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DS063 - Der Boss des Schreckens

DS063 - Der Boss des Schreckens

Titel: DS063 - Der Boss des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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unmöglich Blitzschlag gewesen sein.«
    »Doch, es war ein Blitz«, sagte der Butler. »Irgend etwas muß ihn hier in dieses Zimmer geleitet haben.«
    Doc Savage ging um die Leiche herum. Es war keine Spur von Leben mehr in ihr, noch bestand die Hoffnung, jemals Leben in sie zurückzubringen. Außerdem sahen die Spuren tatsächlich nach Blitzschlag aus.
    »Woher sind Sie so sicher, daß es ein Blitz war?« wandte er sich an den Butler.
    »Ich bin einmal beinahe von einem Blitz getroffen worden«, sagte der Butler. »Daher weiß ich, wie es ist, wenn der Blitz einschlägt.«
    »Wann war das?«
    »Vor zehn Jahren. Nein, vor elf.«
    Doc machte einen Rundgang durch’s Zimmer. Zwischendurch blieb er stehen, feuchtete seinen Finger an und entfernte die farbigen Haftschalen von seinen Augäpfeln. Diese Haftschalen waren ein Teil seiner Verkleidung gewesen, ließen seine Augen dunkel erscheinen, beeinträchtigten aber etwas die Sicht. Nachdem er sie herausgenommen hatte, leuchteten seine Augen wieder in einem strahlenden Braun, und Goldflitter schienen in ihnen zu tanzen. Sein Blick hatte dadurch fast etwas hypnotisch Zwingendes.
    Er blieb erneut stehen und fuhr mit den Fingern über die Möbel. Sie und alles sonstige Holz im Zimmer waren mit einem dünnen Schmierfilm überzogen. Doc brachte die Finger an die Nase und schnupperte. Mit Alkohol verdünnter Schellack – die Mixtur, die Möbelrestaurateure benutzen,um alter Politur neuen Glanz zu verleihen.
    »Long Tom!« rief er laut in den Flur hinaus.
    Long Tom erschien. »Niemand ist bisher rein- oder rausgekommen«, sagte er. »Alle Türen und Fenster werden überwacht.«
    Doc sagte: »Würdest du mir eben mal Monks tragbares chemisches Labor holen?«
    »Klar.«
    In ein paar Minuten war Long Tom mit dem tragbaren Labor zurück. Es befand sich in einem nur mittelgroßen Handkoffer, und alles darin war im Minimaßstab gehalten, aber ansonsten phantastisch vollständig. Der häßliche Monk – er war einer der führenden Industriechemiker der Vereinigten Staaten, auch wenn man das nach seinem Äußeren niemals vermutet hätte – hatte sehr viel Mühe und Sorgfalt aufgewandt, um dieses tragbare Labor zusammenzustellen. Er hatte es stets dabei, wenn er mit Doc Savage unterwegs war.
    Doc Savage öffnete den Laborkoffer. Als erstes nahm er verschiedene Proben – Proben der Luft im Zimmer, Proben der gespaltenen Schreibtischplatte, Proben der Kleidung des Toten. Dann machte er Tests, mit Lakmuspapier, chemischen Sprays und anderen Reagenzien.
    Er tat diese Arbeit ebenso ruhig wie konzentriert. Falls er irgend etwas Interessantes fand, war dies seinem Gesicht in keiner Weise anzumerken.
    Der Butler hatte begonnen, Doc Savage mißtrauisch zu mustern. Er hatte inzwischen entdeckt, daß Doc nicht der reguläre Chauffeur war, und dies hatte ihn noch argwöhnischer gemacht.
    »Ich werde jetzt die Polizei rufen!« erklärte er plötzlich barsch.
    »Warum haben Sie das nicht schon längst getan?« fragte Doc.
    Der Butler schaute überrascht und ging auf das Telefon zu.
    »Nicht von diesem Apparat«, sagte Doc. »Vielleicht sind daran Fingerabdrücke.«
    Der Butler ging hinaus.
    Long Tom, der in der Nähe der Tür stehengeblieben war, kam jetzt zu Doc herüber.
    »Dieser Butler weiß offenbar nicht, wer du bist«, sagte Long Tom. »Anscheinend hat Radiator Smith ihm nichts davon gesagt, daß er uns zu Hilfe gerufen hat.« Der Elektroniker unter Doc Savages Helfern zeigte auf den Toten. »Wodurch ist er gestorben?«
    »Der Butler behauptet, durch Blitzschlag.«
    Long Tom runzelte die Stirn. »Blitzschlag? Wie, zum Teufel, soll hier ein Blitz reingekommen sein? Draußen herrscht klarblauer Himmel.«
    »Das ist ja eben das Seltsame.«
    »Nun, von irgendwoher muß er aber gekommen sein. Schließlich kann man einen Blitz nicht in der Tasche herumtragen und auf andere abschießen, so wie man mit einer Pistole schießt. Daher kann es kein Blitzschlag gewesen sein.«
    »Dann sieh einmal genauer hin!«
    »Auf was?«
    »Auf die Leiche.«
    Widerstrebend machte sich Long Tom an die unangenehme Arbeit, die Leiche zu untersuchen. Plötzlich weckte etwas in solchem Maße sein Interesse, daß er seinen Abscheu völlig vergaß.
    »Du, das war Blitzschlag«, brachte er heiser heraus.
    »Ja, das war es tatsächlich«, bestätigte ihm Doc. »Jedenfalls nach allen vorhandenen äußeren Anzeichen.«
    Im Flur entstand Bewegung. Jemand schien angerannt zu kommen. Tatsächlich kam gleich darauf der sympathisch

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