DS063 - Der Boss des Schreckens

Titel: DS063 - Der Boss des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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den Klippen, das Rascheln des Windes in den Blättern der Bäume, und gelegentlich schien aus den vielen Giebeln des Hauses ein ächzendes Stöhnen zu kommen.
    »Wo sind die anderen alle?« fragte Annie Spain.
    »Unten. In den Klippenhöhlen, von denen ich Ihnen erzählt habe.«
    »Und wo ist das Maschinengewehr?«
    »Gleich da drüben, Miß.« Jonas führte sie zu der Veranda, kroch auf allen Vieren darunter und tauchte gleich darauf mit einem sperrigen Objekt auf, das in ein Stück Tuch gewickelt war. Darunter kam ein leichtes Maschinengewehr zum Vorschein, sogar mit Reservemagazinen.
    »Also gut«, sagte das Mädchen. »Dann können wir ja mit der Rattenjagd anfangen.«
    Jonas führte sie ins Haus und erteilte ihr flüsternd weitere Informationen.
    »Das Haus hat ihm schon immer gehört«, sagte er, »und davor seinem Vater und seinem Großvater. Es ist ein sehr altes Haus.«
    »Wie kam er eigentlich dazu, diese Erfindung zu machen?« fragte Annie Spain.
    »Nun, er war schon immer ein brillanter Geist und hat hier und im Ausland die besten Universitäten besucht. Ich glaube, das dürfte überhaupt der Grund seiner Schwierigkeiten sein – zuviel wissenschaftliche Bildung und zu wenig menschliche. Irgend etwas scheint daraufhin bei ihm ausgehakt zu haben. Wenn man ihn näher kennenlernt, merkt man, daß er völlig amoralisch ist, überhaupt keine menschlichen Qualitäten hat.«
    »Hat er seine Erfindung hier gemacht?«
    »Ja, Miß, ich glaube schon. Wie ich verstanden habe, hat er Jahre dazu gebraucht. Aber angefangen hatte er damit wohl schon in Europa, kam dann in die Staaten zurück. Vielleicht haben sie ihn auch aus Europa rausgeworfen. Ich weiß es nicht.«
    »Und warum arbeitet er in einer Höhle?« fragte Annie Spain.
    »Das habe ich auch nicht ganz verstanden, Miß. Aber anscheinend sind für den Betrieb seiner Maschine ungeheure Kräfte erforderlich, Tausende und Abertausende von Pferdestärken. Und so hat er in den Klippenhöhlen einen Generator eingebaut, der von der Kraft der Meeresbrandung angetrieben wird. Er ist tatsächlich ein Genie, Miß, aber im Kopf nicht mehr ganz normal.«
    »Ich weiß«, sagte Annie Spain. »Vor Machtbesessenheit übergeschnappt.«
    »Ja, das ist er in der Tat.«
    Jonas hatte sie in den Keller des Hauses geführt, und sie kamen zu dem Faß, dessen Boden sich auf heben ließ und dann den Zugang zu dem Schacht freigab. Sie horchten erst eine ganze Weile hinunter, ob unmittelbar unter ihnen jemand war, der sie hören konnte, wenn sie die Rungen herabgeklettert kamen.
    »Ja, in einem regelrechten Machtwahn scheint er sich zu befinden, der ihn völlig durchgedreht hat«, sagte Annie Spain. »Wußten Sie übrigens schon, Jonas, daß er zu mir kam, als er seine Bande zusammenstellte und auch mich als Mitglied anheuern wollte?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich schätze, mein Ruf als Abenteurerin ließ ihn zu der irrigen Ansicht kommen, ich würde für jeden arbeiten. Ich hatte gerade den Spionageskandal in Brasilien hinter mir, wo ich in den Zeitungen als eine Art Kombination von Mata Hari und Dracula hingestellt worden war.«
    Jonas sagte: »Ich höre unten niemand, Miß.«
    »Natürlich horchte ich ihn aus, als er mich anzuwerben versuchte«, fuhr Annie Spain unbeirrt fort, »und kam dahinter, was für eine tolle Erfindung er gemacht hatte. Er wollte sie benutzen, um Leute zu erschrecken, um eine ganze Zahl großer Firmen in seine Hand zu bringen – und sich schließlich zum mächtigsten Mann der Vereinigten Staaten zu machen.«
    »Ja, Miß. Er ist völlig machtbesessen.«
    »Ich glaube, es war gerechtfertigt, daß ich mich gegen ihn wandte und versuchte, ihm seine Höllenmaschine wegzunehmen, weil er damit Menschen umbringen wollte.« Die junge Frau lächelte leise. »Aber ganz so selbstlos, wie das klingt, ist es nicht. Ich weiß, daß mir die Maschine Millionen einbringen wird, wenn ich sie in meinen Besitz bringen kann.«
    Jonas, der Ex-Butler, bewegte nervös die Schulter. In der Gegenwart von Annie Spain hatte er immer das Gefühl, sich mit einer menschenfressenden Tigerin verbündet zu haben. Die junge Frau war so kompetent und so unerschrocken, daß es ihm immer Angst machte.
    Unendlich vorsichtig begannen sie, die Eisenrungen in dem Schacht hinabzuklettern, Jonas voran. Das Mädchen, dicht über ihm, half ihm, das Maschinengewehr auf der Schulter zu balancieren. Die Reservemagazine, die sie sich in ihre Kleidung gesteckt hatten, waren ganz schön schwer, hinderten sie in ihren