Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS013 - Der silberne Tod

DS013 - Der silberne Tod

Titel: DS013 - Der silberne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Avenue entführt worden war. Sie trug noch das elegante Abendkleid, das sie gestern abend getragen hatte, aber mittlerweile war es schmutzig und zerfetzt, außerdem hatte Pat den langen engen Rock über den Knien abgerissen, um beim Gehen nicht ständig behindert zu sein.
    Lorna Zane war bei ihr, und auch ihr sah man die Strapazen an. Ihre kastanienfarbenen Haare waren zerzaust, die Wildlederaufmachung speckig, das graue Hütchen und die Handtasche fehlten, und von einem ihrer grauen Schuhe hatte sie den Absatz verloren.
    »Wo ist Doc?« fragte Pat noch einmal.
    Monk wandte sich ab und schielte zu Ham. Ham zuckte mit den Schultern.
    »Wir wissen es nicht«, sagte er.
    »Was soll das heißen?!« Ihre Stimme wurde schrill. »Ist ihm was zugestoßen?«
    Ull war hinter Monk und Ham an der offenen Tür auf getaucht. Er lachte heiter.
    »Vielleicht erlauben Sie mir, die Frage zu beantworten«, sagte er. »Savage ist ertrunken. Seine Leiche haben wir mit einer Mine zerteilt und an die Fische verfüttert.«
    Pat wurde sehr blaß. Sie wandte sich abrupt ab und barg das Gesicht in den Händen. Lorna Zane kaute auf ihrer Unterlippe; sie war den Tränen nahe. Sie hatte Doc kaum gekannt, und doch war die Nachricht von seinem Tod für sie ein Schock, als wäre ein guter Freund gestorben.
    Ein kleiner Mann im silbernen Overall kam zu Ull und tippte ihm auf die Schulter.
    »Der Chef will dich sprechen«, sagte er leise. »Er ist wieder mal stocksauer.«
    Ull runzelte die Stirn, sein unschuldiges Puttengesicht wirkte plötzlich verkniffen. Er wandte sich an die Gefangenen.
    »Ich bin bald wieder hier«, versicherte er. »Inzwischen könnt ihr euch entscheiden, ob ihr uns verraten wollt, wie viel ihr der Polizei über unsere Funk-Bojen mitgeteilt habt ...«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und stapfte einen langen, engen Korridor entlang. Das Schiff hatte früher auch Passagiere befördert, und Ull trat in einen Raum, der damals als Salon gedient hatte.
    In der Mitte des Salons war ein großer Tisch; er war hoch beladen mit der Beute, die Ull und die Silbernen Totenköpfe am Vortag und in der Nacht in New York eingesammelt hatten. Da lagen Banknotenbündel, Leinensäcke mit Hartgeld, Halsketten, Armbänder und ein Sortiment Ringe – die meisten mit mehrkarätigen Brillanten.
    Am Kopfende des Tischs stand eine Gestalt in silbernem Overall und mit silberner Kapuze. Die Gestalt deutete auf den Tisch.
    »Ich nehme an, daß Sie das arrangiert haben, um mich zu beeindrucken?« fragte die Gestalt mit verstellter Stimme. »Ich bin nicht zu beeindrucken.«
    Ulls Gesichtsausdruck verriet, daß er eben dies beabsichtigt hatte; er war enttäuscht.
    »Das ist doch ein ganzer Haufen Geld ...«, murmelte er.
    »Sie sind also immer noch davon überzeugt, daß diese Beute den Aufruhr entschuldigt, den Sie in New York verursacht haben?« Die Gestalt im Overall lauerte.
    »Man wird uns nicht fangen«, meinte Ull. »Wir werden ein paar Tage aufs offene Meer verschwinden, das fällt gar nicht auf. Die Schiffspapiere sind in Ordnung, und wir haben sogar zur Tarnung eine Ladung an Bord, Wolle und Häute, mit der wir notfalls beweisen können, daß wir aus Südamerika kommen und unterwegs nach Kanada sind.«
    »Sie übersehen etwas!« schnarrte die Gestalt im Overall.
    »Was?« erkundigte Ull sich unschuldig.
    »Sie übersehen, daß Sie die Überfälle auf eigene Verantwortung durchgeführt haben. Ich hatte Sie beauftragt, den gepanzerten Geldtransport zu überfallen, und Sie sollten Paine L. Winthrop erschießen. Alles andere haben Sie auf eigene Faust gemacht, abgesehen vom Kampf gegen Savage, der durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen in alles hineingezogen worden ist.«
    Ull atmete tief ein. »Aber wir haben doch beinahe eine Million Dollar, und ...«
    Die vermummte Gestalt schnitt ihm das Wort ab. »Sie haben Transaktionen gefährdet, die mir allein im letzten Jahr eine Milliarde Dollar eingebracht haben!«
    Ulls Unterkiefer fiel herab.
    »Was ...?«Er staunte. »Wie viel, haben ... haben Sie gesagt?«
    »Eine Milliarde!« schnarrte der Mann am Kopfende des Tischs.
    Ull stand wie betäubt, »Das begreife ich nicht ...«
    »Sie werden sich gewiß daran erinnern, daß ich Sie im Laufe des vergangenen Jahres einige Male beauftragt habe, etliche Männer aus dem Weg zu räumen«, sagte die Gestalt sarkastisch. »Diese Aufträge haben Sie oder Ihre Leute übrigens zu meiner vollen Zufriedenheit ausgeführt, wie ich gern anerkennen will. In keinem

Weitere Kostenlose Bücher