DS049 - Das Monster auf der Kuppel
sich mit einer Riesenhand auf den Tisch, der dort stand, und langte mit der anderen in den Regen hinaus, der durch das offene Deckenlicht hereinprasselte.
Doch dann hielt Maximus plötzlich inne. Er wandte sich unsicher um, sah mit leer-starrendem Blick Doc Savage an, dann drehte er sich auf einmal weg, als sei er von einer anderen Kraft an Marionettendrähten gezogen worden.
Doc Savage sagte gepreßt: »Jemand in diesem Raum versucht jetzt wieder, Maximus unter seine Kontrolle zu bringen, gegen den Einfluß, den ich über ihn gewonnen habe. Denn diese Person braucht immer noch den Metallzylinder – und jemand hier in dem Raum hat den!«
Diese Worte des Bronzemanns mußten dem wirklichen Schurken einen Schock versetzt haben, und momentan ging seine wiedergewonnene Kontrolle über Maximus verloren. Denn der sah jetzt erneut Doc Savage an, schien bestätigend zu nicken – und langte erneut zur Dachöffnung hinaus.
Jemand anderer in Docs Nähe stieß einen schrillen Schrei aus und stürzte auf den Tisch zu, der direkt unter dem offenen Deckenfenster stand.
Es war der elegant-sportlich gekleidete Dr. Alexis Mandroff, dessen durchsichtiges Plastikregencape hinter ihm her wallte, als er mit einem Satz auf den Tisch sprang. Mit langen, schlanken Armen griff er nach draußen, fand dort irgendwo einen Halt, und gleich darauf war der blonde Mann durch das Deckenlicht hindurch und außer Sicht.
Alexis Mandroffs Gesicht, ehe es verschwand, war dabei von irrsinniger Wut verzerrt gewesen.
Doc Savage erteilte rasche Befehle.
»Maximus! Hilf dem haarigen Mann. Und dem Mann mit dem Degenstock neben sich! Binde sie los. Mach schnell!«
Die Gunmen waren so verblüfft über die Enttarnung des Mannes, der ihr unbekannter Auftraggeber gewesen war, daß sie verdutzt die Augen aufrissen und zu spät reagierten. Mit einem einzigen kräftigen Ruck riß Maximus Monk Mayfair die Fesseln herunter, und gleich darauf hatte er dasselbe auch bei Ham getan.
Der haarige Chemiker sprang auf den nächstbesten Gangster zu, hatte dem, ehe der sich versah, die Pistole entrissen und stieß einen brüllenden Kampflaut aus.
»So, jetzt werden wir hier die Dinge mal flugs ein wenig ändern!« schrie er.
Monk legte mit der Pistole los, die er ergattert hatte.
Ein Gangster schoß zurück, zielte aber schlecht. Vielleicht war auch er noch zu verwirrt durch die Gestalt Dr. Mandroffs, die durch das Deckenfenster auf das Dach der riesigen Stahlkugel gesprungen war.
Uppercue schrie außer sich: »Der Akkumulator! Er ist hinter dem Akkumulator her, Doc Savage!«
Aber der Bronzemann hatte sich bereits mit kräftigen, sehnigen Armen durch die Dachöffnung gezogen, durch die der Regen peitschte. Fünfzig Meter unter sich sah er das nächtlich-erleuchtete Ausstellungsgelände. Mehr als ein Dutzend Schritte in irgendeiner Richtung von der Öffnung im Zenit der Perisphäre, und der Bronzemann wäre über das nasse, schlüpfrige, sich immer stärker abwärts krümmende Dach der Kugel in die Tiefe geglitten.
Und alles überragend, scheinbar nur ein paar Meter entfernt, hob sich die dreiseitige Nadelspitze des Trylon in den Nachthimmel, noch gut zweihundert Meter über die Stahlkugel hinaus – und von allen Seiten wurde sie von Blitzen förmlich bombardiert.
Es war ganz natürlich, daß das Trylon während eines Gewitters dauernd von Blitzen getroffen wurde, die an seinen Blitzableitern harmlos in den Boden abglitten.
Dr. Mandroff war zu dem Bronzemann herumgefahren. In einer Hand hielt er einen offenbar recht schweren Gegenstand, der die Form eines länglichen Koffers hatte. Er schrie schrill:
»Auch Sie können mich jetzt nicht mehr aufhalten, Doc Savage, Ich gehe jetzt wieder runter, in den Raum!«
In der freien Hand hielt er eine 45er Automatik und drückte ab.
Doc Savage war im Begriff gewesen, sich auf Alexis Mandroff zu werfen, und deshalb hatte er sein Gewicht bereits auf die Fußballen verlagert gehabt. Die schwere Kugel traf ihn mitten in die Brust, schleuderte ihn halb rückwärts zur Seite, und er rollte auf die immer stärker abfallende Dachschräge zu.
Das Jaulen des mit hohen Touren gefahrenen Generators war so laut, daß es selbst das Tosen des Unwetters übertönte. Es hörte sich an wie das Geräusch zehn gleichzeitig startender Düsen-Jets.
Für Ausstellungsbesucher war es zu spät, aber fünfzig Meter unterhalb der Stelle, wo Doc Savage und Mandroff miteinander kämpften, hatte sich doch eine beträchtliche Menschenschar
Weitere Kostenlose Bücher