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DS044 - Das Höhlenreich

DS044 - Das Höhlenreich

Titel: DS044 - Das Höhlenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Das dritte Glas achtundneunzig Jahre alten Napoleon-Kognaks, das Bowen inzwischen genoß, trug dabei wesentlich zu seiner Entspannung bei.
    Die drei Gangster hatten sich an einem Kabinentisch bereits wieder ans Pokerspielen gemacht. Honey Hamilton lag auf einer gepolsterten Kojenbank, und der dunkle Mann, dem sie ihre Rettung verdankten, war mit viel Geschick dabei, seine Wunden zu verbinden.
    Ool saß völlig regungslos auf einer anderen Polsterbank; nur seine rechte Hand zuckte bisweilen leicht.
    Aus einer Kabine weiter vorn klang aus dem Lautsprecher eines UKW-Empfängers gedämpft eine Stimme. Es war die des Sprechers der Polizeifunkzentrale. »– wiederhole die Angaben zum Haftbefehl einsnull-null-sieben-zwo. Gesucht wird Dimiter Daikoff, vor zwei Tagen aus dem Chicagoer Zentralgefängnis entwichen. Soll sich nach letzten Meldungen in Manhattan aufhalten. Beschreibung: Einsfünfundachtzig groß, dunkler Typ, geht mit leicht hinkendem Gang. Narbe an der rechten Halsseite. Vorsicht bei der Annäherung. Daikoff dürfte bewaffnet sein und gilt als äußerst gefährlich.«
    Bowen verschluckte sich an dem Kognak, den er gerade trinken wollte, und mußte husten. »So, der sind Sie also«, sagte er und musterte den großen Mann, der sie aus der Polizeifalle geholt hatte.
    Der Fremde sah von den Bandagen auf, die er Honey Hamilton anlegte. »Ja, der bin ich. Dimiter Daikoff. Aber ein Krimineller bin ich nicht. Ich habe nur einen Verräter in unserer Gruppe liquidiert. In meinem Land würde ich dafür einen Orden bekommen. Hier aber werde ich gejagt wie ein gemeiner Verbrecher.«
    Bowen zuckte die Achseln. »Mir ist das egal, Kumpel. Wenn du willst, kannst du bei uns bleiben. Aber eins würde ich doch gern wissen. Wie zum Teufel bist du gerade in dem Augenblick aufgetaucht, als wir dich brauchten?«
    »Ganz einfach«, sagte Dimiter Daikoff und lächelte. »Ich hatte mich in dem Haus nebenan verkrochen. Als ich die Schüsse hörte, dachte ich zunächst, die Polizeiaktion gelte mir. Deshalb wollte ich türmen und schlug den Bullen, der unten in der Quergasse Posten stand, bewußtlos. Als ich dann merkte, wem die Razzia wirklich galt, half ich euch. Denn die Bullen hasse ich, weil sie nicht einen Patrioten von einem Mörder unterscheiden können.«
    Bowen setzte ein breites Grinsen auf. »Was für eine wunderbare Sache der Haß manchmal doch sein kann«, sagte er.
    Während der nächsten Stunden an Bord des Kabinenkreuzers machte sich Daikoff in jeder Weise nützlich. Nachdem er Honey Hamilton fachmännisch verbunden hatte, schmierte er Sandwiches und wusch das schmutzige Geschirr ab, das sich in der Kombüse türmte. Hamilton und die drei jüngeren Gangster legten sich dann auf die verschiedenen Kojen zum Schlafen. Bowen und Ool gingen erst noch ins Vorschiff und hielten dort flüsternd Kriegsrat.
    Später weckten sie die anderen und bereiteten den Aufbruch vor. Es zeigte sich, daß auch Honey Hamilton soweit hergestellt war, daß er mitgehen konnte.
    »Du kannst hierbleiben«, erklärte Bowen Daikoff, »und bis wir zurück sind Admiral spielen.«
    Kaum waren die Gangster außer Sichtweite, ging Daikoff ins Vorschiff, wo Bowen und Ool ihre Konferenz abgehalten hatten, und entnahm einem Ventilator ein Mini-Tonbandgerät, das er dort unauffällig platziert hatte, als er ihnen ein Tablett Sandwiches brachte.
    Dimiter Daikoff steckte das Mini-Tonbandgerät in die Tasche und verließ eilig den Kabinenkreuzer.
     
     

6.
     
    Fünf Männer standen im Morgensonnenschein, der durch die großen Fenster in Doc Savages Hauptquartier im 86. Stock des Wolkenkratzers drang. Zwei von ihnen waren Monk und Ham – und ausnahmsweise stritten sie einmal nicht gegeneinander, sondern miteinander gegen die anderen drei.
    Die drei Andersdenkenden waren die restlichen Helfer Doc Savages, allgemein als Johnny, Long Tom und Renny bekannt.
    »Heiliges Kanonenrohr!« rief Renny. »Ihr steht da und erklärt uns einfach, Doc sei vielleicht tot!«
    Renny oder Colonel John Renwick, wie er als Ingenieur weltweit bekannt war, hatte ein langes puritanisches Gesicht. Er war fast einsneunzig groß und wog an die zweihundertfünfzig Pfund. Seine stämmige Gestalt schien im wesentlichen aus Knochen und Muskeln zu bestehen. Aber das auffälligste Merkmal an ihm waren seine Riesenpranken, die er mit Vorliebe dazu benutzte, Türfüllungen einzuschlagen.
    »Ihr habt euch einschließen lassen, während Doc diesem Kerl mit der komischen weißen Hand ausgeliefert

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