DS025 - Die unheimlichen Augen

Titel: DS025 - Die unheimlichen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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Lähmungserscheinungen auslösen, und feste Stämme gezüchtet.«
    »Damit hätten er und seine Komplizen ganze Städte paralysieren und beherrschen können«, folgerte Johnny. »Sie brauchten die Bakterien nur irgendwie in die Wasserleitungen zu schmuggeln.«
    »Richtig«, sagte Doc. »Aber Anstratton hatte sich außerdem mit Bakteriophagen befaßt, das sind niedrigstehende, zu den Viren gehörende Lebewesen von extremer Winzigkeit, die Bakterien vernichten. Anstratton hätte die Städte nicht nur lahmgelegt, sondern auch gerettet.«
    Ham grinste.
    »Sein Geschwätz, ein Wohltäter der Menschheit zu werden, war also durchaus ernst gemeint«, sagte er. »Doc, er wollte dich wirklich ersetzen! Lediglich seine Methoden waren ein wenig anfechtbar.«
    »Offensichtlich.« Doc lächelte. »Anstratton war ein Genie, und wenn sein Ehrgeiz ihn nicht buchstäblich zerfressen hätte, wäre ihm eine glänzende wissenschaftliche Laufbahn sicher gewesen.«
    Er ging zu dem dritten
Aircar
, der von den Quarzmassen halb verschüttet worden war. Die Männer folgten. Renny räumte den Schutt ein wenig beiseite.
    »Diese Erfindung allein hätte Anstratton zum vielfachen Millionär machen können«, sagte Doc. »Aber damit war er nicht zufrieden. Er wollte nicht nur Geld und Einfluß, sondern von den Menschen geliebt und gefeiert werden. Das alles läßt auf eine unglückliche Kindheit schließen, aber ohne diese Kindheit wäre Anstratton wahrscheinlich nicht nur kein Verbrecher, sondern auch kein Genie geworden. Vielleicht hätte ein Psychiater ihm helfen können; aber Psychiater war er selber ...«
    »Ein Jammer, daß der Wagen kaputt ist«, sagte Renny. »Man kann die Konstruktion nur noch ahnen, nachbauen kann man sie wahrscheinlich nicht oder nur nach unzähligen kostspieligen Experimenten.«
    »Keine Experimente mehr!« sagte Ham erschrocken. »Ich habe von den letzten noch mehr als genug.«
    »Du bist ein Bremsklotz auf dem Weg zum Fortschritt«, nörgelte Monk. »Wenn es nach dir ginge, lebten wir noch im Mittelalter. Ich brauche nur an deinen altmodischen Stockdegen zu denken, dann kenne ich deinen Charakter.«
    Ham feixte und sagte nichts. Die Männer lachten, sogar die erschöpften Millionäre schwangen sich zu einem Lächeln auf. Nur Doc, Renny und Higgins blieben ernst, Doc weil er kein heiterer Mensch war, Renny, weil er stets mürrisch auftrat, und Higgins, weil er angestrengt nachdachte.
    »Der Wagen scheint seine Antriebskraft nicht nur aus dieser Spiralfeder zu beziehen«, sagte Renny, »sondern vor allem aus Sonnenenergie, die irgendwie gespeichert wird. An der Unterseite ist eine Art Magnetgürtel, der erklärt, wieso das Fahrzeug Schienen benötigt, ohne daß es darauf fährt. Die Schienen dienen lediglich der Führung. Theoretisch kann sich der Wagen auch querfeldein bewegen; folglich kann er auch von einer Schiene zur anderen springen. Damit ist zugleich erklärt, wieso es nie zu Kollisionen mit Zügen gekommen ist.«
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Long Tom. »Vermutlich ist das Gefährt der Expreß der Zukunft.«
    »Vermutlich«, sagte Doc. »Die Lastwagen, die von den Verbrechern benutzt wurden, dienten nur zur Ablenkung.«
    »Das begreife ich nicht!« verkündete Higgins. Endlich bewegte sich das Gespräch wieder auf vertrautem Boden, überdies fühlte er sich als einer der Verfolger persönlich angesprochen. »Warum haben diese Schurken ihre Spuren immer so gelegt, daß ich hinter Doc Savage her jagen mußte? Vor allem diese junge Frau, Jane Davidson ... Heiliger Moses! Ich hatte sie ganz vergessen! Sie war auf einem der zertrümmerten Wagen! Das ist aber wirklich traurig.«
    Doc Savage schüttelte den Kopf.
    »Ein Todesfall ist immer bedauerlich«, sagte er. »Aber manchmal kommt die überirdische Gerechtigkeit der irdischen zuvor. Ich fürchte, Jane Davidson war das Bindeglied zwischen Anstratton und Professor Spargrove. Ohne sie wäre das alles nicht geschehen.«
    »Ich habe es geahnt«, murmelte Monk. »Dabei war sie so ein hübsches Mädchen, aber für meinen Geschmack ein bißchen zu dick.«
    Johnny lachte.
    »Ich habe es nicht nur geahnt, sondern gewußt«, sagte er, »und zwar bevor wir in diesen Berg gezerrt wurden. Sie hat sich plötzlich ungewöhnlich für den bedauernswerten Rufus Bannaford interessiert. Mir hat sie erzählt, sie hätte ihm eine Photographie abgenommen, aber ich hatte das Bild schon vorher in ihrer Handtasche gesehen. Nein, sie hat ihm die Haftschalen von den Augen genommen und