrichtensprechers schallten aus dem Apparat, dann erklang ein tiefes, ohrenzerreißendes Dröhnen. Doc begriff, daß er den Funk-Kompaß der Regierung erwischt hatte und drehte weiter an dem Apparat, bis er ein freies Wellenband entdeckte. Er gab Monk die Wellenlänge an, die dieser an einem zweiten Gerät einstellte, und schwang sich über die Schiffswand. Die Eisensohlen der Stiefel zerrten ihn nach unten.
    »Fahr langsam im Kreis«, wies er Monk an, »am besten ohne Motor, mit den Rudern.«
    »Gewiß«, sagte Monk in sein Mikrophon. »Halte mich über deine Erlebnisse auf dem laufenden.«
    Doc beobachtete den Tiefenmesser und spürte, wie der Wasserdruck allmählich zunahm. Das Sauerstoffgerät funktionierte; Doc war zufrieden. Nachträglich fand er es doch ein wenig riskant, daß er sich mit dem unerprobten Anzug auf dieses Abenteuer eingelassen hatte.
    Er erreichte den Boden; Schlamm wirbelte auf. Doc schaltete einen starken Scheinwerfer ein. Die Strömung hatte ihn ein wenig abgetrieben, und er bahnte sich einen Weg unter das Boot. Er suchte mit dem Scheinwerfer den Flußgrund ab; er wußte nicht, wonach er suchen sollte, und war schon im Begriff aufzugeben und an die Wasseroberfläche zurückzukehren, als er mit der Stiefelspitze an einen harten Gegenstand stieß, der unter Schlamm und Geröll beinahe vergraben war.
    Doc hob den Gegenstand auf, wischte den Schlamm ab und stellte fest, daß er einen Metallkasten, der etwa einen Fuß im Quadrat maß und mit Gummi abgedichtet war, in den Händen hielt.
    »Laß mir eine Leine herunter«, sagte er zu Monk.
    Einen Augenblick später kam eine mit einem Gewicht beschwerte Leine herab. Doc packte zu und ließ sich hochziehen.
    »Du hast es also gefunden«, sagte Monk schmunzelnd, als Doc zu ihm ins Boot stieg.
    »Ich hab’s gefunden«, sagte Doc und nahm den Helm ab. »Vermutlich haben wir damit den Schlüssel zu dem ganzen Geheimnis in der Hand.«
    Er stemmte einen Schraubenzieher zwischen die abgedichteten Fugen des Kastens und sprengte den Deckel ab. Der Kasten war mit einem weichen, schwarzen Material gefüllt, in das ein Gewirr von Drähten, eine Sprungfeder und eine gläserne Vakuum-Röhre eingebettet waren.
    Monk blickte nach rückwärts, wo der Schein der Lampe, die Doc vorhin über Bord geworfen hatte, im trüben Wasser vage zu erkennen war. In der Bucht krochen zwei Lotsenboote nah aneinander vorbei und ließen ihre

Weitere Kostenlose Bücher