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DS016 - Die Festung der Einsamkeit

DS016 - Die Festung der Einsamkeit

Titel: DS016 - Die Festung der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Diplomaten, denn es lag nicht nur in einer guten Wohngegend, sondern war auch geräumig und strahlte eine gewisse, etwas altmodische Würde aus. Es bestand aus grauen Feldsteinen und lag in einem kleinen, gepflegten Park mit hohen, alten Bäumen und einem vorderen und einem rückwärtigen Tor. Ein breiter Weg führte vom vorderen Tor zum Haus und daran vorbei zur Garage, die hinter dem Haus lag; zwischen der Garage und dem rückwärtigen Tor war eine Rasenfläche.
    Das zweite Tor führte über einen schmalen Fußweg direkt zum Haus. Das Haus war würfelförmig, hatte zwei Etagen und ein Dachgeschoß, das Manow sich als Studio hatte ausbauen lasen.
    Serge Manow rannte in sein Studio hinauf, und die Angestellten in der Wohnung des Chauffeurs hörten, wie er auf schrie. Der Schrei war so gellend und markerschütternd, daß die Leute von den Sitzen gerissen wurden. Die Köchin, die nicht beim Chauffeur war, weil sie sich um das Abendessen kümmern mußte, schnitt sich vor Schreck mit dem Metzgermesser in den Finger. Das Messer ging durch bis auf den Knochen, und die Wunde blutete noch eine ganze Weile erheblich – eine Tatsache, die sich nachträglich als bedeutungsvoll erwies.
    Die Angestellten hasteten zum Studio. Sie rissen die Tür auf und blieben erstarrt stehen. Sie trauten ihren Augen nicht. Serge Manow war pechschwarz geworden!
     
    Serge Manow war unglaublich schwarz. Nicht nur seine Haut war schwarz, sondern auch seine Fingernägel, seine Augen und seine Zähne waren schwarz geworden. Sogar seine Kleidung war verdunkelt, als hätte jemand sie in chinesische Tusche getaucht.
    Der Butler stöhnte, der Chauffeur stieß ein ächzendes Geräusch aus, und die Finger der Köchin zitterten. Das Blut aus der Wunde tropfte auf den Boden.
    »Genosse Manow!« rief das Zimmermädchen. Sie war zwar Amerikanerin, aber überzeugte Kommunisten; deswegen hatte Manow sie eingestellt.
    Die schwarze Statue, die nur noch eine entfernte Ähnlichkeit mit Serge Manow hatte, verfärbte sich abermals, wurde sepiafarben, geriet in Bewegung, löste sich scheinbar in Rauch auf, der vage die Form eines menschlichen Körpers bewahrte, und näherte sich der Tür.
    Die Köchin kreischte auf und kleckste noch mehr Blut auf den Boden und gegen die Wand, aber der Chauffeur fand seine Geistesgegenwart wieder. Er zog eine schwere Zange aus der Hüfttasche und schleuderte sie dem gespenstischen Gebilde entgegen.
    Die Zange durchdrang die Erscheinung, als wäre sie wirklich nur Rauch, prallte gegen die gegenüberliegende Wand und riß den Verputz herunter.
    Dann löste sich der Rauch, unvermittelt auf. Er breitete sich nicht aus, er zerfloß, er wurde durchsichtig und war plötzlich nicht mehr da.
    »Ich habe ihn umgebracht«, flüsterte der Chauffeur.
    Eine Weile blieb es totenstill, nur der heftige Atem der Angestellten war zu hören. Die Köchin blutete immer noch.
    »Ich ... ich kann ihn doch nicht getötet haben ...«, stammelte der Chauffeur. »Doch nicht mit einer stumpfen Zange ...«
    »Mein Gott«, sagte der Butler.
    Niemand war auf den nächsten Schrei vorbereitet. Er kam aus dem Erdgeschoß – eine Männerstimme am Rande des Entsetzens und des unfaßbaren Grauens. Die Köchin rief etwas und fiel durch die Tür ins Studio und blieb liegen. Die übrigen kümmerten sich nicht um sie, sie fuhren herum und rannten nach unten, um herauszufinden, wer da so entsetzlich geschrien hatte.
    Als die Diener das Erdgeschoß erreichten, erklang ein weiterer Schrei, er kam aus dem rückwärtigen Hof, und diesmal bekam ihn die gesamte Nachbarschaft mit. Die Diener hasteten in den Hof, sie waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf das, was sie tatsächlich fanden – nämlich gar nichts.
    Der Hof war gähnend leer. Es war kalt, und am Himmel funkelten Sterne, und aus der Ferne war der Verkehrslärm der Stadt zu hören, aber hier draußen war alles still.
    Die Diener durchsuchten den Park, ohne etwas zu finden. Sie informierten die Polizei, die wenig später kam und die Zeitungen informierte; diese schlachteten den Vorfall gehörig aus.
    Auf diese Weise erfuhr Doc Savage davon. Er las regelmäßig Zeitung.
     
     

4.
     
    Nicht jeder, aber allzu viele Leute hatten schon von Doc Savage gehört. Doc Savage – Clark Savage jr. – hatte in der letzten Zeit versucht, weitere Publizität zu vermeiden, und war mit dem Verband der Zeitungsverleger und mit den Herausgebern der großen Journals übereingekommen, daß sie nichts mehr über ihn veröffentlichten und

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