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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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einer Schlinge. Er konnte die Arme noch bewegen, doch verlor er abrupt den Boden unter den Füßen. Die Stricke, zu denen die Schlingen gehörten, waren an Stahlträgern an der Decke befestigt und liefen über kleine Rollen, so daß es möglich war, sie herunterzulassen oder anzuheben. Auch Monk spürte, wie die Erde unter ihm zurückwich, und strampelte verzweifelt. Er hatte nur eine Hand frei, die andere steckte in der Schlinge.
    »Loslassen!« brüllte er wie am Spieß. »Laßt mich sofort los!«
    In der Nähe waren Schritte zu hören, schattenhafte Gestalten tauchten auf und verschwanden wieder im Halbdunkel. Ham stach mit dem Degen blindlings um sich, Monk holte mühsam die kleine Maschinenpistole aus der Halfter. Er ballerte wild drauflos, ohne ein Ziel zu erkennen, aber heiseres Geschrei verriet ihm, daß er getroffen hatte. Zu Monks Bedauern war die Pistole nur mit Betäubungsmunition geladen. Normale Patronen hoben die Männer in Docs Gruppe für den Ernstfall auf, und als Ham und Monk den Wolkenkratzer verlassen hatte, waren sie auf einen Ernstfall nicht vorbereitet.
    Monk schoß das Magazin leer und ließ die Waffe fallen. Er tastete nach der kleinen Pistole mit dem Perlmuttgriff, die er in die Jackentasche geschoben hatte, gleichzeitig versuchte Ham, mit dem Degen die Schlinge zu zerschneiden.
    Im selben Augenblick flammte die Deckenbeleuchtung auf, und Ham stellte seine Bemühungen ein. Ringsum tauchten Männer mit dunklen Gesichtern und grotesk in die Länge gezogenen Ohren auf.
    »Monk!« zischte Ham. »Kein Widerstand, oder wir sind erledigt!«
    Monk ließ die Pistole stecken und starrte die Männer an. Zwei hielten Blasrohre in den Händen und zielten auf Monk und Ham.
    »Nein!« schrie Monk. »Nicht schießen! Wir ergeben uns!«
    Hams Degen klapperte zu Boden. Die Schwarzen grinsten von Ohr zu Ohr, dann traten einige näher, fesselten den beiden die Arme auf den Rücken und stopften ihnen übelriechende Knebel in den Schlund. Sie nahmen Monk die Perlmuttpistole ab, knoteten ihre Gefangenen aus den Schlingen, luden sie sich auf die Schultern und schleppten sie eine Etage höher. Dort warfen sie Ham und Monk in einen kleinen Raum, schlugen die Tür hinter sich zu und liefen wieder nach unten.
    Ham und Monk blickten sich um. Durch ein winziges staubiges Fenster sickerte trübes Licht. Es reichte aus, daß die Männer Pat Savage erkannten. Sie lag auf der Seite und war ebenfalls gefesselt und geknebelt. Sie gab gurgelnde Geräusche von sich, offenbar litt sie an Atemnot, denn die Augen quollen ihr beinahe aus dem Kopf.
    Monk wälzte sich zu ihr. Mit viel Mühe gelang es ihm, das Mädchen wenigstens von dem Knebel zu befreien. Pat japste nach Luft und zwang sich zu einem kläglichen Lächeln.
    »Das habe ich der Moncarid zu verdanken«, sagte sie schwach. »Sie gehört zu den Kerlen. Aber auf mich oder Sie beide haben sie es nicht abgesehen. Wahrscheinlich richtet sich der Anschlag gegen Doc ...«
    Ham und Monk hätten sie mit Vergnügen ihrer Anteilnahme und der mutmaßlichen Richtigkeit ihrer Überlegungen versichert, doch der Knebel verhinderte eine Äußerung. Pat machte sich daran, auch ihre beiden Mitgefangenen von den stinkenden Lappen zu erlösen.
    Graf Cardoti trat hinter Doc und Johnny in das Empfangszimmer im Hochhaus. Doc blieb an der Tür stehen und blickte sich um.
    »Wir hatten Besuch«, sagte er leise. »Und Ham und Monk sind nicht mehr da ...«
    Daß sich in seiner Abwesenheit jemand Zugang in die Wohnung verschafft hatte, war auf Anhieb zu erkennen, denn die stabile Tür des Tresors war zerkratzt und zerschrammt. Offenbar war es den Eindringlingen nicht gelungen, den Safe zu öffnen.
    »Ob Ham und Monk verschleppt worden sind?« fragte Johnny. »Sie sollten hier auf uns warten, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie freiwillig weggegangen sind.«
    Doc lief in die Bibliothek und ins Laboratorium, Johnny und der Graf gingen langsam hinter ihm her. Der Graf fluchte wie ein Taxifahrer.
    »Mir ist absolut unbegreiflich, wieso diese Afrikaner es auch auf Mr. Savage abgesehen haben«, verkündete er. »Denn außer den Afrikanern kommt doch niemand in Betracht ...«
    Das Laboratorium erinnerte an ein Schlachtfeld. Einige Stühle waren zertrümmert worden, ein kleiner Schrank war umgestürzt, und der Boden war mit Glassplittern von zerschmetterten Flaschen und Gläsern übersät. An der rückwärtigen Wand lagen verkrümmt zwei tote Neger.
    »Ich hatte recht!« rief Cardoti mit Genugtuung.

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