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DS025 - Die unheimlichen Augen

DS025 - Die unheimlichen Augen

Titel: DS025 - Die unheimlichen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Steuerknüppel. Er blickte hinunter und sah, daß die Mesa in der Mitte wie durch einen Hieb mit einer gigantischen Axt gespalten war.
    »Das ist Cragrock«, teilte Jane Davidson mit. »Aber hier ist ja alles wie ausgestorben. Vielleicht kommen wir zu spät, und es ist niemand mehr da ...«
    »Wir kommen nicht zu spät«, sagte Doc ruhig. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    Long Tom spähte durch sein Fernglas.
    »Der nächste Highway ist zehn Meilen entfernt«, sagte er, »ich habe auf gepaßt. Aber in der Spalte sind Schienen zu erkennen. Ich vermute, daß hier früher Granit abgetragen wurde. Irgendwann hat man den Betrieb eingestellt, vermutlich weil er nicht mehr rentierte. Die Schienen scheinen direkt in die Felswand zu führen.«
    Die Männer studierten die Umgebung der Mesa jetzt genauer und stellten fest, daß nicht nur in dem mächtigen Spalt Schienen lagen, sondern daß sie auch heraus führten und sich mindestens zehn Meilen weit durch die öde Landschaft schlängelten. Außerhalb der Mesa waren die Gleise überwachsen, so daß sie aus der Luft nur schwer zu erkennen waren.
    »Die Schienen wurden gebraucht, um das wertvolle Granit abzutransportieren«, folgerte Johnny. »Aber hier gibt’s nicht nur Granit, sondern auch Quarz. Das Observatorium ist auf Quarz gebaut, und ich könnte mir vorstellen, daß Dr. Anstratton sich einen Aufgang im Innern der Mesa von der Talsohle bis zu seinem Sanatorium gemeißelt hat. Quarz ist weich, da ist so etwas ohne weiteres möglich.«
    Doc überließ Johnny das Steuer.
    »Halte die Maschine direkt über der Mesa«, sagte er. »Ich will aussteigen und mich ein bißchen Umsehen.«
    »Aber Renny!« Ham schüttelte bestürzt den Kopf. »Wenn man dich angreift, kannst du allein nicht viel ausrichten! Wir sollten diesen Vogel auf die Bergspitze setzen und sie gemeinsam in Augenschein nehmen.«
    »Noch nicht.« Doc war dagegen. »Wenn wir in eine Falle tappen, sitzen wir alle drin; wenn ich allein hineintappe, könnt ihr mich heraushauen.«
    Er schob sich rückwärts in die Kabine und legte einen Fallschirm an. Jane Davidson sah ihn mit aufgerissenen Augen zu; offenbar war sie nicht einverstanden, aber ihre Gründe blieben zunächst ihr Geheimnis.
    »Wenn das nur gutgeht ...«, meinte Monk nachdenklich. »In dieser Sache ist schon zuviel schiefgegangen.«
    »Wir werden es erleben«, entgegnete Doc gleichmütig. »Wenn alles in Ordnung ist, gebe ich euch ein Signal, und ihr könnt in Anstrattons Vorgarten landen.«
    Er ging zur Tür; im selben Augenblick schrie Jane Davidson erschrocken auf.
    »Da ist jemand!« sagte sie und zeigte nach unten. »Wahrscheinlich hat man uns gesehen!«
    Johnny war mit der Maschine noch tiefer gegangen, die Männer und das Mädchen konnten jetzt das Gebäude auf der Mesa deutlich ausmachen. Das Sanatorium diente zugleich als Observatorium und hatte eine runde Glaskuppel. Aus einer der Türen war ein Mann gekommen.
    »Er scheint es eilig zu haben«, bemerkte Ham, der grundsätzlich Wert auf korrekte Kleidung legte. Er hatte vor dem Abflug seinen zerknitterten Anzug gegen eine elegante Kombination eingetauscht. »Er hat sich nicht einmal angezogen ...«
    Tatsächlich trug der Mann auf der Mesa nur ein langes Nachthemd, das um seine mageren Beine schlotterte. Es hatte wieder angefangen zu regnen, ein heftiger Wind jaulte um die Mesa, aber der Mann schien das Wetter nicht zu beachten, ebenso wenig wie den Hubschrauber. Er schlug um sich, als würde er von einem Schwarm Geier verfolgt, und strebte zum Rand der Mesa.
    Johnny spähte wieder durch sein Glas.
    »Kannst du sein Gesicht erkennen?« fragte Doc.
    »In der Tat!« Johnny staunte. »Das ist Rufus Bannaford, er ist seit einigen Wochen verschollen ...«
    Aus dem Gebäude kamen jetzt sechs Männer. Sie waren angezogen und schienen dem Menschen im Nachthemd zu verfolgen. Der Mensch schrie auf. Er war an der Kante der Mesa angelangt und wirbelte herum. Wie gehetzt starrte er zu seinen Verfolgern, machte mechanisch einen Schritt nach rückwärts und stürzte in die Tiefe.
    Doc wuchtete die Tür auf.
    »Halte die Maschine über dem Gebäude«, sagte er noch einmal.
    Johnny legte das Glas aus der Hand und brachte den Hubschrauber, der vom Wind ein wenig abgetrieben worden war, wieder über das Sanatorium. Doc sprang ab, und Jane Davidson schloß entsetzt die Augen.
    »Seit Doc verschwunden ist, macht bei uns jeder, was er will«, nörgelte Long Tom. »Zuerst verliert Ham den Verstand und sieht

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