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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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war durchtrainiert und breitschultrig wie die eines Athleten. Seine Uniform war von jener lässigen Eleganz, wie nur englische Schneider sie zuwege bringen. Er trug keine Waffen und keine Orden.
    »Sie sind also der Mann aus Hongkong«, sagte er leutselig. Er hatte eine tiefe, knarrende Stimme. »Wir haben Sie erst morgen oder übermorgen erwartet.«
    »Ich hab mich beeilt«, sagte Renny scheinbar naiv. »Ich hatte Angst, daß sonst der Krieg zu Ende ist, ehe ich in Calbia bin.«
    »Das ist nicht zu erwarten«, entgegnete Le Galbin grämlich. »Meine Feinde sind vorzüglich ausgerüstet und werden anscheinend vom Ausland unterstützt,« Renny unterdrückte ein Grinsen, das diesmal nicht idiotisch, sondern echt gewesen wäre. Nach seiner Ansicht waren beide Parteien in diesem Bürgerkrieg mehr als bescheiden bewaffnet, von der Erfindung jenes Barons Mendl einmal abgesehen, und auch sie hatte bisher offenbar den Krieg nicht entscheiden können.
    »Sie brauchen mir nur einen von Ihren Jagdbombern zu geben«, sagte er dummdreist. »Dann erledige ich eigenhändig die gesamte feindliche Truppe. Mit den Leuten ist nicht viel los, sonst hätten sie mich unterwegs abgeschossen.«
    Le Galbin nickte nachdenklich und drückte seine Zigarette in einem silbernen Aschenbecher aus. Er fischte ein goldenes, Zigarettenetui aus der Tasche und ließ es aufschnappen. Er hielt es Renny hin.
    »Sie rauchen doch,Champ Dugan?« sagte er.
    Renny bedauerte, nicht zu wissen, ob Dugan rauchte. Er hoffte, daß der König ihm jetzt keine Falle stellte. Die Gefahr, einen Fehler zu machen, war erheblich. Die Chancen standen fünfzig zu fünfzig, und dieses Verhältnis war schlechter, als Renny es sich in diesem Moment wünschte. Zögernd schüttelte er den Kopf.
    »Ich hab nur zwei Laster«, sagte er unbehaglich. »Prahlen und Krieg führen.«
    Der König amüsierte sich. Er klemmte eine Zigarette zwischen die Lippen, wodurch sie noch verkniffener wirkten, und ließ sich von einem der livrierten Menschen Feuer geben.
    »Natürlich bekommen Sie eine Maschine«, erklärte Le Galbin jovial. »Trotzdem müssen Sie den Krieg nicht im Alleingang gewinnen. Mir genügt es, wenn Sie den Kommandeur meiner Luftwaffe beraten und ihm sagen, wie zum Beispiel die englischen Piloten ausgebildet sind.«
    »Ich kenne mich auch bei den Amerikanern aus«, sagte Renny, der keine Ahnung hatte, wie es bei den Engländern zuging. »Machen Sie sich keine Sorgen, Majestät, das kriegen wir schon hin.«
    »Holen Sie Captain Flancul«, sagte Le Galbin zu einem der Lakaien. Und zu Renny: »Das ist der Kommandeur meiner Luftwaffe. Ich möchte Sie ihm vorstellen.«
    Der Lakai hastete hinaus, traurig blickte Renny ihm nach. Er hätte mit Vergnügen auf eine persönliche Bekanntschaft mit Flancul verzichtet, zumal er nicht wußte, ob dieser ihn auf dem Schiff oder schon vorher in New York gesehen hatte. Er hoffte sehr, daß seine Maskerade genügte, Flancul notfalls zu täuschen.
    Der Lakai kam wieder, ihm auf dem Fuß folgte Flancul, die Nachhut bildete die Prinzessin. Flancul trug eine leuchtend weiße Uniform mit viel Gold, schwarze Lackstiefel und am Gürtel eine riesige Pistole. Er schien Renny nicht zu erkennen. Die Prinzessin war im Morgenmantel, als wäre sie eben erst aus dem Bett aufgestanden. Sie war dezent geschminkt und schlampig frisiert, als wäre sie hier zu Hause. Renny rief sich ins Gedächtnis, daß sie tatsächlich in diesem Palast zu Hause war. Er nickte dem Mädchen und dem Captain herablassend zu.
    »Das ist Champ Dugan«, sagte Le Galbin aufgeräumt zu Flancul und zu seiner Tochter. »Er wird unsere Luftwaffe auf Schwung bringen. Mr. Dugan, das ist meine Tochter, Prinzessin Gusta.«
    Renny nickte noch einmal und sagte nichts. Flancul wurde dunkelrot vor Entrüstung.
    »Majestät«, sagte er schrill, »was hat das zu bedeuten? Ich dachte, ich bin für die Luftwaffe zuständig?!«
    »Aber ich will Sie doch nicht ablösen«, beschwichtigte ihn Le Galbin. »Mr. Dugan ist als Berater zu uns gekommen. Aber ich empfehle Ihnen, seinen Rat anzunehmen!«
    »Meinetwegen«, sagte Flancul gepreßt. »Solange er nicht in meine Belange pfuscht ...«
    Le Galbin lachte dröhnend.
    »Sie dürfen sich zurückziehen«, sagte er zu Flancul, nachdem seine Heiterkeit abgeflaut war. »Mr. Dugan wird im Schloß wohnen, auf diese Art steht er uns dauernd zur Verfügung. Sie sind ebenfalls entlassen, Mr. Dugan. Ein Diener wird Sie zu Ihren Gemächern führen. Ich würde mich freuen,

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