Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Schiffsmotoren zu hören.
     
     

7.
     
    Die Prinzessin, der Captain und seine Mannschaft standen immer noch um Doc Savage herum, der sich bisher nicht gerührt hatte. Er lag da wie tot und schien kaum zu atmen.
    »Sie haben eine vorzügliche Arbeit geleistet, meine Liebe«, sagte Captain Flancul mit einem Anflug von Sarkasmus. »Vielleicht zu vorzüglich! Der Mann kommt gar nicht mehr zu sich.«
    »Ich verbitte mir Ihre Ironie!« keifte die Prinzessin. »Wofür halten Sie sich?! Sie scheinen Ihre Position zu überschätzen!«
    »Ich bitte um Verzeihung.« Flancul verbeugte sich. »Jedenfalls halte ich es für sinnlos, daß wir diesen Mann bewachen. Ich schlage vor, daß Hoheit sich zurückziehen, und meine Leute und ich bleiben hier. Sobald der Gefangene bei Besinnung ist, werde ich mich mit ihm unterhalten.«
    »Sie überschätzen sich schon wieder!« sagte die Prinzessin giftig. »Wenn jemand bleibt, bin ich es! Sie haben mir nichts zu befehlen, Sie haben nicht einmal das Recht, mir unaufgefordert Vorschläge zu machen. Sie sind kein Mitglied der Regierung, Sie sind nicht einmal Truppenoffizier. Sie sind ein reicher Kommerziant und der Berater meines Vaters, der Ihnen aus Gefälligkeit einen militärischen Dienstgrad verliehen hat.«
    »Wie Hoheit belieben.« Flancul klappte mit den Hacken, seine Stimme war eisig. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen – ich werde die Männer verteilen, damit wir in diesem Haus nicht noch eine Überraschung erleben.«
    Er winkte den Menschen in den Dungarees und tappte mit ihnen hinaus. Die Prinzessin ging in dem kahlen Zimmer langsam auf und ab. Nun, da sie allein war, versuchte sie nicht mehr zu verbergen, daß sie sich ebenfalls Sorgen machte. Immer wieder beugte sie sich zu Doc Savage, starrte ihm ins Gesicht und tastete nach seinem Puls. Als sie vor der Tür Schritte hörte, richtete sie sich hastig auf.
    Flancul kam herein. Er blickte zu Doc Savage und unterdrückte ein Grinsen. Die Prinzessin musterte ihn strafend von oben bis unten und kehrte ihm den Rücken zu.
    »Gestatten Sie eine Frage«, sagte Flancul. »Wie lange wollen Hoheit noch warten?«
    Sie zögerte.
    »Eine halbe Stunde«, sagte sie schließlich. »Wenn er bis dahin nicht bei Besinnung ist, war die Dosis zu stark, und wir müssen einen Arzt rufen.«
    Flancul nickte. Er trat zum Fenster und sagte nichts mehr. Auch die Prinzessin sagte nichts mehr. Plötzlich erklang im Nebenzimmer ein Schrei, Lärm wie von einem Handgemenge wurde laut, dann flog die Tür auf, und ein Mann mit einem Revolver platzte herein.
    »Nehmen Sie die Hände hoch!« sagte er scharf. »Wird’s bald? Sonst knallt’s!«
    Der Mann war mittelgroß und rundlich und hatte ein volles, olivfarbenes Gesicht. Seine Haare waren angegraut. Um die Augen hatte er Lachfältchen, und sein Doppelkinn strahlte eine beruhigende Jovialität aus. Desto beunruhigender war die Selbstverständlichkeit, mit der er den Revolver hielt. Er hatte eine kräftige, sonore Stimme.
    Captain Flancul reckte die Arme in die Höhe, während die Prinzessin geistesgegenwärtig blitzschnell wieder in die Jackentasche faßte. Sie hatte vorsorglich eine zweite Injektionsnadel präpariert für den Fall, daß Doc Savage nicht sofort zusammengebrochen wäre. Der rundliche Mann fixierte sie und schwenkte den Revolver in ihre Richtung.
    »Prinzessin Gusta«, sagte er sonor, »wenn Sie Wert darauf legen nicht erschossen zu werden, sollten Sie sich an meine Anweisungen halten.«
    Die Prinzessin hob ebenfalls die Hände. Es gelang ihr, die Spritze aus der Tasche zu bringen und zwischen den Fingern zu verstecken.
    »Sehr brav«, lobte der runde Mann. Er wandte sich an den Captain. »Ihre Leute sind nicht sehr tüchtig, lieber Captain. Ich habe den Wächter an der Hintertür niedergeschlagen und bin unbehindert ins Haus spaziert. Die Kreatur im Nebenzimmer ist von einem einzigen leichten Klaps zu Boden gegangen und hat sich nicht mehr bewegt. Sie hätten Soldaten und keine Hampelmänner mitbringen sollen.«
    Wütend fixierte die Prinzessin den runden Mann. »Graf Cozonac«, sagte sie gefährlich leise, »für diese Unverschämtheit werde ich Sie erschießen lassen!«
    »Aber meine liebe Prinzessin Gusta«, sagte der runde Graf gemütlich, »wie stellen Sie sich das vor? Wir sind nicht in Calbia, und wenn ich nicht will, kommen Sie nie wieder dorthin.«
    Er lachte quiekend und prustend, gleichzeitig ließ er den Captain und die Prinzessin nicht aus den Augen. Seine

Weitere Kostenlose Bücher