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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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mitgebracht hat. Ich habe so eine Schachtel einmal in Indien gesehen.«
    Er ging ins Labor und kam mit einer flachen Glasschale wieder, in der reiner Alkohol war. Er legte den Kasten in die Schale, betätigte den Verschluß und zog blitzschnell die Hände zurück. Der Kasten klappte auf, eine kleine Schlange schnellte heraus.
    »Verdammt!« röhrte Renny. Er hatte eine Stimme wie ein Bär. »Eine Kobra!«
    Die Schlange war nicht einmal einen Fuß lang. Sie zuckte und schlug um sich und blähte den Hals, dann begann der Alkohol zu wirken. Die Kobra streckte sich aus und fiel in die Flüssigkeit.
    »Die gefährlichste aller Kobras«, erläuterte Doc. »Eine Hamadryad, die nicht sehr groß wird, aber tödlich zubeißen kann. In Indien räumt man mit solchen Geschenken wohlhabende Verwandte aus dem Weg, wenn sie den Nachkommen das Erbe allzu lange vorenthalten wollen.«
    Callus blinzelte heftig. Er war ein wenig fahl geworden.
    »Professor Jasson hat offenbar an Verfolgungswahn gelitten«, flüsterte er. »Aber was mag er konkret von Ihnen gewollt haben?«
    Doc antwortete nicht. Er hatte die manchmal störende Gewohnheit, Fragen, die ihm lästig waren, zu überhören. Er musterte den Toten. Dessen Körper war verkrümmt, die Arme standen im grotesken Winkel ab, die Augen waren offen und glasig.
    »Anscheinend hat die Todesstarre bereits eingesetzt«, sagte Doc nachdenklich. »Trotzdem bin ich davon überzeugt, daß der Mann vor einer halben Stunde noch gelebt hat.«
    »Aber das ist unmöglich!« Callus protestierte. »Die Todesstarre tritt zwei bis fünf Stunden nach dem Ableben ein. Sie müssen sich irren!«
    »Ich irre mich selten«, erklärte Doc schlicht. »Man hat dem Mann Gift injiziert, daran ist er fast augenblicklich gestorben. Der
rigor mortis
ist künstlich erzeugt worden, damit wir annehmen, er wäre schon einige Stunden tot. Wahrscheinlich hat er nicht länger als ein paar Minuten vor der Tür gelegen.«
     
     

2.
     
    Während Doc sich mit dem Toten befaßte, der so ungewöhnlich für Gewalttaten ausgerüstet gewesen war, erlebte Monk eine Gewalttat mit anderen Mitteln. Die Mittel befanden sich allerdings nicht im Besitz eines Toten, sondern eines sehr lebendigen jungen Mädchens.
    Unter anderen Umständen hätte man das Mädchen als hübsch bezeichnen können, aber da Monk überraschend vor ihr aufgetaucht war, hatte sie das Gesicht zu einer Grimasse des Schreckens verzerrt. Monks Aussehen war durchaus geeignet, unvorbereiteten Betrachtern schlaflose Nächte oder Alpträume zu verursachen.
    Das Mädchen hatte von Natur rote Haare und – eine ungewöhnliche Kombination – braune Augen, die jetzt vor Furcht und Empörung funkelten. Monk war mit dem Lift aus der sechsundachtzigsten Etage des Hochhauses, in der Doc Savages Wohnung lag, bis zur dreiundachtzigsten Etage gefahren und hatte lautlos den Rückweg angetreten. Das Mädchen hatte ihn bemerkt, wie er vorsichtig treppauf schlich, und da sie nicht nach oben flüchten konnte, ohne unweigerlich eingeholt zu werden, hatte sie die Flucht nach vorn angetreten. Über der sechsundachtzigsten Etage war nur noch das Dach und darauf ein mächtiger Funkmast. Das Mädchen hatte Monk an einer Biegung aufgelauert und rammte ihm nun einen stumpfnasigen Revolver gegen den Hals.
    »Keine Bewegung!« zischte das Mädchen. »Sie sind der Kerl! Wenn Sie nicht parieren, schieße ich Sie über den Haufen!«
    Monk ahnte nicht, welcher Kerl er angeblich sein sollte, doch hielt er es für vernünftig, das Mädchen nicht zu reizen. Ihre Hand mit der Kanone zitterte heftig, und Monk kannte sich aus. Wer zitterte, der schoß auch, und zwar aus schierer Angst. Er bewegte sich nicht, er nahm nicht einmal die Hände hoch, wie es in derlei Fällen üblich ist. Er wußte nicht, wie das Mädchen auf eine solche Geste reagieren würde.
    »Wo kommen Sie denn so plötzlich her?« fragte er. Wenn er nicht wütend war, hatte er eine piepsige Kinderstimme, die nicht zu seiner bulligen Gestalt paßte, und im Augenblick war er nicht wütend. Er war verstört. »Sie müssen den Mann oben umgelegt haben ...«
    »Ich hab gesagt, Sie sollen sich nicht bewegen!« fauchte das Mädchen überflüssigerweise. »Sie sind also über den Mord informiert! Sie wollten ausrücken, aber dann haben Sie Barton gehört und sind umgekehrt! Barton! Komm rauf!«
    Von unten näherten sich Schritte, Monk begriff, daß der Barton-Typ in der zweiundachtzigsten Etage herumlungerte. Er bezweifelte, daß die rothaarige

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