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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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...«
    »Wir schaffen’s nicht«, sagte Ham. »Die Straßen bis zu Ihrem Palast sind blockiert.«
    »Wie man sieht«, sagte das Mädchen ernst. »Wir müssen uns zum Palast des Khans durchschlagen.«
    Wieder wandte sie sich an den Anführer der Truppe. Er brüllte einen Befehl, die Soldaten stutzten, dann bogen sie nach links in eine enge Gasse. Die Tananesen reagierten zuerst mit Verblüffung, dann stimmten sie ein enttäuschtes Gebrüll an.
    »Jetzt ärgern sie sich«, sagte Monk munter. »Ich möchte wetten, daß sie uns einen Hinterhalt gelegt hatten, für den sie nun keine Verwendung mehr haben.«
    Niemand widersprach. Die Soldaten setzten sich in Trab. Die Gasse war fast menschenleer und überwiegend von Eseln, Yaks und Hunden bevölkert. Von den Bergen blies ein eisiger Wind, und graue Wolken kündigten Schnee an.
    Die Truppe bog in eine breitere Straße ein, die steil aufwärts führte. An ihrem Ende auf einem Hügel befand sich der Palast des Khans, den Ham und Monk schon vom Flugzeug aus gesehen hatten.
    Die Menschenmenge schloß wieder zu den Soldaten auf, offenbar hatte sie sich von ihrer Überraschung erholt. Wieder flankierten Männer mit finsteren Gesichtern den Weg.
    »Da!« sagte Monk und deutete auf einen zernarbten Riesen mit brutalen Lippen und zwei umgeschnallten Säbeln. »Doc läßt die Seinen nicht aus den Augen.«
    Doc blieb im Getümmel hinter ihnen zurück. Ham, Monk, das Mädchen und die Soldaten erreichten einen weiten Platz vor dem Palast, rannten zu einer altertümlichen Zugbrücke und über sie hinweg durch ein Tor in einer hohen Mauer auf das Palastgelände. Der Khan eilte ihnen entgegen; er war bleich vor Zorn. Er schrie seine Untertanen an, die sich vor der Brücke zusammenrotteten. Sie warfen wieder mit Steinen und grölten.
    »Vor einem halben Jahr hätte noch niemand in Tanan gewagt, seine Stimme gegen mich zu erheben«, klagte der Khan. »Die Situation ist sehr unerfreulich. Ich fürchte um Ihre Sicherheit.«
    Er wandte sich an seine Höflinge, die mit ihm aus dem Palast gekommen waren, und rief einen von ihnen zu sich. Der Mann trat zu der Gruppe. Er war groß und stämmig und trug nicht die schlotternde Nationaltracht der Tananesen, sondern einen langen gesteppten Mantel mit Schafpelzfutter. Sein Schädel war rasiert und trotz der unwirtlichen Temperatur unbedeckt. Der Mann hatte zwei Revolver umgeschnallt und trug zwei gekreuzte Patronengurte über den Schultern.
    »Das ist Mihafi«, sagte der Khan. »Er ist Oberkommandeur meiner Armee.«
     
    Monk und Ham musterten Mihafi, ohne besonders beeindruckt zu sein. Sie erinnerten sich daran, daß Mihafi angeblich Gibson gefoltert hatte, bis der sich zu einem falschen Geständnis hinreißen ließ.
    Mihafi deutete kühl eine Verbeugung vor den beiden Amerikanern und dem Mädchen an und unterhielt sich mit dem Khan. Der Khan achtete nicht mehr auf seine Gäste. Er gliederte Joan Lyndells Truppe seiner Palastwache ein und traf Vorbereitungen für den Fall, daß die aufgeputschte Menge versuchte, den Palast zu stürmen.
    Im Hof wurden Feuer entfacht, über denen in großen Kesseln Blei geschmolzen wurde. Die Verteidiger sollten es den Angreifern auf die Köpfe gießen, wenn jemand Anstalten traf, die Mauer zu überklettern. Der obere Rand der Mauer war mit langen Stacheln bewehrt. Mihafi ordnete an, die Stacheln einzufetten, damit niemand sich daran festhalten konnte. Überdies ließ er chinesische Flammenwerfer in Stellung bringen.
    »Sieh dir das an«, sagte Monk leise zu Ham. »Auf uns scheint einiges zuzukommen!«
    Mihafi kehrte zu dem Khan zurück. Wieder plauderte er mit ihm, dann drehte der Khan sich offensichtlich abwesend um und trottete zu seinem Palast. Mihafi blickte zu Ham und Monk und lächelte breit.
    »Eine kluge Schildkröte besorgt sich rechtzeitig einen dicken Panzer«, sagte er ein wenig unlogisch in fließendem Englisch. »Ein intelligenter Tiger schärft seine Krallen. Wir sind auf die Hunde vorbereitet, die ihre Seelen dem Mullah gegeben haben!«
    »Du hast wohlgetan, oh Mann ohne Haare auf dem Kopf«, entgegnete Monk feierlich.
    Mihafi sah ihn an, als wäre er von dieser ehrerbietigen Anrede nicht sehr beglückt.
    »Der Bronzemann, der mit Ihnen gekommen ist«, sagte er, »wo ist er?«
    »Ich habe keine Ahnung«, bekannte Monk freimütig.
    Mihafi wirkte enttäuscht.
    »Ein weiser Fuchs begibt sich in seinen Bau, wenn die Hunde bellen«, erklärte er.
    »Doc ist alt genug.« Ham mischte sich ein. »Er kann auf

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