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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Palasts und den Häusern dehnte sich ein weiter Hof.
    »In Tanan wie in anderen asiatischen Ländern ist es üblich, daß die armen Verwandten eines reichen Mannes sich um ihn scharen«, erläuterte Joan. »Die armen Verwandten wohnen in den kleinen Häusern.«
    Ham, Monk und das Mädchen gingen zum Portal. »Wenn er wirklich der Mullah ist, sollten wir vorsichtig sein«, mahnte Ham.
    »Wir sind vorsichtig«, sagte das Mädchen.
    Sie gab ihrer Truppe einige Befehle, und die Soldaten umzingelten den Palast. Monk und Ham beobachteten die Soldaten. Sie waren ein wenig beunruhigt. Die Truppe wirkte verdrossen und schlampig und schien die Befehle nur widerwillig auszuführen. Wenn es hart auf hart ging, war auf diese Leute bestimmt nicht viel Verlaß.
    »Ich möchte wetten, daß mindestens die Hälfte dieser Knaben schon zum Mullah übergelaufen ist«, sagte Monk leise zu Ham.
    »Stimmt.« Ham vergaß seinen Grundsatz, Monk so oft wie möglich zu widersprechen. »Wir sitzen also auf einem Pulverfaß.«
    Aus dem Haus drang plötzlich Stimmengewirr. Geschrei und Gezeter waren zu hören, ein mächtiger Gong dröhnte.
    »Da haben wir schon die Bescherung.« Monk kniff die Augen zusammen. »Die Bevölkerung in diesem Gebäude bereitet einen Ausfall vor!«
    »Nein«, sagte das Mädchen nervös. »Da ist etwas passiert.«
    Sie lief die Stufen hinauf zur Tür und hämmerte mit den Fäusten dagegen. Die Tür wurde von innen spaltbreit geöffnet, das Mädchen sprach mit jemand und kehrte zu Monk und Ham zurück.
    »Wir haben Shallalah El Auwal unrecht getan«, sagte sie bekümmert.
    »Was soll das heißen?« fragte Monk.
    »Er ist tot.«
    Das Geschrei im Haus schwoll an und näherte sich langsam der Tür, dann wurde die Tür ganz aufgestoßen. Vier Männer schleppten eine Bahre heraus und stellten sie auf den Boden. Auf der Bahre lag ein Toter. Joan Lyndell wandte sich ab.
    Ein weiterer Mann trat aus dem Haus und ging zu dem Mädchen. Hinter ihm drängte ein Schwarm Dienstboten in den Hof und versammelte sich um die Leiche. Der Mann redete auf Joan Lyndell ein. Sie nickte und wandte sich an Ham und Monk, um den Redestrom zu übersetzen.
    »Shallalah El Auwal ist vom Mullah bedroht worden«, teilte sie mit. »Der Mullah hatte es auf sein Vermögen abgesehen. Shallalah hat sich in seinem Haus eingeschlossen und verbreiten lassen, er wäre verreist. Heute hat er sich wieder an die Außenwelt gewagt; vielleicht hat er sich sicher gefühlt, weil der Khan wieder hier ist. Einer der Stammesführer im Gebirge hat ihm ein Geschenk gemacht – eine hübsche Tänzerin. Sie war sein Tod.«
    »Wieso?« Monk spähte zu der Leiche. »Sein Genick ist doch ganz in Ordnung.«
    »Sie ist eine menschliche Spinne«, erläuterte Joan.
    »Was?« staunte Monk.
    »Passen Sie auf«, sagte das Mädchen. »Sie wird aus dem Haus gebracht.«
    An der Tür tauchten ein Dutzend kreischender Frauen auf. Sie drängten nach draußen, was offenbar nicht ganz einfach war.
    »Die Frauen und Tanzmädchen Shallalah El Auwals«, sagte Joan.
    Monk und Ham erkannten, wieso die Frauen nur mit Mühe durch die Tür kamen. Jede hielt das Ende eines langen Stricks gepackt, die Stricke waren wie die Speichen eines Rads angeordnet, und in der Mitte befand sich ein ungewöhnlich schönes Mädchen. Sie war gefesselt, man hatte ihr die Kleider heruntergerissen, ihre Haut war zerkratzt. Die Frauen schleiften sie an der Bahre vorbei in den Hof, die Gaffer bildeten eine Gasse. Eine der Frauen bückte sich, griff nach einem großen Stein, schleuderte ihn und traf das Mädchen an der Brust. Das Mädchen taumelte und wimmerte. Eine andere Frau hatte plötzlich ein Messer in der Hand und stürzte sich auf die schmale Gestalt.
    »Verdammt!« brüllte Monk. »So benimmt man sich nicht!«
    Er warf sich ins Getümmel und zerrte die Frau mit dem Messer zurück. Sie war außer sich vor Haß und Wut und stach nach Monk. Er war schneller, nahm ihr das Messer ab und drang zu dem Mädchen vor, um sie zu befreien. Joan Lyndell folgte ihm und hielt ihn fest.
    »Sind Sie verrückt?!« herrschte sie ihn an. »Was haben Sie vor?«
    Monk starrte sie finster an.
    »Hören Sie, liebe Dame!« sagte er aufgebracht. »Vielleicht ist das eine gute alte Tananesische Sitte, aber ich werde mir das nicht ansehen. Ich werde dem Mädchen helfen!«
    »Wissen Sie denn nicht, wer sie ist?« fragte Joan entgeistert.
    »Ein sehr hübsches Mädchen«, entschied Monk. »Wenn ihre Konkurrentinnen sie nicht leiden können, ist

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