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DS052 - Der Mann vom Mond

DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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heftig. »Wir könnten uns zurückziehen, wir haben genug Geld. Was wird dann aus den Menschen, die von uns abhängig sind? Übrigens gibt es auch gerechte Kriege! Was sollten unterdrückte Völker tun, wenn es keine Waffen gäbe?«
    »Sie sind mir noch eine Antwort schuldig«, erinnerte ihn Doc.
    »Ich stecke in einer Klemme und brauche jemand, der mir heraus hilft. Ich habe an Sie gedacht.«
    »Ich bin kein Detektiv oder gewerbsmäßiger Trouble-Shooter, den man ohne weiteres anheuern kann.« O’Hannigan staunte, und Doc begriff, daß dieser ihn offenbar bis zu diesem Augenblick für eine Art Detektiv gehalten hatte. Tatsächlich konnte er es sich leisten, in der Wahl seiner Klienten penibel zu sein, und wenn er überhaupt je ein Honorar annahm, dann nicht für sich, sondern für wohltätige Zwecke, denen er das Geld unverzüglich zur Verfügung stellte. Seinen Lebensstil und seine Unternehmungen finanzierte er aus einer Goldmine in einem abgelegenen Tal in Mittelamerika.
    »Das macht nichts.« O’Hannigan winkte großspurig ab. »Sie haben eine Reputation, daß Sie Leuten helfen, die in Schwierigkeiten sind, und ich bin in Schwierigkeiten.«
    »Wirklich?« fragte Doc milde.
    »Wirklich! Bis zu den Ohren!«
    »Wollen Sie mir nichts darüber erzählen?«
    »Und ob ich will!«
    O’Hannigan langte in die Westentasche seines bunten Tweedanzugs, kramte ein Medaillon heraus und reichte es Doc. Das Medaillon war beinahe quadratisch und hatte einen Durchmesser von rund zwei Zoll und abgerundete Ecken. Ein flaches Relief stellte einen schmalen Mond dar, auf dem ein Teufel mit Hörnern, Schwanz und Dreizack saß.
    »So was habe ich schon mal gesehen«, sagte Doc nachdenklich. »Wo haben Sie es her?«
    »Kann dieses Ding Ihr Interesse wecken?« O’Hannigan sah ihn forschend an.
    »Schon möglich«, sagte Doc.
    »Ein Freund hat es mir geschenkt«, sagte O’Hannigan.
    »Hat dieser Freund einen Namen?«
    »Er heißt Bob Thomas.«
    Doc blickte zu Long Tom, Renny, Monk und Ham. Sie wirkten nicht überrascht, offenbar hatte O’Hannigan ihnen das Medaillon schon gezeigt.
    »Bob Thomas ...« wiederholte Doc leise.
    »Ja.« O’Hannigan nickte. »Normalerweise trage ich das Ding an der Uhrkette. Ich habe eine Vorliebe für altmodische Taschenuhren.
    »Aber jetzt tragen Sie es nicht mehr an der Uhrkette ...«
    »Nein. Bob Thomas hatte zwei von diesen Dingern, und eins davon hat er mir gegeben.«
    »Warum?«
    »Warum sollte er nicht? Ich habe bei ihm eine teure Lebensversicherung abgeschlossen, und dafür wollte er sich erkenntlich zeigen, jedenfalls hab ich seine Geste so aufgefaßt. Das Ding ist immerhin aus Gold! Aber davon abgesehen, hat es mir gefallen, weil es hübsch ist.«
    »Er hatte zwei ganz gleiche Medaillons«, sagte Doc. »Habe ich das richtig verstanden?«
    »Sie haben mich richtig verstanden.«
    Wieder blickte Doc zu seinen vier Gefährten. Sie erwiderten den Blick, ihnen war anzumerken, daß sie Docs Verhör ein wenig befremdlich fanden. O’Hannigan beobachtete Doc, auch er schien sich zu wundern.
    »Gut«, sagte Doc schließlich, »das ist also einigermaßen klar. Und wieso sind Sie in Schwierigkeiten?«
    »Vor zwei Wochen war ein kleiner Mann bei mir und wollte mir das Medaillon abkaufen«, berichtete O’Hannigan. »Ich hab gestaunt, daß der Kerl überhaupt von dem Medaillon gewußt hat, von mir hatte er nämlich bestimmt nichts erfahren. Mir war der Kerl ganz und gar fremd! Und warum hätte ich verkaufen sollen? Mir hat das Schmuckstück gefallen, aber das habe ich schon gesagt, und schließlich war es ein Geschenk. So was verkauft man nicht. Können Sie sich vorstellen, was dann passiert ist? Sie können es sich nicht vorstellen. Der Kerl hat mir zwanzigtausend Dollar für das Medaillon geboten! Trotzdem habe ich natürlich abgelehnt. Der Kerl ist grob geworden, daraufhin bin ich auch grob geworden. Ich hab ihm in den Hintern getreten und den Kerl vor die Tür gesetzt.«
    »Damit haben vermutlich die Schwierigkeiten angefangen«, vermutete Doc.
    »Richtig. Man hat versucht, mich zu bestehlen und umzubringen – in dieser Reihenfolge. Leute mit Messern und Kanonen haben mir aufgelauert, und einige Male bin ich nur mit einem blauen Auge und mehr Glück als Verdiensten davongekommen. Jemand hat sogar meinen Haferbrei vergiftet! Ich esse zum Frühstück immer Haferbrei, weil mein Arzt mir Schinken mit Eiern verboten hat. Meine arme Katze ist auf den Tisch gesprungen und hat sich über die Haferflocken

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