DS028 - Das Gold der Mayas
abgenommen hatte. Sie enthielten ein ganzes Bündel Anweisungen und Befehle, beigefügt war eine Karte des Tals der Verschollenen. Abschließend hieß es:
Wir sind über Savages Absichten informiert. Er wird uns nicht schaden können.
Doc Savage hastete weiter, unterwegs zog er die Khaki-Jacke aus. Der Besitzer der Jacke lag gefesselt und geknebelt auf der Canyonsohle hinter einem Busch; Doc zweifelte nicht daran, daß die Söldner ihren Kumpan entdecken würden, sobald sie weiter vorrückten.
Er erreichte die Höhe des Canyons und hastete auf einem engen Pfad weiter, der sich zwischen Bäumen und Felsen am Rand der Steinwand entlangschlängelte. Der Weg führte zwischen zwei Felsen hindurch. Sie waren annähernd vier Meter hoch und breit wie ein Haus. Ohne die Geschwindigkeit zu verlangsamen, schwang Doc sich auf einen der Felsen. Seine Vorsicht erwies sich als nicht übertrieben. Unter ihm hinter dem Durchgang lauerten zwei Bewaffnete, hinter jedem Felsen einer.
Doc atmete tief ein und ließ sich auf einen der Männer fallen. Er riß ihn zu Boden und setzte ihn mit einem Hieb außer Gefecht, während der zweite Posten herumwirbelte und sein Gewehr in Anschlag brachte. Doc trat es ihm aus den Fäusten, bevor der Mann abdrücken konnte, streckte auch den zweiten Posten mit der Handkante nieder und eilte weiter.
Aber die beiden Posten waren nicht allein. Plötzlich wurde es ringsum lebendig. Von allen Seiten stürmten Männer in Khaki auf Doc zu, sie zerrten an Stricken, die unter Sand und welkem Laub auf dem Boden lagen, Doc fühlte, wie er in die Luft geschleudert wurde. Zu spät begriff er, daß er auf ein weitmaschiges Netz getreten war, das mit den Stricken nun hochgewuchtet wurde.
Verzweifelt setzte er sich zur Wehr, doch die Übermacht war zu groß. Die Uniformierten verschnürten das Netz und umwickelten ihn, bis er aussah wie ein riesiger Kokon. Hinter einem Felsen kam ein kleiner, bärenhafter Mann hervor. Er hatte ein kupferfarbenes Gesicht und trug eine Generalsuniform; Doc erkannte Glassell.
»Ausgezeichnet, Männer!« Glassell schmunzelte. »Der berühmte Doc Savage ist also endlich doch in eine Falle getappt. Wir werden dafür sorgen, daß er bedauert, aus der Folterkammer entkommen zu sein!«
17.
Doc Savage musterte kurz den Mann, der eigentlich Sohn des Mondes hieß, bis er sich entschlossen hatte, in die Stadt zu gehen und dort Karriere zu machen; dann betrachtete er den Mann, der dem kleinen General folgte.
Er trug eine schmucklose Khaki-Uniform, nicht anders als die Söldner, aber da sie ihm ehrfürchtig und ein wenig ängstlich den Weg freigaben, gelangte Doc zu der Überzeugung, daß er den berüchtigten Anführer vor sich hatte. Das Gesicht des Mannes war maskenhaft starr und hatte Ähnlichkeit mit dem einer Schaufensterpuppe. Nur die Augen in dem seltsamen Gesicht schienen zu leben und strahlten eine übernatürliche Willenskraft aus.
Der Anführer trat vor Doc hin.
»Ich freue mich, die Bekanntschaft des großartigen Doc Savage zu machen«, sagte er mit einer Stimme, die so ausdruckslos war wie sein Gesicht. »Einer von uns wird das Feld räumen müssen. Da ich dieser eine nicht sein kann, werden notgedrungen Sie es sein.«
General Glassell näherte sich respektvoll dem Anführer.
»Wollen wir ihn jetzt töten?« fragte er beflissen.
Der Anführer fixierte ihn kalt, der kleine General wich erschrocken zurück.
»Es war nur ein Vorschlag«, sagte er schnell. »Ich wollte nicht vorprellen, natürlich nicht ...«
»Natürlich nicht«, sagte der Anführer. »Wir werden ihn töten, aber wir brauchen uns nicht zu beeilen. Wir haben alle Zeit der Welt.«
Der General nickte. Der Anführer wandte sich wieder an Doc.
»Sind Sie gar nicht neugierig?« wollte er wissen.
»Ich verstehe die Frage nicht.« Doc war nicht weniger kaltblütig als der Anführer. »Wenn Sie meinen, ob ich neugierig bin, wie Sie mich gefangen haben – es ist nicht schwer zu erraten. Nachdem ich Ihren Vortrupp gebührend begrüßt hatte, sind Sie hier herauf gekommen, Sie haben gesehen, was unten vorfiel, und Vorkehrungen getroffen, sehr kluge Vorkehrungen übrigens.«
Der Anführer deutete eine ironische Verbeugung an. »Danke«, sagte er kalt. »Genauso war es. Die beiden Posten, die Sie niedergeschlagen haben, waren gewissermaßen Lockvögel, sie sollten Sie ablenken. Aber das habe ich nicht gemeint. Sind Sie nicht neugierig, welche Pläne ich haben könnte?«
»Nein«, sagte Doc. »Ich bin
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