DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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Entführung nur noch unter erheblichem Aufsehen zu bewerkstelligen.«
    »Aber wir können hinter ihm oder ihr herfahren«, meinte Long Tom. »Das kostet nicht mehr als ein bißchen Benzin.«
    Unterdessen war der scheinbare oder wirkliche Mann in ein Taxi gestiegen. Renny fuhr an und folgte dem Taxi in sicherer Distanz. Der Vormittagsverkehr erschwerte ein wenig die Verfolgung, zugleich jedoch erleichterte er es Renny, sich hinter anderen Vehikeln zu verstecken.
    Das Taxi rollte kreuz und quer durch Straßen und Gassen, und die drei Männer ahnten, daß der Mensch, der aus dem Haus gekommen war, beschattet zu werden fürchtete. Auf Umwegen näherte sich das Taxi dem Hafen und hielt schließlich vor einem kleinen Pier an. Am Ende des Piers lag ein Schnellboot vertäut. Das Boot war schwarz gestrichen, etwa sechzig Fuß lang und sah seetüchtig aus. Seitab war ein vergammelter Frachtschuppen, davor war eine Telefonzelle.
    Der kleine Mann stieg aus und lief zu der Telefonzelle. Renny, Long Tom und Johnny erkannten an den Bewegungen, daß sie keine maskierte Frau vor sich hatten. Sie bemerkten jetzt auch, daß der Mann einen bulligen Oberkörper und lächerlich kurze Beine hatte. Renny brachte den Wagen in einiger Entfernung hinter dem Taxi zum Stehen, er und seine beiden Begleiter stiegen ebenfalls aus. Gleichzeitig tauchten auf dem Deck des Schnellboots etliche dunkelhäutige Gestalten in Dungarees auf. Sie blickten zu dem kleinen Mann in der Telefonzelle. Das Taxi fuhr an und zurück in die Innenstadt.
    »Der Knirps will offenbar auf das Boot«, meinte Renny. »Wenn wir ihn haben wollen, müssen wir uns eilen.«
    Unentschlossen trotteten die drei Männer in der Richtung zu der Telefonzelle. Johnny spielte abwesend mit seiner Brille, die ungewöhnlich war; denn das eine Glas war dick wie eine Lupe, während das andere eine verdächtige Ähnlichkeit mit dem Material hatte, aus dem Fensterscheiben gefertigt werden. Das dicke Glas war tatsächlich eine Lupe. Johnny war im Krieg auf einem Auge erblindet, und da er als Archäologe häufig eine Lupe benötigte, hatte er sie der Einfachheit halber in das Brillengestell einbauen lassen. Manchmal behalf er sich allerdings auch mit einem Monokel. Da Monokel seit Jahren aus der Mode waren, genoß es Johnny, damit gewissermaßen gegen einen Trend anzuschwimmen.
    Der Knirps telefonierte. Er telefonierte nicht lange. Als er aus der Zelle trat, rückten Renny, Long Tom und Johnny vor, gleichzeitig rückten die Männer vom Schnellboot vor.
    »Sie haben uns gesehen und ahnen, daß wir von dem Knirps etwas wollen«, erklärte Long Tom überflüssigerweise. »Schnell, sonst haben wir uns eine Nacht umsonst um die Ohren geschlagen!«
    Der Knirps spurtete zum Boot. Die Männer vom Boot rannten ihm entgegen. Sie waren näher bei dem Knirps als Renny, Long Tom und Johnny.
    Renny fluchte erbittert. Mit einer routinierten Handbewegung fischte er eine Pistole aus der Schulterhalfter und entsicherte sie. Die Waffe war nur wenig größer als eine normale Pistole, hatte aber ein langes, gebogenes Magazin. Doc hatte diese Waffen entworfen und nach seinen Angaben bauen lassen. Er hatte auch Munition dafür entwickelt, und zwar für jeden erdenklichen Zweck. Die Waffen waren Maschinenpistolen, und ihre Feuergeschwindigkeit größer als die der handelsüblichen Maschinengewehre. Meistens waren sie mit Betäubungspatronen geladen. Doc Savage wünschte, nach Möglichkeit Menschenleben zu schonen.
    Johnny zog ebenfalls seine Pistole, während Long Tom zurückfiel. Er kramte einige Glaskugeln aus der Tasche, wie Doc sie gegen den Captain Flancul und seine Truppe verwendet hatte.
    »Halt!« brüllte Renny und gab einen Feuerstoß in die Luft ab. »Bleibt stehen und nehmt die Hände hoch!«
    Der Knirps und die Männer in den Dungarees blieben wie angewurzelt stehen. Renny grinste. Gemächlich marschierte er zu dem Knirps, um ihm besitzergreifend die Pranke auf die Schulter zu legen. Im selben Moment flog die Tür des Frachtschuppens auf, ein weiterer Haufen in Dungarees quoll heraus. Die Männer hatten ebenfalls Pistolen in den Händen.
    »Keine Bewegung!« kommandierte einer der Männer. »Laßt eure Kanonen fallen, sonst knallt’s!«
    »Wir sollten ihn nicht enttäuschen«, meinte Johnny trocken. »Die Schießeisen dieser Kerle sind vermutlich nicht mit Betäubungsmunition geladen.«
    »Richtig«, sagte Long Tom leise. »Fügt euch und haltet den Atem an.«



6.

    Renny und Johnny begriffen und