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DS029 - Die Auferstehung

DS029 - Die Auferstehung

Titel: DS029 - Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Unterbrechung. Dem Geräusch nach trabte eine größere Zahl von Pferden und Kamelen heran und Schreie hallten hin und her.
    »General Ino und die übrigen Araber sind zurück«, übersetzte Johnny pauschal. »Vielleicht werden wir jetzt erlöst.« Er war so abgekämpft, daß er seit Stunden kein einziges überlanges Wort mehr gebraucht hatte.
    Es war alles andere als eine Erlösung, was ihnen angeboten wurde, als General Ino persönlich die Zeltklappe zurückschlug.
    »Schafft sie raus und zieht sie aus«, befahl er. »Reißt ihnen alles runter, was sie am Leib haben.«
    »He, wozu das denn?« fragte Monk empört.
    »Damit ihr schneller rennen könnt«, erklärte ihm General Ino.
    »Dann sollten Sie sich lieber selbst die Klamotten ausziehen!« Trotzig starrte Monk ihn an.
    General Ino lachte. »Große Reden sind die Zuflucht von Feiglingen, nicht von tapferen Männern.«
    »Hab’ ich dir das nicht schon immer gesagt?« zischte Ham zu Monk hinüber.
    Beduinen in schmutzig-weißen Burnussen betraten das Zelt und schnitten ihnen der Einfachheit halber die Kleider mit den Messern herunter, nicht allzu vorsichtig; hier und dort ging ein Stück Haut mit.
    Draußen hatten sich inzwischen die übrigen Beduinen auf Pferden und Kamelen in einer langen Kette auf gestellt. Die Gewehre trugen sie auf dem Rücken. Dafür hielt jeder eine Lanze oder eine andere Hieb- oder Stichwaffe in der Hand.
    Renny war von dem Ausdruck in den dunkelhäutigen Gesichtern alles andere als beruhigt. »Heiliges Donnerwetter!« fluchte er. »Was soll das?«
    »Ihr werdet jetzt freigelassen«, erklärte General Ino.
    »Freigelassen?«
    »Frei laufengelassen«, präzisierte General Ino, »damit ihr beweisen könnt, daß ihr schneller seid als die Kamele und Pferde. Oder wollt ihr sagen, ihr hättet von diesem interessanten Wüstenbrauch noch nie gehört?«
    Renny zog ein grimmig-entschlossenes Gesicht. »Sie meinen, damit wir niedergeritten und niedergemetzelt werden?«
    »Na, endlich haben Sie’s erraten!«
    »Kommt nicht in Frage!« protestierte Renny.
    Ungeachtet seines Protestes wurde er mit den anderen ein Stück weit weggetragen, denn noch waren sie an Händen und Füßen gefesselt. Aber jetzt wurden ihnen die Fußfesseln durchgeschnitten.
    Long Tom war noch eine Schattierung bleicher geworden als sonst. »Das sind doch keine Menschen mehr«, murmelte er.
    »Mit Menschen haben die nur zufällig ein paar Äußerlichkeiten gemein«, bestätigte Monk.
    »Was mehr ist, als man von dir sagen kann«, brummte Ham.
    Es wirkte fast makaber, daß sich beide noch in einer solchen Lage gegenseitige Beleidigungen an den Kopf warfen.
    Ein Araber eilte mit Chemistry, Hams Maskottaffe, herbei.
    »Das Vieh hat jeden gebissen, der in seine Nähe kam«, erklärte General Ino. »Trotzdem soll es, genau wir ihr, eine Chance kriegen, um sein Leben zu rennen.«
    Ham knirschte: »Auf Typen wie euch kann die Menschheit wirklich stolz sein.«
    General Ino beachtete ihn nicht, sondern zog seine Pistole und erklärte: »Damit alles streng nach den Regeln zugeht, gebe ich mit der Pistole zwei Startschüsse. Der erste gilt für euch, der zweite für die Pferde.«
    Er hielt die Pistole in die Luft.
    Ein lauter Ruf hallte herüber. Er kam von einem Mann, der etwa zweihundert Meter entfernt auf einem Felsvorsprung erschienen war. Schon an seinem Prophetenbart war zweifelsfrei zu erkennen, daß es sich um Pey-deh-eh-ghan handelte.
    General Ino vergaß seine Pistole abzufeuern.
    »Schnappt ihn euch!« brüllte er. »Schnell!«
    Er hatte es englisch geschrien, das nur wenige Beduinen verstanden, aber sie wußten auch so, was gemeint war. In einer wilden Horde, Pferde und Kamele bunt durcheinander, preschten sie los.
    Der allgemeine Ansturm schien Pey-deh-eh-ghan zu erschrecken. Er verschwand von dem Felsvorsprung.
    »Ihm nach!« röhrte General Ino. »Folgt seiner Spur!«
    Nur noch die wenigen unberittenen Beduinen, die die Gefangenen gebracht hatten, blieben zurück.
    »Los, helft mir, den Kerlen wieder die Füße zu fesseln!« herrschte Ino sie an, diesmal auf arabisch.
    Das taten sie. Dann rannten auch sie mit General Ino los, dem Mumienmann hinterher. Er war es, der den Schlüssel zu dem sagenhaften Pharaonenschatz in der Hand hielt; ihn wollten alle haben. Innerhalb von zwei Minuten war, abgesehen von den Gefangenen, keine Menschenseele mehr im Lager.
    Aber das war ein Irrtum! Denn hinter einem Zelt richtete sich, wie aus dem Boden gewachsen, Doc Savages Bronzegestalt auf.

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