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DS044 - Das Höhlenreich

DS044 - Das Höhlenreich

Titel: DS044 - Das Höhlenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Anästhesiegasampulle fallen lassen und auf dem Teppich zertreten würde. Dieses Gas führte zu sofortiger Bewußtlosigkeit, verlor aber genau eine Minute, nachdem es sich in Luft verteilt hatte, seine Wirkung. Durch Atemanhalten waren Doc, Monk und Ham dieser Wirkung entgangen.
    »So, das wär’s«, sagte Ham, rückte seine Krawatte zurecht und klopfte ein paar Stäubchen ab, die an seinem Anzug hängengeblieben waren, nachdem er sich zu Boden hatte fallen lassen.
    Monk rieb sich nachdenklich das Kinn. »Auf die schwarze Brille scheint er ganz versessen zu sein. Wenn er sie zurückgelassen hätte, hätte er wahrscheinlich fliehen können.«
    Während Doc sich über den vermeintlich bewußtlosen Ool beugte, zog der plötzlich ein Knie an und sprang katzengewandt auf die Beine, und im selben Sekundenbruchteil stieß seine gespreizte Hand zu.
    Wie ein bronzener Blitz wich Doc der Hand aus. Für ihn und seine Helfer war es eine gänzlich neue Erfahrung, daß jemand, nachdem er das Anästhesiegas eingeatmet hatte, derart schnell wieder bei Bewußtsein war.
    »Los, in den Raum nebenan!« befahl Doc, während er seine goldflackernden Augen fest auf den geduckt dastehenden Ool gerichtet hielt.
    »Aber, Doc, dann bist du ihm doch ...«, wollte Monk protestieren.
    »Rüber mit euch, und schließt die Tür!« befahl Doc, und als seine Helfer nicht schnell genug reagierten, schob er sie eigenhändig über die Schwelle, warf ihnen Ools seltsame Brille nach und schlug hinter ihnen die Tür zu.
    Nebenan fuhren Monk und Ham sofort herum. Monk packte den Türknauf und rüttelte daran, aber die stahlblechverstärkte Tür gab nicht nach.
    »Er hat uns eingeschlossen!« heulte Monk. »Doc – he, Doc!«
    »Und er ist allein mit dem Kerl, der wahrscheinlich wegen der verdammten Brille schon einmal einen Mord begangen hat«, sagte Ham.
    Verworrene Geräusche drangen durch die Tür. Füße trampelten. Offenbar stürzte einer der Sessel um. Und dann war da plötzlich eine Art trockenes meckerndes Lachen zu hören, bei dem es einem kalt über den Rücken laufen konnte.
    Ham packte Monk unwillkürlich am Arm. »Der Laut da eben – wie von einem Gespenst«, flüsterte er.
    »Ja – still doch!« japste Monk und lauschte wieder.
    Das schauerliche Lachen war verklungen. Hastige Schritte waren statt dessen zu hören. Die Wohnungstür wurde zugeschlagen.
    Ham und Monk begannen mit den Fäusten gegen die Tür zu hämmern.
    »Doc! Doc!« schrien sie. »Bist du noch dort?«
    Aber das einzige, was aus der Empfangsdiele zu hören war, war die Stimme des Polizeifunksprechers, der seine Durchsage von vorher wiederholte.
    »Achtung, an alle Wagen! Gesucht wird Dimiter Daikoff – nach Ausbruch aus dem Chicagoer Zentralgefängnis zuletzt in Manhattan gesichtet. Seine Beschreibung: Eins fünfundachtzig groß, leicht hinkender Gang, Narbe vom rechten Ohrläppchen zum Hals ...«
    Und die Stimme aus dem Radio dröhnte weiter, während Ham und Monk sich verzweifelt bemühten, aus dem Raum herauszugelangen.
     
     

5.
     
    Die Sixth Avenue ist bei Tag eine Straße der Berufstätigen. Bei Nacht liegt sie nahezu ausgestorben da. Gelegentlich huschen Ratten um die am Bordstein abgestellten Mülltonnen. Es gedeiht dort aber noch eine andere Art von Ratten, die bei Nacht in Hinterzimmern mit fest zugezogenen Gardinen lebendig wird.
    Ool war das einzige menschliche Wesen, das in diesem Straßenstück der düsteren Sixth Avenue zu sehen war. Eine Katze mit abgebissenem Ohr flitzte vor ihm davon. Er verlangsamte seinen Schritt, als er zu der Frontscheibe einer Bar kam, durch die trüber Lichtschein drang und die halb abgeblätterten Goldbuchstaben sichtbar machte: Bill Noonan’s Tavern.
    Ein fetter Neger mit einem Kopf wie eine Billardkugel und einem gewaltigen Doppelkinn döste auf einem Hocker hinter einer altmodischen Registrierkasse. Er öffnete ein rotunterlaufenes Auge, als Ool hereinkam.
    »Sind Sie Hamhock Piney?« fragte Ool.
    Der Neger zeigte keine Überraschung. »Stimmt, Boß. Hamhock Piney, der bin ich.«
    »Ich möchte zu Uhren-Bowen«, erklärte Ool.
    Der Neger gähnte ausgiebig, ohne ihn einer Antwort zu würdigen.
    »Haben Sie mich verstanden?« schnappte Ool.
    »Natürlich hab’ ich verstanden«, grinste der Neger. »Ich bin doch nicht taub.«
    Ärger wallte in Ool auf. Dann fiel ihm ein, daß er und Piney ja ein Zeichen verabredet hatten. Er machte eine Handbewegung.
    »Okay, ich sehe, Sie kennen das Zeichen.« Der Neger grinste verschlafen.

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