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DS063 - Der Boss des Schreckens

DS063 - Der Boss des Schreckens

Titel: DS063 - Der Boss des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Smith, wo sie hingehörte. Es war John R. Smiths Limousine.
    Auswärtige Besucher, die die obere Fifth Avenue entlanggingen, hielten das Haus von John R. Smith gewöhnlich für ein Museum, eine Bank oder eine modernistische Kirche. Selbst eingeborene New Yorker verfielen oft diesem Irrtum. Denn es war ein Gebäude, ganz aus weißem Marmor – wobei »Gebäude« durchaus der passende Ausdruck war.
    Der Chauffeur fuhr die Limousine in die Garage. Bevor er ausstieg, sah er erst noch einmal in seinen kleinen Taschenspiegel. Der zeigte ihm ein dunkelhäutiges Gesicht, buschige Augenbrauen, rabenschwarzes Haar und eine lange Narbe, die vom äußeren linken Augenwinkel fast bis zum Nasenflügel lief – sein auffälligstes äußerliches Kennzeichen.
    Er vergewisserte sich, daß die Kunstmasse, aus der die Narbe nachgebildet war, fest auf der Haut klebte. Befriedigt steckte er den Taschenspiegel ein, stieg aus und ging ins Haus.
    Das Hausinnere wirkte wie eine Mini-Ausgabe der Grand Central Station – aber dabei beileibe nicht etwa klein.
    Das Haus war voll von sich merkwürdig benehmenden Leuten. Der ›Chauffeur‹ sollte das allerdings erst nach und nach erfahren. Seine erste Begegnung war eine junge Frau.
    Die junge Frau kam auf Zehenspitzen einen Flur entlang, aber dabei ging sie rückwärts. Ihr Benehmen kam dem Chauffeur zunächst seltsam, fast gespenstisch vor, bis er bemerkte, daß sie vor jemand zurückwich, von dem sie weder gesehen noch gehört werden wollte.
    Der Chauffeur streckte ziemlich frech die Hand aus und faßte sie am Arm. Es wäre eigentlich natürlich gewesen, daß die Frau erschrocken aufgeschrien hätte, aber das tat sie nicht. Sie drehte einfach nur den Kopf und sah ihn kalt an. Mit der rechten Hand preßte sie die große Handtasche an sich, die sie bei sich hatte.
    »Sie?« fragte sie. »Was wollen Sie?«
    »Ich fürchtete, Sie würden stolpern«, sagte der Chauffeur freundlich.
    »Verschwinden Sie sofort aus diesem Teil des Hauses!« sagte die junge Frau. »Sie sind ein Bediensteter. Sie gehören nicht hierher.«
    Es war eine schlanke, junge Frau mit dunklem Haar, kohlschwarzen Augen und auffällig zarter brauner Gesichtshaut, die wie aus Seide zu sein schien. Ihre Kleidung – ein Hosenanzug aus blauem Serge, hochhackige Pumps und ein aparter kleiner schwarzer Hut - war offensichtlich teuer gewesen. Von Kopf bis Fuß war sie eine äußerst attraktive Erscheinung.
    »Gehören Sie denn hierher?« fragte der Chauffeur. »Was?«
    »Ob Sie hierher gehören, fragte ich.«
    »So eine Unverschämtheit!« sagte die junge Frau. »Ich werde zu John R. Smith gehen und ihm sagen, daß er Sie auf der Stelle entlassen soll.«
    Der Chauffeur grinste freundlich.
    »Ich werde Ihnen die Mühe ersparen und selber zu John R. Smith gehen«, sagte er. »Ich glaube nämlich nicht, daß Sie überhaupt in dieses Haus gehören.«
    Er ließ die junge Frau ganz einfach stehen und ging davon. An der nächsten Gangecke blieb er stehen und sah sich vorsichtig um.
    Die gutgekleidete junge Frau befand sich auf der Flucht. Sie rannte buchstäblich zur Haustür und floh auf die Straße hinaus.
    Der Chauffeur begegnete dem Butler und hielt ihn an. »Haben Sie das Mädchen herausgelassen?«
    »Ja. Warum?«
    »Welchen Namen hat Sie Ihnen angegeben?«
    »Annie Spain, glaube ich – ja, Annie Spain.«
    »Hatten Sie sie schon vorher einmal gesehen?«
    »Nein«, sagte der Butler.
    »Wie ist sie dann hereingekommen?«
    »Der Herr des Hauses«, erwiderte der Butler steif, »erwartete sie. Er sagte mir, ich sollte sie reinführen, was ich daraufhin selbstverständlich auch tat.« Der Butler legte seine steif-förmliche Haltung ab. »Aber was, zum Teufel, geht Sie das an? Sie gehören nicht in diesen Teil des Hauses. Gehen Sie gefälligst in die Garage zurück.«
    »Fahren Sie nicht gleich aus der Haut«, sagte der Chauffeur und ließ den Butler stehen. Er ging aber nicht in die Garage, sondern schlenderte vielmehr weiter durch’s Haus. In der Hand hielt er seine Chauffeursmütze und schien an allem höchst interessiert zu sein.
    Schließlich stieß er auf einen Elektriker.
    Der Elektriker war ein schmächtig wirkender Bursche mit einer Gesichtsfarbe so blaß wie ungebackener Teig. Er stand in der Bibliothek im Westflügel auf einem Stuhl und fummelte an dem ausgestopften Elchkopf herum, der über dem Kamin hing. Als er den Chauffeur kommen hörte, sprang er hastig vom Stuhl herunter, bückte sich und begann an den Einstellknöpfen der

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