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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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mehr existierte. Gleichzeitig setzte Strömung ein, der Wasserspiegel hob sich mit verblüffender Geschwindigkeit.
    »Das Gebäude ist nur von außen altertümlich, erklärte Long Tom in einem Anflug von Galgenhumor. »Innen ist es ganz modern ausgestattet – gewissermaßen mit allen Schikanen.« Das Loch in der Decke, durch das sie abgestürzt waren, war plötzlich nicht mehr vorhanden; sie vermuteten, daß die gespenstische Falltür sich wieder geschlossen hatte, ohne daß sie es merkten. Long Tom und Johnny hatten ihre Lampen verloren und befanden sich in einer nachtschwarzen Finsternis. Sie tasteten sich an den glitschigen Wänden entlang, bis sie an Mauersteinen Halt fanden.
    »Hat einer von uns eine Granate?« erkundigte sich Johnny.
    Long Tom hatte eine Granate.
    »Vielleicht können wir uns, damit einen Ausgang freilegen«, meinte Johnny.
    Long Tom kramte die Granate aus der Jackentasche, machte die winzige Kugel scharf, indem er einen Hebel herumlegte, und schleuderte sie nach oben, gleichzeitig hielten die beiden Männer sich die Ohren zu und machten den Mund auf, damit die Detonation ihnen nicht das Trommelfell zerriß.
    Sie war entsetzlich. Das Wasser schäumte bis zur Decke, das Getöse erinnerte an den Abschuß einer Kanone. Vorübergehend waren Johnny und Long Tom stocktaub. Aber sie hatten keine Zeit, ihre Schmerzen zu beklagen. Sie schwammen dorthin, wo das Loch in der Decke vor einer Minute verschwunden war. Jetzt war es wieder vorhanden, aber wüst gezackt und kleiner als vorhin. Das Wasser hatte sie so weit nach oben getragen, daß sie die Kanten des Lochs fassen und sich hindurchwinden konnten. Sie eilten den Gang entlang, stiegen über den ohnmächtigen Offizier hinweg und kletterten die Treppe hinauf.
    Als sie sich durch die winzige Tür zwängten, schlugen Tränengasbomben vor ihnen auf. Sie sahen Muta und die zwei restlichen Offiziere an der gegenüberliegenden Tür, dann nichts mehr, weil sie entsetzlich weinten. Muta und die Offiziere überwältigten sie ohne nennenswerten Kraftaufwand.
     
    Eine halbe Stunde dauerte es, bis Long Tom und Johnny wieder klar sehen konnten. Zu dieser Zeit hatten Muta und die Offiziere ihnen die Hände auf den Rücken gefesselt und den dritten Offizier aus seiner Bewußtlosigkeit in die Gegenwart zurückgeholt. Muta und die Offiziere waren mit ihren Gefangenen in dem Zimmer geblieben, in dem sie vorhin konferiert hatten. Muta thronte wieder auf dem Stuhl, die Offiziere standen in der Nähe der Tür herum, die Gefangenen saßen auf dem Boden.
    »Unsere letzte Begegnung hat auf dem Dampfer stattgefunden«, sagte Muta zu Johnny als befürchte er, Johnny könnte es vergessen haben. »Da waren Sie im Vorteil. Inzwischen hat sich einiges geändert.«
    »Hängen Sie sich auf«, sagte Johnny unfreundlich. Und gravitätisch: »Ohne Sie wäre die Welt ein angenehmerer Aufenthaltsort!«
    »Nicht mich, sondern Sie werde ich aufhängen«, versprach Muta. »Aber nicht gleich. Vorher sollen Sie mir verraten, wo der Chemiker und der Rechtsverdreher Ihrer Gruppe sich herumtreiben.«
    »Wir wissen es nicht.« Long Tom nahm das Wort. »Und wenn wir es wüßten, würden wir es Ihnen bestimmt nicht verraten!«
    »Sie wissen es«, meinte Muta zuversichtlich. »Sie werden mir auch mit Vergnügen alle meine Fragen beantworten, verlassen Sie sich in dieser Beziehung ganz auf mich. Sie sollten sich nicht für tapferer halten, als Sie sind. Solche Irrtümer können sehr schmerzhaft sein.«
    Long Tom und Johnny schwiegen, und Muta schwieg ebenfalls. Anscheinend hatte er nicht die Absicht, auf eigene Verantwortung mit dem Verhör zu beginnen. Immer blickte er auf die Uhr, und Johnny und Long Tom ahnten, daß er auf jemand wartete.
    Nach einer Weile fing es wieder an zu regnen, aber nicht wie aus Kannen, sondern in dünnen Tropfen, die sich schon in der Luft auflösten und in Dunst verwandelten. In der Ferne rumorten Kanonen. Dann klangen plötzlich draußen Schritte auf, die Tür wurde geöffnet und Cozonac trat ins Zimmer. Er trug einen Trenchcoat über der Uniform und statt der Mütze einen breitkrempigen Hut. Long Tom und Johnny starrten ihn entgeistert an.
    »Na, wen haben wir denn da?« sagte Cozonac fröhlich. Er wandte sich an Muta. »Was ist passiert?«
    Muta berichtete, was geschehen war. Cozonacs Gesicht verfinsterte sich immer mehr, je länger der Bericht dauerte. Drohend musterte er Long Tom und Johnny.
    »Wo sind Monk und Ham?« erkundigte er sich, als Muta mit seiner

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