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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Johnny.
    »Ihr müßt aufbrechen«, sagte er. »Ihr habt keinen besonderen Auftrag. Treibt euch im Gelände herum, laßt euch nach Möglichkeit nicht sehen und haltet die Augen offen. Geht Cozonac aus dem Weg. Wenn ihr etwas Interessantem begegnet, dann hängt euch an. Wir bleiben über Funk miteinander in Kontakt.«
    »Unter dem Interessanten, das uns begegnen gönnte, verstehst du vermutlich die Erfindung des Botschafters Mendl«, meinte Johnny. »Stimmt’s?«
    »Zum Beispiel«, sagte Doc. »Aber Flancul und Muta sind nicht weniger wichtig. Ihr seid darauf angewiesen, euch vom Land zu ernähren; das dürfte jedoch kein Problem sein. Wozu haben wir vor unserer Abreise Calbianisches Geld eingetauscht ...«
    Sie nahmen ihre Waffen, ein Funkgerät und einen Kasten mit Ausrüstung mit und verließen das Camp. Die Posten ließen sie passieren. Cozonac hatte sie entsprechend instruiert. Nach Sonnenaufgang weckte Doc Renny. Zu dieser Zeit regnete es wie aus Kannen, und das Tal lag unter einer dichten Nebelschicht. In der Ferne war wieder Kanonendonner.
    »Dieser verfluchte Krieg«, brummte Renny und wälzte sich von dem Feldbett. »Anscheinend haben die Royalisten eine Offensive begonnen.«
    »Wir werden den Krieg beenden«, erwiderte Doc. »Wenn wir schon mal hier sind, werden wir nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen.«
    Renny tappte hinaus, um sich in einer verbeulten Blechschüssel notdürftig zu waschen, anschließend schabte er sich den Bart aus dem Gesicht. Die Ordonnanz brachte das Frühstück. Im Lager wurde es allmählich lebendig, aber Cozonac blieb unsichtbar.
    »Wo sind Johnny und Long Tom?« wollte Renny wissen.
    »Sie sind schon fort.« Doc setzte sich auf eine Kiste und sah Renny zu, während dieser sich vor einem winzigen Taschenspiegel frisierte.
    »Wohin?«
    »Die Rechte soll nicht wissen, was die Linke tut ...«
    »Das hatte ich vergessen.« Renny grinste. »Du scheinst früh aufgestanden zu sein.«
    »Sehr früh«, sagte Doc. »Schon gestern morgen.«
    »Dann hast du die ganze Nacht ...«
    »Wenn diese Sache vorbei ist, kann ich den Schlaf nachholen.«
    Sie gingen ins Zelt und aßen. Doc schwieg vor sich hin, er war tief in Gedanken. Renny kannte diese Stimmungen und hütete sich, ihn zu stören.
    »Der König erwartet einen Söldner aus Hongkong«, sagte Doc unvermittelt. »Einen Piloten, der sich an sämtlichen Kriegen beteiligt, sofern jemand ihn dafür gut bezahlt. Der König hat ihm telegrafiert, er erwartet ihn in den nächsten Tagen. Cozonac hat es mir erzählt.«
    »Aha«, sagte Renny gleichgültig.
    »Dieser Pilot könnte heute schon eintreffen. Er nennt sich Champ Dugan.«
    »Und?«
    »Ich hab für dich einen Anzug besorgt. Nach dem Frühstück kannst du dich umziehen.«
    »Das hab ich nicht kapiert«, bekannte Renny.
    »Ich möchte, daß du diesen Champ Dugan vertrittst«, sagte Doc.
    Renny pfiff durch die Zähne und goß sich noch eine Tasse Kaffee ein. Doc brütete wieder.
    »Ich hab keinen Paß, der mich als Champ Dugan ausweist«, sagte Renny nach einer Weile.
    »Wahrscheinlich wird niemand dich nach einem Paß fragen«, sagte Doc.
    »Und wenn doch?« Renny war beunruhigt.
    »Du kannst dich herauslügen«, sagte Doc.
    Renny zuckte mit den Schultern und schwieg. Doc trank seinen Kaffee aus, stand von dem wackeligen Klapptisch auf und ging in eine Ecke zu einem Kleiderbündel. Er warf Renny das Bündel zu.
    »Mehr war im Lager nicht aufzutreiben. In New York hätten wir dich besser ausstaffieren können, aber da wußten wir noch nichts von Dugan.«
    Die Garderobe, die Doc aufgetrieben hatte, bestand aus einer schwarzseidenen Russenbluse, einer sackähnlichen Türkenhose und amerikanischen Cowboystiefeln. Renny zog sich um und feixte.
    »Ein Glück, daß niemand, den ich kenne, mich in dieser Aufmachung sieht«, meinte er. »Die Leute würden Tränen lachen.«
    »Sie würden dich nicht erkennen«, sagte Doc. »Natürlich müssen wir dich selbst auch ein bißchen verändern.«
    Die nächste Stunde verbrachte er damit, Renny die Haare rot zu färben und sein Gesicht mit Sommersprossen zu verzieren, die nur mit einer Chemikalie, aber nicht mit Wasser und Seife zu entfernen waren.
    »Niemand in Calbia hat Dugan je gesehen«, erklärte Doc. »Die Calbianer wissen nur, daß er rothaarig und ein Schotte ist. Vielleicht ist einmal in einer Zeitung ein Bild von ihm veröffentlicht worden, aber Bilder können täuschen.«
    Renny sagte nichts. Er besichtigte sich wieder in dem Taschenspiegel.

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