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DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Anstrengung, und er feuerte vorbei; gleichzeitig verlor er durch den Rückstoß den Halt. Er krachte durch Blätter und Zweige, während die Katze zum Sprung ansetzte. Doc ließ die Waffe fallen und klammerte sich mit beiden Fäusten an einen tiefer liegenden Ast, der Schwung trug die Katze an ihm vorüber. Sie landete auf einem anderen Ast. Im selben Augenblick hörte Doc, wie unter ihm Wasser plätscherte. Der Baum stand dicht am Ufer eines dreißig Meter breiten, anscheinend seichten Flusses.
    Der Baum war morsch und hielt die Belastung und die zusätzlichen Erschütterungen nicht aus. Träge neigte er sich über den Fluß, der Stamm brach, und die schüttere Krone kippte ins Wasser. Der Jaguar brüllte und fauchte und schlug um sich, das Wasser brodelte ähnlich wie der Bach im Tunnel, als die Ratte hineingesprungen war, und Tausende von Piranhas feierten ein Fest.
     
    Der Indio, der Doc gefolgt war, kletterte vorsichtig auf den festen Boden hinunter. Er betrachtete den umgestürzten Baum, der knapp zwanzig Fuß weit ins Wasser reichte. Er kannte sich mit diesem Fluß und mit Piranhas aus. Er wußte, daß kein Landlebewesen sechs Fuß weit in dieses Wasser waten konnte, ohne von den gefräßigen Fischen angefallen zu werden. Er blieb eine Weile stehen und beobachtete das Ufer. Nach einigen Minuten wurde ein Stoffetzen zu ihm getrieben, den der Indio als ein Stück vom Hemd des Mannes mit den goldenen Augen identifizierte. Er war mit seinem Fund sehr zufrieden.
    Trotzdem ging er eine halbe Meile weiter flußaufwärts; dort war eine primitive Brücke. Inzwischen war es hell geworden. Der Indio überquerte die Brücke und ging am anderen Ufer entlang und suchte nach Fußspuren. Da waren keine Fußspuren – er hatte auch nicht damit gerechnet.
    Er kehrte in das Lager des Mannes zurück, der mit einer metallenen Zigarre vom Himmel gekommen war, und wandte sieh an den anderen Mann, der die Sprache der Herdotan gelernt hatte.
    »Der Mann mit den goldenen Augen ist tot«, erklärte der Indio schlicht. »Er ist ins Wasser gefallen, und die Fische haben ihn gefressen.«
     
     

18.
     
    Sleek Norton war glücklich über die Nachricht, die der Dolmetscher ihm brachte. In seinem Überschwang band er eigenhändig Gloria Delpane vom Baum los und schickte sie in sein Zelt, damit sie sich von den Strapazen erholte. Im Zelt saß Johnny. Er war nicht gefesselt, weil Norton keine Angst vor einem einzelnen, unbewaffneten Mann hatte.
    Das Mädchen hatte den Bericht des Dolmetschers gehört und weinte. Johnny hatte ebenfalls zugehört, doch er glaubte nicht daran, daß Doc tot war. Er kannte Docs Wendigkeit und wußte, daß dieser von seinen Gegnern schon häufig totgesagt worden war. Mit schöner Regelmäßigkeit hatten sie sich geirrt und später die unliebsamsten Überraschungen erlebt.
    »Wer sind Sie?« fragte Johnny. »Wie kommen Sie in diesen Schlamassel?«
    »Ich heiße Delpane, Gloria Delpane, aber das ist nur mein Künstlername«, erläuterte das Mädchen. »Doc Savage muß davon überzeugt gewesen sein, ich wäre an allem schuld.«
    »Ich habe nichts kapiert«, bekannte Johnny. »Noch einmal ganz von vorn, bitte.«
    In knappen Worten erzählte sie, daß sie gehofft hatte, durch Doc Savage ihren Bruder zu finden, der in der Grünen Hölle verschollen war. In der Halle des Hochhauses, in dem Doc Savage lebte, hatte sie zufällig Hugo Parks getroffen und nach den Bildern, die in den Zeitungen von ihm veröffentlicht worden waren, auf Anhieb erkannt. Sie hatte ihn angesprochen, schließlich kam er ebenfalls aus der Grünen Hölle, und er hatte ihr versprochen, sie zu ihrem Bruder zu bringen, sofern sie bereit war, ihn zu unterstützen. Er hatte ihr versichert, nach Brasilien zurückreisen zu wollen, und sie war mit seinem Vorschlag einverstanden gewesen. So konnte sie es sich ersparen, mit Doc Savage zu sprechen, zumal ungewiß war, ob dieser überhaupt etwas für sie tun wollte oder konnte.
    »Ich verstehe«, sagte Johnny. »Und weiter?«
    Sie war mit Parks in die sechsundachtzigste Etage gefahren und hatte auf dem Korridor geschrien und mit einem Revolver in die Luft geballert, um Doc abzulenken; inzwischen hatte Parks sich Zugang in die Wohnung geschafft und war mit einem alten Hemd wiedergekommen. Danach waren sie und Parks geflüchtet.
    »Sehr verwirrend«, sagte Johnny. »Haben Sie keine Erklärung verlangt?«
    Das hatte sie, aber sie hatte keine Auskunft erhalten. Sie hatte sich ins Luftschiff geschlichen, und Parks

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