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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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war. Sie schien sich nicht von der Stelle zu bewegen.
    »Anscheinend noch ein Schiff mit Havarie«, sagte Doc.
    »Stimmt«, sagte der Fischer, der den nahen Weltuntergang vermutet hatte. »Wir waren draußen, als alles anfing. Ein Küstendampfer. Er hat den Anker ausgeworfen. Die Maschine hat plötzlich nicht mehr gemuckst.«
    Abermals kletterte Doc auf einen Felsen. Er beobachtete den Lichtschimmer, der sich allmählich zum Zenit schob und von Minute zu Minute greller wurde. Nach einer Viertelstunde wölbte sich eine Glocke aus gleißender Helligkeit über dem Strand, Doc, seine beiden Begleiter und die Fischer befanden sich ungefähr im Zentrum der Glocke. Ringsum, scheinbar scharf abgesetzt, war schwarze Nacht. Zwei weitere Schiffe kamen ins Blickfeld, sie trieben hilflos auf die Küste zu. Anscheinend hatten die Kapitäne sich nicht dazu durchringen können zu ankern, vielleicht hatten sie auch nicht gemerkt, daß sie eigentlich gar keine Havarie hatten, sondern daß eine höhere Gewalt ihnen einen Streich spielte.
    Doc sprang vom Felsen und ging wieder zu Ham und Monk, die noch bei den Fischern standen und auf’s Wasser spähten.
    »Wir müssen ein Transportmittel auftreiben«, sagte er. »Wir sollten so schnell wie möglich in Washington sein.«
     
    Die drei Fischer begleiteten Doc und seine Gefährten landeinwärts; wie sie sagten, lag ihr Dorf ganz in der Nähe. Die Marschlandschaft blieb hinter ihnen zurück, und sie kamen auf eine asphaltierte Straße. Die Fahrbahn war verödet.
    »Ein Transportmittel«, sagte Ham nach einer Weile.
    »Wie stellst du dir das vor? Wenn sämtliche Motoren nicht mehr funktionieren, und eben dies scheint der Fall zu sein, kannst du mit einem Auto nichts anfangen. Willst du dir eine Pferdedroschke leihen?«
    »Eine Pferdedroschke, ein Reitpferd oder Fahrräder«, sagte Doc ernst. »In dieser Situation bin ich nicht wählerisch.«
    »Wie wäre es mit einem Kinderroller?« meinte Monk. »Wenn du doch nicht wählerisch bist ...«
    Seitab auf einem Gleis stand ein Zug, der offenbar normalerweise zwischen Washington und Baltimore pendelte, aber jetzt rührte er sich nicht vom Fleck, und aus den Fenstern starrten ein paar verwirrte Passagiere. Eine halbe Meile weiter war ein Elektrizitätswerk. Vor der Tür lungerten vier Arbeiter im Overall.
    »Was ist passiert?« rief einer von ihnen. »Unser Betrieb liegt still, ich habe versucht, nach Washington zu telefonieren, aber das Telefon ist tot!«
    Doc sagte nichts, und die vier Männer im Overall blickten ihm mißtrauisch nach, als er mit seinen Begleitern an dem Werk vorbei und zu einem Farmhaus marschierte. Der Farmer und seine Frau waren im Hof.
    »So etwas hab ich noch nicht erlebt«, behauptete der Farmer. »Sogar die Hühner bilden sich ein, es wäre schon Morgen! Aber es ist nicht Morgen, die Sonne ist nicht da!«
    »Sie wird bestimmt aufgehen«, sagte Doc. Er lächelte. »Wahrscheinlich zur üblichen Zeit.«
    Zwei Hähne krähten begeistert den gespenstischen Lichtschein an, als wären sie auf die Sonne nicht angewiesen. Die Fischer verabschiedeten sich von Doc und seinen Begleitern und eilten zu ihren Wohnungen. Die Frau des Farmers war in Tränen aufgelöst und bekreuzigte sich heftig.
    »Haben Sie einen Pferdewagen?« fragte Doc den Farmer.
    Der Farmer hatte einen Pferdewagen, außerdem hatte er ein Auto. Er war bereit, es gegen ein entsprechendes Entgelt abzutreten. Doc schwieg und zog ein Bündel Banknoten aus der Tasche, der Farmer bekam Stielaugen.
    »So viel müssen Sie mir gar nicht bezahlen«, sagte er. »Ich verlange nur den reellen Preis.«
    »Einverstanden«, sagte Doc. »Wenn der Wagen funktioniert ...«
    Der Farmer schob den Wagen aus der Scheune, die ihm als Garage diente, und versuchte den Motor zu starten. Der Motor sprang nicht an.
    »Das haben Sie gewußt!« sagte der Farmer vorwurfsvoll.
    »Ich habe es geahnt«, erwiderte Doc. »Was ist jetzt mit dem Pferdewagen? Sie bekommen ihn wieder, ich lasse ihn zu Ihnen bringen. Auf Dauer habe ich keine Verwendung dafür.«
    Der Farmer wurde noch mißtrauischer als die Männer vor dem Elektrizitätswerk und hielt nun Doc für den Urheber der befremdlichen Naturerscheinung. Mühsam gelang es Ham, den Mann zu beschwichtigen. Der Mann brachte zwei Pferde aus dem Stall und traf Anstalten, sie vor eine gebrechliche Kutsche zu spannen; im selben Augenblick wurde es finster, als hätte jemand das Licht ausgeschaltet. Der Pendelzug setzte sich hörbar in Bewegung, im

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