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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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das ihr Problem. Vermutlich ist sie die Tänzerin, die der Vizepräsident Ihrer Gesellschaft geschenkt gekriegt hat und ...«
    »Und sie ist die menschliche Spinne!« sagte Joan.
    Monk blickte verwirrt zu der Tänzerin und wieder zu Joan.
    »Menschliche Spinne ...«, murmelte er.
    »Betrachten Sie ihre Fingernägel«, empfahl Joan.
    Monk tat es.
    »Ein bißchen lang«, meinte er, »aber so etwas ist Geschmackssache. Bei uns in den Staaten kleben manche Frauen sich künstliche Fingernägel an, weil die eigenen nicht lang genug sind.«
    »Sehen Sie nicht den gelben Rand unter den Fingernägeln?«
    Monk nickte.
    »Das ist ein fast augenblicklich wirkendes tödliches Gift«, erklärte Joan. »Das Mädchen braucht Sie nur oberflächlich zu kratzen, und niemand kann Sie retten! So hat sie Shallalah El Auwal ermordet.«
    Monk besah sich noch einmal die Tänzerin. Die zwölf Frauen hielten jetzt die Stricke straff, so daß die Tänzerin sich nicht mehr von der Stelle bewegen konnte. Die Gaffer, die zuerst wild durcheinandergeschrien hatten, waren verstummt und starrten auf Joan und Monk.
    »Naja«, meinte Monk lahm, »aber wahrscheinlich hat sie doch von dem Gift unter den Fingernägeln nichts gewußt ...«
    Joan sprach mit den Frauen. Sie antworteten alle gleichzeitig und keiften und kreischten durcheinander. Joan wandte sich wieder zu Monk.
    »Das Mädchen hat ein Geständnis abgelegt«, sagte sie kühl. »Angeblich hat der Mullah jenen Stammesfürsten beauftragt, das Mädchen zu präparieren und zu Shallalah zu schicken. Anscheinend haben die sogenannten Sklavenseelen Shallalah nichts anhaben können, deswegen hat er auf die prosaische Methode der menschlichen Spinne zurückgegriffen.«
    »Das Geständnis überzeugt mich nicht.« Monk war mit diesen Ausführungen nicht einverstanden. »Wir wissen von Oscar Gibson, wie in diesem Land Geständnisse erzwungen werden! Und was heißt, prosaische Methode? Wollen Sie damit andeuten, daß so was in Tanan alltäglich ist?«
    »Nicht unbedingt alltäglich«, schränkte Joan ein, »aber auch nicht selten. In Afghanistan ist die Methode übrigens wirklich fast alltäglich.«
    »Pfui Teufel!« sagte Monk. »Und was wird nun aus dem Mädchen?«
    »Man wird sie vor Gericht bringen. Vermutlich wird sie enthauptet.«
    »Pfui Teufel«, sagte Monk noch einmal. »Und was hätte der Stammesfürst mit ihr gemacht, wenn sie sich geweigert hätte, den Befehl auszuführen?«
    »Er hätte sie enthauptet«, antwortete Joan naiv. »Was hätte er sonst mit ihr machen sollen?«
    Monk seufzte. Ham hob warnend einen Zeigefinger »Laß es dir eine Lehre sein«, mahnte er. »Falls du dich je für ein Tananesisches Mädchen interessierst, mußt du sie vorher zur Maniküre schicken!«
     
     

15.
     
    Die riesige Leibwache, die Joan Lyndell zu dem unglücklichen Shallalah El Auwal mitgenommen hatte, wirkte zunächst übertrieben, doch auf dem Rückweg stellten Monk und Ham fest, daß sogar eine noch größere Leibwache keine Verschwendung gewesen wäre. Die Nachricht von Joans Besuch bei Shallalah hatte sich inzwischen überall verbreitet, und die Straßen waren mit Menschen verstopft. Nach wie vor waren fast nur Männer zu sehen. Einige ballten die Fäuste und machten finstere Gesichter, andere schimpften und johlten.
    »Der Mullah hat ein neues Gerücht verstreut«, sagte Joan leise zu Ham und Monk. »Angeblich werden die Sklavenseelen sämtliche Mütter von Söhnen töten, wenn ich und Doc Savage und seine Gefährten nicht ermordet werden und der Khan nicht abdankt.«
    Ham tastete nervös nach der Maschinenpistole in seiner linken Achselhöhle und nach dem Stockdegen vor seinem Bauch. Joan sprach mit dem Anführer ihrer Truppe. Die Soldaten formierten sich zu einem Keil und bahnten sich einen Weg durch das Gedränge. Aus dem Hintergrund flogen Steine heran.
    »Jetzt begreife ich, warum der Mullah lieber auf eigenem Gelände als in New York kämpfen wollte«, sagte Ham.
    »Wir sollten uns schon mal auf eine hastige Flucht vorbereiten«, meinte Monk. »Unsere Eskorte kriegt nämlich kalte Füße.«
    Er hatte recht. Die Spitze des Keils schmolz, immer mehr Soldaten setzten sich ab und verschwanden in der Menge. Joan Lyndell stritt sich mit dem Anführer herum, der Anführer zuckte die Achseln. Joan wirkte nun auch beunruhigt. Sie trug ihre Pistole so, daß jeder sie sehen konnte.
    »Mein Vater hat diese Truppe ins Leben gerufen«, sagte sie zu Ham und Monk. »Ich hatte mich auf ihre Treue verlassen

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