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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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groß. Andererseits, war Udu stets ein gerechter Regierungschef, jedenfalls hat er sich um Gerechtigkeit bemüht. Die Gefahr bestand darin, daß eine gegnerische Partei Hilfe aus dem Ausland erhielt.«
    »Aus welchem Ausland?« wollte Johnny wissen. Cardoti zuckte mit den Schultern.
    »Wer kommt nach Zabans Tod als Thronfolger in Frage?« erkundigte sich Doc. »Oder sind Sie darüber nicht informiert?«
    »Ich will versuchen, diese Frage zu beantworten.« Cardoti dachte nach. »Udu hat eine Hauptfrau, die zugleich Königin ist, und eine Menge Nebenfrauen. Von der Hauptfrau hatte er nur zwei Kinder, Zaban und dessen Schwester – den Namen habe ich vergessen. Sie ist bei einem Aufstand der Massai umgebracht worden, als sie vier Jahre alt war. Von seinen Nebenfrauen dürfte Udu eine ganze Schar Kinder haben, und unter ihnen wird nun große Unruhe entstehen, von etwaigen Rivalen aus den Stämmen einmal ganz abgesehen.«
    »So ähnlich hatte ich es mir vorgestellt«, sagte Doc. »Ich komme allmählich zu der Überzeugung, daß wir Kokonia einen Besuch abstatten sollten.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie begleite?« fragte Cardoti.
    »Im Gegenteil.« Doc schüttelte den Kopf. »Ihre Kenntnisse wären für uns von Vorteil. Wenn Sie es mir nicht angeboten hätten, hätte ich Sie gebeten, uns zu begleiten.«
    »Wunderbar.« Cardoti lächelte. »Es ist mir ein Vergnügen.«
    Die Stadt blieb hinter dem schwarzen Wagen zurück. Er holperte nun über eine unebene Straße, rechts und links standen hohe Bäume. Nach einer Weile wurden die Bäume weniger und machten verkümmerten Sträuchern Platz. Von der Straße bog ein Weg ab, auf einem Schild an einem Pfahl an der Ecke stand CROOKED NECK ROAD. Doc lenkte den Wagen von der Straße auf den Weg. Mittlerweile war es dunkel geworden, und die Scheinwerfer schnitten weiße Kegel in die Finsternis.
    »Die Gegend wirkt unbesiedelt«, meinte Johnny.
    »Ganz so schlimm ist es nicht«, entgegnete Doc. »Weiter hinten liegen ein paar verstreute Farmen, und eine halbe Meile vor uns an einer Kurve ist ein kleines rotes Haus.«
    Doc schaltete die Scheinwerfer aus und nahm aus dem Handschuhfach drei schwarze Brillen mit ungewöhnlich dicken Gläsern. Er drückte auf einen Knopf am Armaturenbrett, stülpte eine der Brillen auf und reichte die beiden anderen Cardoti und Johnny. Cardoti starrte ihn verständnislos an.
    »Versuchen Sie’s.« Doc lächelte. »Wir fahren im Augenblick mit infrarotem Licht, und mit der Brille werden Sie besser sehen, als wenn ich die Scheinwerfer eingeschaltet hätte.«
    Verblüfft stellte Cardoti fest, daß die Landschaft so deutlich geworden war wie ein gut fotografierter Schwarz-Weiß-Film auf einer Leinwand. Das rote Haus, das Doc erwähnt hatte, rückte ins Blickfeld. Doc trat abrupt auf die Bremse und kurbelte das Fenster auf seiner Seite herunter.
    »Wir haben ein Talent, stets im psychologisch richtigen Moment einzutreffen«, spottete Johnny. »Ich glaube, wir brauchen nicht nach Afrika zu fahren, um Stammeskriege mitzuerleben.«
    »Großer Gott!« Cardoti schnappte nach Luft. »So etwas gibt’s doch nicht ...«
    Auf einem Feld tanzten fast nackte, dunkelhäutige Gestalten, seitlich davon standen ein älterer und ein junger Weißer mit Schrotflinten. Die beiden Weißen waren offensichtlich sehr erzürnt.
    »Ich werde euch durchlöchern!« brüllte der ältere Weiße. »Ich bringe euch bei, daß ihr kein Hecht habt, meine Kühe zu melken! Wenn ihr Milch haben wollt, müßt ihr Sie kaufen! Wir sind hier in einem zivilisierten Land!« Die Schwarzen schrien etwas, das nicht zu verstehen war. Der ältere Weiße ballerte mit der Schrotflinte. Anscheinend traf er, denn die Nackten heulten auf und tanzten noch wilder durcheinander.
    »Massai!« flüsterte Cardoti. »Ich bin mir dessen ganz sicher!«
    Im Strahl des infraroten Lichts waren kahlgeschorene Köpfe mit Straußenfedern zu erkennen. Die Männer hatten grotesk in die Länge gezogene Ohren, an denen pfundweise Silberzierrat baumelte.
    »Willy!« brüllte der ältere Weiße. »Warum schießt du nicht?!«
    Willy feuerte ebenfalls. Die Massai, die von der Ladung etwas abbekamen, schnellten senkrecht in die Luft, die übrigen schleuderten kurze Speere nach den beiden Weißen. Dann ergriffen alle die Flucht.
    »Auf diese kurze Distanz konnten sie ihr Ziel kaum verfehlen«, meinte Cardoti. »Ich begreife das nicht. Die Massai sind vorzügliche Speerwerfer!«
    »Vergessen Sie nicht die Dunkelheit«, sagte

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