DS022 - Die Monsterbande
mißtrauisch geworden. Er hat mir freiwillig alles erzählt.«
»Er hat Ihnen wirklich mitgeteilt, daß er zu Savage will, damit der sich um den Fall Bruno Hen kümmert?«
»Hat er mir mitgeteilt.«
Der andere fluchte. »Wir müssen ihn abfangen. »Ich habe eine Handgranate, zwei Pistolen und das Schießeisen im Banjo; es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn ich es nicht schaffen sollte, den Kerl vor Savages Wohnung umzulegen.«
»Das ist verdammt riskant«, entschied der Gesprächspartner. »Können Sie die Sache nicht irgendwo unterwegs erledigen?«
»Vielleicht kann ich ihn überholen ...«
»Tun Sie das. Machen Sie ihn unterwegs fertig,« Caldwell hastete zum Taxi zurück.
»Schnell«, sagte er zu dem Fahrer, »wenn Sie mich ohne Aufenthalt in die Stadt befördern, sind für Sie zwanzig Dollar extra drin.«
»Einverstanden«, sagte der Fahrer. »Legen Sie die zwanzig Piepen schon mal zurecht.«
4.
Carl MacBride hatte noch nie eine auch nur halbwegs bemerkenswerte Stadt gesehen. So starrte er auf die Wolkenkratzer und die verstopften Straßen, zugleich begriff er, daß es möglicherweise nicht so einfach war, Doc Savage zu finden.
»Wenn Sie hier jemand suchen«, sagte er zu dem Fahrer, »wie stellen Sie das an?«
»Nun«, sagte der Fahrer, »man kann zum Beispiel im Telefonbuch nachsehen.«
»Vielleicht kennen Sie den Mann, den ich sprechen muß. Er heißt Doc Savage.«
Der Fahrer drehte sich überrascht um und geriet beinahe von der Fahrbahn. Er bugsierte den Wagen wieder auf die rechte Straßenseite und deutete auf eines der Hochhäuser.
»Jeder in dieser Stadt kennt Doc Savage«, sagte er. »Er wohnt in dem Haus da vorn, in der sechsundachtzigsten Etage.«
MacBride blickte zu dem Hochhaus. Es war eines der eindrucksvollsten Gebäude von ganz Manhattan und bestand aus grauem Stein, viel Glas und funkelndem Metall.
»Sind Sie mit Doc Savage verabredet?« erkundigte sich neugierig der Fahrer.
»Nein. Hätte ich mich anmelden sollen?«
MacBride war gar nicht auf den Gedanken gekommen, daß eine Anmeldung zweckmäßig sein mochte.
»Ich kenne Doc Savage nicht persönlich«, antwortete der Fahrer. »Ich hab ihn drei- oder viermal auf der Straße gesehen, das ist alles. Er ist ein wichtiger Mann; ich glaube, Sie sollten sich wirklich lieber anmelden.«
»Aber ich bin doch schon da. Was kann ich jetzt noch machen?«
»Sie könnten ihn anrufen.«
»Sie haben recht«, sagte MacBride. »Halten Sie irgendwo an. Ich werde mit ihm telefonieren.«
Der Fahrer lenkte den Wagen zu einer Tankstelle, bei der es eine Telefonzelle gab.
Vor der Tankstelle lungerte ein Zeitungsjunge. Er hielt MacBride eine Zeitung vor die Augen.
»Kaufen Sie, Mister«, sagte er lebhaft. »Wir haben wieder ein Inserat über die Ankunft der Monstren drin!«
MacBride interessierte sich nicht für Monstren und schon gar nicht für Inserate, aber er war in der Tat ein gutmütiger Mensch, und so kaufte er dem Jungen eine Zeitung ab. Das Inserat war groß und knallig und lautete:
WARNUNG!
HÜTET EUCH VOR DEN MONSTREN!
»Was bedeutet das?« fragte MacBride.
»Wissen wir nicht«, erwiderte der Junge. »Niemand weiß es. Zeitungen im ganzen Land bekommen mit der Post Aufträge für solche Inserate, das Geld liegt immer dabei. Vielleicht ist es auch nur eine Reklame für einen neuen Film. Kinoleute haben manchmal tolle Einfälle.«
»Das stimmt«, sagte MacBride. »So etwas habe ich mir auch gedacht.«
Er steckte die Zeitung ein, trat in die Zelle und blätterte im Buch, bis er Doc Savages Nummer entdeckte. Er wählte und mußte eine Weile warten, bis abgenommen wurde. Die Stimme am Ende der Leitung klang kräftig und metallisch und verriet eine nur mühsam gebändigte Energie.
»Ich möchte mich bei Ihnen anmelden, Mr. Savage«, sagte MacBride und nannte seinen Namen. »Es geht um etwas Wichtiges!«
»Sie brauchen sich nicht anzumelden«, sagte Doc. »Sie können kommen, wann Sie wollen. Sind Sie in New York?«
»Ja«, sagte MacBride. »Ich bin eben angekommen. Wenn es Ihnen recht ist, komme ich also gleich zu Ihnen.«
Er ärgerte sich ein wenig über den Fahrer, der offenbar Unsinn geredet hatte mit seiner Anmelderei.
»Sie dürfen mich auch am Telefon informieren, worum es geht«, sagte Doc Savage. »Oder müssen Sie mich unbedingt persönlich sprechen?«
»Ich möchte lieber zu Ihnen kommen«, sagte Mac Bride unbeholfen. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht ...«
»Ganz und gar nicht. Ich erwarte Sie
Weitere Kostenlose Bücher