DS050 - Gefahr unter dem Eis
Elektrizitätswerk flammten die Lampen auf, die beiden Hähne des Farmers hielten erschrocken den Schnabel.
»Jetzt dürfte der Motor anspringen«, sagte Doc zu dem Farmer. »Ich kaufe den Wagen.«
Der Farmer blieb skeptisch. Abermals versuchte er den Wagen zu starten und fuhr beinahe Monk über den Haufen. Monk fluchte und rettete sich mit einem gewaltigen Satz aus der Gefahrenzone. Ham lachte Tränen.
Der Farmer brachte sein Vehikel zum Stehen und stieg mit schlotternden Knien aus. Er nahm das Geld, das Doc ihm reichte, und steckte es ohne nachzuzählen ein. Die Frau war ins Haus geflüchtet; die Männer im Hof hörten, wie sie verzweifelt betete.
»Sie ist ein bißchen fromm«, sagte der Farmer heiser.
»Ich hab mich daran gewöhnt. Meistens ist sei eine gute Frau.«
Doc klemmte sich hinter das Lenkrad, Ham und Monk stiegen zu ihm ein. Eine halbe Stunde später waren sie in Washington.
7.
Der Mann, der mit Doc Savage telefoniert hatte, erwartete ihn und Ham und Monk im Weißen Haus. Der Präsident schlief noch und hatte hinterlassen, daß man ihn notfalls wecken sollte, doch der Mann, der telefoniert hatte, hielt davon nichts, denn angeblich, so sagte er, verstand der Präsident ohnehin nichts von technischen Dingen und war daher auf seine Berater angewiesen. Er bat seine Gäste, in der Besucherecke in seinem großen, luxuriösen Büro Platz zu nehmen, befahl einem livrierten Neger, Kaffee zu servieren, und kam unverzüglich zur Sache.
»Es ist absolut phantastisch«, erklärte er. »Wir stecken bis zum Hals in Kalamitäten. Wir möchten das alles am liebsten ignorieren, aber dazu ist es zu gefährlich. Wir werden bedroht und wissen nicht einmal, von wem! Unsere Wissenschaftler und Techniker, die wir bisher konsultiert haben, sind ratlos.«
»Die Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten außerordentliche Fortschritte gemacht«, bemerkte Doc weise. Er hatte den Eindruck, daß der Berater des Präsidenten eine Antwort erwartete. »Nicht jeder Wissenschaftler kann auf sämtlichen Gebieten auf dem laufenden sein, es wäre unbillig, dergleichen zu verlangen. Es ist auch nicht auszudenken, welche Entwicklungen wir in der nächsten Zeit noch erleben werden. Leider sind die Schrittmacher oder auch Wegweiser dieser Entwicklungen nicht immer Menschen mit Moral und Charakterstärke, häufig sind sie auch ganz einfach tüchtige Fachidioten, denen die Phantasie fehlt, um sich auszumalen, was sie mit ihren Entdeckungen alles anstellen können. Es gibt da Beispiele ...«
Er verzichtete darauf, die Beispiele aufzuzählen. Er hätte eine lange Liste anfertigen müssen, überdies war der Berater des Präsidenten gewiß nicht weniger informiert als er, Doc, wenngleich er mutmaßlich einen anderen Standpunkt vertreten hätte.
Der Neger brachte den Kaffee und zog sich diskret zurück, der Berater bediente seine Gäste. Er dachte nach, atmete tief ein und setzte zu dem Vortrag an, den er telefonisch nicht zu halten gewagt hatte. Umständlich teilte er mit, daß die Regierung der Vereinigten Staaten aufgefordert worden war, endlich und vollkommen abzurüsten. Angeblich hatten sämtliche übrigen Staaten ebenfalls diese Order erhalten.
»Wir wissen nicht, wer uns diesen Befehl geschickt hat«, erläuterte der Berater. »Eines unserer Schiffe hat einen Funkspruch aufgenommen und weitergegeben, damit ist das also publik, obwohl wir bisher verhindern konnten, daß die Presse für eine weitere Verbreitung gesorgt hat. Ein Zusammenhang mit den scheinbaren Seebeben kann als sicher angenommen werden, hinzu kommen der plötzliche Ausfall aller Motoren in einem gewissen Bereich und die unerklärliche Lichtquelle, die über einem Teil unserer Küste die Nacht zum Tag gemacht hat. Der Sinn dieser Order, so hieß es in dem Funkspruch, soll darin bestehen, Kriege für alle Zeiten unmöglich zu machen.«
»Ein lobenswertes Ziel«, sagte Doc ohne Ironie. »Allerdings zweifle ich an der Aufrichtigkeit der Leute, die den Funkspruch aufgegeben haben. Wer über technische Mittel verfügt wie die, von denen wir Kostproben erhalten haben, könnte versucht sein, diese Mittel anzuwenden, sobald er keinen Widerstand mehr zu befürchten hat. Tatsächlich hat er jetzt schon kaum noch Widerstand zu erwarten. Er kann das gesamte zivilisierte Leben mit einem Schlag ausschalten, ohne auch nur eine einzige Stadt zu zerstören. Man müßte darüber nachdenken, weshalb er – wer immer dieser Er sein mag – sich einstweilen mit diesem
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