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DS029 - Die Auferstehung

DS029 - Die Auferstehung

Titel: DS029 - Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Doc natürlich mit der Dynamotaschenlampe leuchten, soviel er wollte. Pey-deh-eh-ghans grinsendes Gesicht war im Lichtschein zu erkennen, und er sagte etwas.
    »Er sagt, der monolithische Quaderstein dient nur dazu, Grabräuber zu täuschen«, übersetzte Johnny. »Er läßt sich überhaupt nicht bewegen, aber wenn man dagegen drückt, löst er über ein Hebelsystem die Sperre für diese Steinplatte aus.«
    Pey-deh-eh-ghan verschwand in der Öffnung, und Doc und die anderen folgten ihm. Der Gang war etwa einen Meter zwanzig breit und doppelt so hoch. Die Schräge verhinderte, daß man ihn schnell hinabgehen konnte.
    Der Mumienmann blieb nach knapp zehn Metern stehen und drückte gegen die rechte Wand. Dies verursachte ein dumpfes Grollen, mit dem sich die Steinplatte hinter und über ihnen schloß.
    »Daran hatte ich gerade gedacht«, sagte Monk. »Wenn General Ino jetzt käme, würde er die Steinplatte offen finden und könnte mit seinen Leuten frei hereinmarschieren.«
    Mit gleichbleibender Neigung führte der Gang hinab, beinahe endlos, so schien es. Es gab keine Abzweigungen, und die Wände zeigten nur ein monotones Grau. Als der Gang endlich eine scharfe Biegung machte, atmeten alle erleichtert auf.
    Eine erste Zeichnung tauchte an der Höhlenwand auf. Kunstvoll war sie in den Stein gemeißelt, knapp einen Fuß hoch; sie zeigte ein Kind mit einem Tier, das am ehesten noch nach einem Schaf aussah.
    Die nächste Steinmeißelung war schon größer. Aus dem Kind war ein Knabe geworden, und er hatte mehrere Schafe um sich. Für die damalige Periode war die Steinmeißelung von hohem künstlerischem Wert.
    In der dritten war aus dem Knaben ein junger Mann geworden, und außer Schafen hatte er auch Esel neben sich.
    »Gib mir mal die Taschenlampe!« rief Johnny eifrig. »Das scheinen mir bemerkenswerte Darstellungen zu sein.«
    Doc gab ihm die Taschenlampe, und mit jeder neuen Steinmeißelung wuchs die Größe und Proportion. In der nächsten Darstellung hatte der junge Mann Waffen, in der übernächsten zwei Soldaten hinter sich. Die Zahl der Soldaten nahm zu; aus ihnen wurde eine Legion. Der einstige Knabe war zum Mann geworden, hatte Städte, Pyramiden, Schiffe, ganze Armeen von Soldaten um sich versammelt.
    Johnny fragte Pey-deh-eh-ghan etwas und übersetzte die Antwort den anderen. »Die Steinmeißelungen stellen den Aufstieg Pey-deh-eh-ghans vom Sohn eines Hirten zum Pharao dar«, erklärte er.
    Die Darstellungen Pey-deh-eh-ghans waren inzwischen so riesig geworden, daß die Gangwand nicht mehr ausreichte, ihn in Überlebensgroße abzubilden. Sie zeigten nur noch seinen Kopf, und das Ende des Höhlenganges stellte sein Gesicht dar, und sein geöffneter Mund bildete den Durchgang, wobei sie sich ducken mußten.
    »Die menschliche Natur hat sich inzwischen nicht viel geändert«, murmelte Monk.
    Johnny folgte Pey-deh-eh-ghan mit der Taschenlampe und gebärdete sich aufgeregt wie eine Glucke beim Herabstoßen eines Hühnerhabichts. Sie hatten einen Raum erreicht, in dem eine Unzahl lebensgroßer Gestalten in Richtung zur gegenüberliegenden Tür andächtig gebeugt standen oder knieten. An die hundert solcher täuschend lebensechten Gestalten mochten es sein. Docs Freunde überlief ein leiser Schauder; sie kamen sich vor wie in einem gigantischen Panoptikum der Antike.
    Pey-deh-eh-ghan sagte etwas.
    »Er erklärt mir gerade, dies seien die Adligen seines Pharaonenreiches, die für ihn im Jenseits beteten«, übersetzte Johnny. »Sie beten darum, daß er, wenn er König des Himmels geworden ist, nicht zu streng mit den anderen Göttern verfährt, die er entthront hat.«
    »War das nicht ein etwas optimistischer Ausblick?« fragte Monk.
    Pey-deh-eh-ghan war zu der Tür am anderen Ende des Raumes vorgegangen, dicht gefolgt von Johnny mit der Taschenlampe.
    Der Mumienmann hatte die Tür fast schon erreicht, als er sich plötzlich umdrehte und mit der ausgestreckten Hand auf etwas zeigte. Johnny blickte in die angegebene Richtung. In diesem Augenblick schlug Pey-deh-eh-ghan ihm die Taschenlampe aus der Hand und versetzte ihm einen Fußtritt in den Bauch.
     
     

16.
     
    Pey-deh-eh-ghan sprang rückwärts durch die Tür, die sich hinter ihm sofort wieder knirschend schloß. Er stieß ein meckerndes Lachen aus, das in den unterirdischen Gängen schauerlich widerhallte.
    Offenbar fand er sich auch im Stockfinsteren zurecht. Erst vergewisserte er sich tastend, daß sich die Steintür völlig geschlossen hatte, dann arbeitete

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