Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS044 - Das Höhlenreich

DS044 - Das Höhlenreich

Titel: DS044 - Das Höhlenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
hinteren Ausgang abgeriegelt! Jetzt sitzen wir in der Falle!«
    Honey Hamilton stemmte ein Fußbodenbrett auf und zog eine Maschinenpistole heraus. Mit ihr postierte er sich am Guckloch.
    Bowen war indessen zum Fenster gerannt, hatte es aufgerissen und sah hinaus. Die gegenüberliegende Hauswand hatte Fenster, aber sie war wenigstens fünf, sechs Meter entfernt, zum Hinüberspringen viel zu weit.
    Dann zog sich Bowen hastig vom Fenster zurück. Er hatte unten in der schmalen Quergasse einen Polizisten entdeckt, der mit seinem Dienstrevolver heraufzielte.
    »Nehmt Vernunft an, Leute!« rief der Polizist herauf. »Ihr seid von allen Seiten umstellt!«
    Bowen sah Ool lauernd an, und Ool schien seine Gedanken zu lesen.
    »Sie könnten mich der Polizei übergeben«, sagte er gedehnt. »Sie selbst kämen höchstens wegen illegalem Waffenbesitz dran.«
    Bowen schüttelte den Kopf. »Zu der Sorte gehöre ich nicht. Außerdem will ich nicht meinen Anteil von ein paar Millionen verlieren.«
    Ool zuckte die Achseln. »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als die Sache auszuschießen.«
    Von der Tür her sagte Honey Hamilton nervös: »Sie scheinen Brecheisen und sogar Schweißbrenner zu haben! Damit sind sie im Handumdrehen durch das Stahlblech!«
    »Verdammt, was stehst du dann da!« schnappte Bowen. »Hindere sie gefälligst daran!«
    Grinsend schob Honey Hamilton die Mündung seiner Maschinenpistole durch das Guckloch, doch als er abdrücken wollte, gab es ein ohrenbetäubendes Krachen und Prasseln, und Stahlsplitter zischten wie Schrapnelle kreuz und quer durchs Zimmer. Bowen wurde von einem Splitter der Ärmel aufgeschlitzt.
    Honey Hamilton war rücklings zu Boden gestürzt. Blut lief ihm vom Gesicht und von der Schulter.
    »Was ist passiert?« rief Bowen.
    »In dem Augenblick, wo ich abdrückte, muß einer der Bullen draußen genau in meine Laufmündung hineingepfeffert haben«, japste Hamilton. »Dadurch ist mir die Spritze förmlich in den Händen explodiert.«
    Bowen sah zur Tür hin, wo sich die Mündung eines Polizeirevolvers durch den Guckspalt geschoben hatte, der zum Glück so schmal war, daß der Cop nicht genügend Schußwinkel hatte, um sie zu erreichen.
    »Jetzt sitzen wir schön in der Scheiße«, konstatierte Bowen.
    »He – ihr da!« rief eine neue Stimme.
    Einen Moment lang standen alle verdattert da und überlegten, woher die Stimme kam. Dann fuhren sie herum und rissen ungläubig die Augen auf.
    Jenseits der fünf Meter breiten Kluft zwischen den beiden Häusern stand ein Fenster offen. Ein großer dunkelhaariger Kerl, dem eine Narbe an der rechten Halsseite herablief, lehnte sich dort heraus. In den Händen hielt er einen aufgerollten Feuerwehrschlauch, wie sie oft in Bürogebäuden zu finden sind.
    Bowen rannte zum Fenster und sah hinab. Der uniformierte Beamte, der vorher mit dem Revolver herauf gezielt hatte, lag ausgestreckt auf dem schmierigen Pflaster der Quergasse.
    »Nun macht schon!« rief der Narbengesichtige herüber. »Oder seid ihr nicht interessiert?«
    »Klar sind wir interessiert!« erwiderte Bowen. »Los, wirf uns ein Schlauchende herüber!«
    Beim ersten Versuch gelang es Bowen nicht, das Schlauchende zu fangen. Der Dunkelhaarige mit der Narbe mußte den Schlauch noch einmal einziehen und ihn erneut werfen. Diesmal erwischte Bowen das Ende und schlang es hastig um eine Rippe der Zentralheizung.
    Vom anderen Ende wurde der Schlauch strammgezogen. Wie Ratten, die ein sinkendes Schiff verlassen, hangelten Bowen, Ool und die drei anderen Gangster hinüber. Zurückgeblieben war nur Honey Hamilton. Er war zu dem Schluß gekommen, daß er es wegen seiner Verwundungen nicht schaffen würde.
    »Haut ab!« rief er hinüber. »Ich halte solange die Bullen auf!«
    »Mann, sei nicht blöde!« rief der Dunkelhaarige mit der Narbe zu ihm zurück. »Warte, ich hol’ dich!«
    Er schwang sich aus dem gegenüberliegenden Fenster, kam herübergehangelt, klemmte sich Honey Hamilton zwischen die langen Beine und hangelte mit ihm zurück.
    »Im Ausbrechen bin ich Spezialist«, grinste er, während die anderen Hamilton und ihm zum Fenster hineinhalfen.
    »Danke, Mann«, krächzte Honey Hamilton erleichtert. »Erinnere mich dran, wenn ich dir das jemals vergessen sollte!«
    Eine knappe Stunde später erholte sich Uhren-Bowen in einem anderen seiner zahlreichen Verstecke von dem ausgestandenen Schrecken – an Bord eines Fünfzehn-Meter-Kabinenkreuzers, der an einer der Piers von City Island vertäut lag.

Weitere Kostenlose Bücher