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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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neben ihm auf dem Platz des Kopiloten. Ham blickte seitlich auf die Küstenlinie, die rund tausend Fuß weiter unten war. Er wurde als erster aufmerksam.
    »Seht euch das an!« sagte er und deutete nach Osten. »Es ist kurz nach Mitternacht, trotzdem scheint dort die Sonne aufzugehen!«
    »Gespenstisch.« Monk starrte in die angegebene Richtung. »Die Sonne kann es nicht sein. Aber was ist es?«
    Über dem Meer war ein fahler Schimmer, der schnell größer wurde. Nach wenigen Minuten war zu erkennen, daß der Schimmer sich nicht rosig verfärbte wie bei einem Sonnenaufgang. Er blieb weiß und erinnerte an einen Fächer, der sich über den Horizont breitete.
    Doc versuchte den Tower in Washington zu erreichen, aber Washington meldete sich nicht. Er versuchte es mit Baltimore, mit dem gleichen Ergebnis.
    »Das Licht ist wirklich seltsam«, sagte er. »Man könnte an Nordlicht denken, aber so weit im Süden ...«
    Einer der Motoren stotterte und spuckte, fing sich wieder und fing abermals an zu stottern. Doc runzelte die Stirn und spähte ebenfalls nach unten. Im selben Augenblick erlosch die Beleuchtung am Armaturenbrett.
    »Steigen wir aus?« fragte Ham.
    Doc schüttelte stumm den Kopf. Er drückte die Maschine herunter und hielt Ausschau nach einem Platz, wo er notfalls landen konnte. Das Gelände war eben, aber sumpfig und für Pontons wie für das Fahrgestell gleichermaßen ungeeignet.
    »Aber Doc!« Monk war alarmiert. »Hier stimmt doch was nicht! Das seltsame Licht und die Funkgeräte und jetzt der Motor ...«
    »Natürlich stimmt etwas nicht«, erwiderte Doc. »Aber es wird nicht anders, wenn wir die Nerven verlieren.«
    Das Licht im Osten bedeckte nun die Hälfte des Himmels; hier war es taghell, während westlich über dem Festland tiefe Dunkelheit herrschte. Der Motor stellte seine Tätigkeit ganz ein, der zweite Motor hustete und würgte. Doc mußte sein ganzes beachtliches Können aufbieten, um nicht die Kontrolle über die Maschine zu verlieren. Er flog eine enge Spirale, drückte die Maschine noch tiefer, nahm Kurs nach vorn und setzte sie so sanft wie möglich mit einer Bauchlandung auf den Morast.
    Das Flugzeug schlitterte hundert Meter, während der Schlamm hoch aufspritzte und die Fenster des Cockpits mit einer zähen bräunlichen Schicht überzog, dann kam die Maschine zum Stehen und sank bis zu den Tragflächen ein,
    Doc atmete auf, Monk wischte sich kalten Schweiß von der Stirn, Ham ächzte, sein Unterkiefer zitterte. Plötzlich war es so still, daß die drei Männer im Cockpit hörten, wie der Wind über die Moorlandschaft fegte.
    »Steigen wir aus«, sagte Doc. »Uns bleibt nichts anderes übrig, als nach Washington zu marschieren.«
    Doc, Monk und Ham stiegen aus und sackten bis zu den Knien in den Morast. Die Luft war mit Elektrizität aufgeladen wie vor einem Gewitter. Die Männer schlugen die Richtung zur Küste ein. Der Weg war mühselig, und nach einer halben Meile waren sie in Schweiß gebadet. Im Schilf saßen Vögel und begrüßten zwitschernd die Helligkeit, die sie offenbar für den Tagesanbruch hielten.
    In der Nähe des Strands wurde der Boden sandig und fest, hier und dort lagen mächtige Felsen, Doc kletterte auf einen der Felsen und spähte zum Wasser, Monk und Ham warfen sich hin, wo sie gerade standen. Irgendwo schrien Stimmen durcheinander, doch Monk und Ham waren zu ausgepumpt, um sich dafür zu interessieren.
    »Drei Fischer in einem Boot«, erklärte Doc, ohne daß einer seiner Gefährten danach gefragt hätte. »Sie werden an Land getrieben, offenbar haben sie auch einen Motorschaden. Ich vermute, daß wir die Quelle der scheinbaren Seebeben vor uns haben.«
    »Wieso?« erkundigte sich Ham scheinbar naiv. Er war nie zu müde, einen seiner lahmen Scherze von sich zu geben. »Du glaubst doch wohl nicht, daß die Fischer etwas damit zu tun haben?«
    »In der Tat«, sagte Doc ernst. »Ich meine nicht die Fischer, sondern die rätselhafte Lichtquelle.«
    Er sprang von dem Felsen und rannte über den Strand den Fischern entgegen. Ham und Monk trotteten lustlos hinter ihm her. Das Boot lief auf Grund, Doc und seine Gefährten halfen den Fischern, die Nußschale auf’s Trockene zu ziehen.
    »Was zum Teufel soll das bedeuten ...« fragte einer der Fischer rhetorisch. »Hat Gabriel seine Trompete geblasen?«
    »Nun ja«, erwiderte Ham spöttisch. »Ich halte es für nicht ausgeschlossen.«
    Die Fischer fluchten. Doc spähte nach Osten, wo eine Rauchsäule am Horizont aufgetaucht

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