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DS025 - Die unheimlichen Augen

DS025 - Die unheimlichen Augen

Titel: DS025 - Die unheimlichen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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nicht zu ihr hin.«
    Jane Davidson brach in Tränen aus. Sie rannte ziellos davon und fiel in ein Wasserloch. Wo in dieser tückischen Spalte keine Schienen waren, gab es mit Sicherheit Wasserlöcher. Monk fischte das Mädchen heraus.
    »Ich habe ihn gesehen«, flüsterte sie und deutete auf die Felswand. »Er hat direkt vor mir gelegen!« Die Männer blickten in die angegebene Richtung. Beim Schein der Blitze entdeckten sie die verkrümmte Gestalt. Rufus Bannafords Körper war völlig zerschmettert, aber sein Gesicht war nahezu unverletzt. Blicklos starrte er in den dunklen Himmel.
    Langsam gingen sie zu der Leiche. Jane Davidson hatte sich wieder einigermaßen in der Gewalt, aber als sie vor dem Toten stand, sank sie wimmernd in die Knie und bettete seinen Kopf in ihre Hände. Sie zitterte; Ham sah sie befremdet an. Er hatte das Mädchen für kühl und beherrscht gehalten.
    »Vielleicht hat sie ihn gekannt«, sagte er leise. »Sie trauert wie um einen lieben Freund.«
    Johnny beobachtete Jane scharf; er war mißtrauisch und schwer zu beeindrucken. Er erinnerte sich an seine Taschenlampe und richtete den Lichtkegel auf Janes Gesicht. Sie weinte wirklich. Immer wieder strich sie dem Toten über die Stirn und blickte in die erloschenen Augen.
    Plötzlich schrie Jane Davidson laut auf. Sie taumelte am Gleis entlang zu der Granitwand; die Männer eilten niedergeschlagen hinter ihr her.
    Dann blieb Johnny abrupt stehen.
    »Vorsicht, Miß Davidson!« rief er scharf. »Gehen Sie von den Schienen herunter, schnell!«
    Die Männer starrten ihn verblüfft an, und das Mädchen sprang zur Seite. Johnny stieß Long Tom, der ihm am nächsten war, in das Gestrüpp, das am Fuß der Felsen wucherte.
    »Monk!« brüllte er. »Geh von den Gleisen weg, frag nicht lange, geh weg!«
    Jetzt hörten alle das leise Summen und spürten, wie die Schienen vibrierten. Das Summen wurde lauter.
    »Vielleicht ein Flugzeug ...«, gab Ham zu bedenken.
    »Gewiß«, meinte Monk sarkastisch, »und weil es dem Piloten in der Luft zu langweilig war, hat er sich entschlossen, zur Abwechslung mal Schienen zu benutzen. Ich werde ...«
    Er unterbrach sich. Aus der Dunkelheit näherte sich ein Gefährt und jagte wie ein Phantom an ihnen vorüber. Jane Davidson und die Männer wurden vom Fahrtwind zu Boden gerissen. Im selben Augenblick zuckte ein greller Blitz über den Himmel und tauchte den Felsspalt in schmerzende Helligkeit.
    »Habt ihr das gesehen?« fragte Long Tom atemlos. »Die Wand hat sich geöffnet wie ein Vorhang! Aber was war das für ein Ungetüm, das da vorbeigefegt ist?«
    »Nach den Monstren, die ich im Central Park besichtigt habe«, erklärte Ham, »wundere ich mich über gar nichts mehr.«
    Johnny überlegte.
    »Jedenfalls hat uns ein Vehikel mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit passiert«, sagte er, »und es hat dieses alte Gleis benutzt. Es ist in die Felswand gefahren, was notgedrungen bedeutet, daß es dort eine Öffnung gibt, auch wenn wir sie noch nicht bemerkt haben.«
    Er leuchtete mit seiner Stablampe auf das verrostete Gleis. Die Innenseite einer der Schienen wies keine Rostspuren auf, sie glänzte wie poliert. Trotzdem blieb es unerklärlich, wie das rätselhafte Gefährt über die Schiene gleiten konnte, ohne das Gestrüpp, das überall wucherte, zu beschädigen.
    Long Tom bat seine Begleiter, auf ihn zu warten, und kehrte um. Nach wenigen Minuten war er wieder da.
    »Ich hatte es geahnt«, sagte er trocken. »Um den Helikopter brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen. Offenbar hat er sich entfernt.«
    Monk riß die Augen auf.
    »Soll das heißen«, fragte er einfältig, »daß unser Flugzeug verschwunden ist?«
    »Richtig«, antwortete Long Tom. »Und an der Stelle, an der wir es zurückgelassen haben, sind nicht einmal Spuren vorzufinden.«
    »Kommt, Brüder«, sagte Johnny salopp, »wir wollen diese Felswand mal untersuchen.«
    »Wozu?« fragte Ham.
    Johnny beachtete ihn nicht. Er wandte sich an Jane Davidson.
    »Geht es Ihnen wieder besser?« fragte er mitfühlend.
    »Mir geht es den Umständen entsprechend«, erwiderte sie kühl. »Ich glaube nicht, daß wir hier je wieder herauskommen, also kann ich es mir ersparen, darüber nachzudenken, und Sie können es sich ersparen, sich um meinen Gesundheitszustand zu kümmern.«
    Johnny nickte.
    »Sie sind eine sehr verständige junge Frau«, meinte er. »Da fällt mir etwas ein. Was haben Sie von Bannafords Leiche an sich genommen?«
    Sie sah ihn mit aufgerissenen Augen

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