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DS068 - Das geheimnisvolle Tal

DS068 - Das geheimnisvolle Tal

Titel: DS068 - Das geheimnisvolle Tal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Mal. Einmal hatte er einen Mann an seine Brust gepreßt, während er ihm gleichzeitig von hinten ein Messer in den Rücken stieß. Sein Opfer hatte geschrien. Der Schrei von damals hatte sich ähnlich angehört wie dieser hier.
    Und er kam eindeutig von Waldo, dessen Stimme war für Spad so charakteristisch wie der Ton einer Polizeipfeife.
    Eine volle Minute lang kreischte sich Waldo die Lungen aus dem Leib. Dann trat jäh wieder Stille ein.
    Spad Ames kroch in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Aber dabei ließ er sich Zeit. Es ging ihm ja nicht darum, Waldos Leben zu retten, sondern lediglich seine Neugier zu befriedigen, was Waldo zu einem so gräßlichen Schrei veranlaßt haben mochte. Spad lauschte, hörte aber nichts. Schließlich riß er erneut ein Zündholz an und sah, daß der Sand zerwühlt und zertreten war, als ob ein Kampf stattgefunden hätte. Er kauerte sich auf die Hacken, versuchte festzustellen, was diese Spuren verursacht hatte, und da fand er die Pfeilspitze.
    Es war dieselbe schwarzpolierte und exquisit geformte Pfeilspitze, die Waldo Berlitz mit so eigenartigem Interesse untersucht hatte.
    »Jetzt laust mich doch der Affe«, knurrte Spad.
    Das unerwartete Gewicht der Pfeilspitze veranlaßte ihn zu diesem Ausruf des Erstaunens.
    »Gold!« platzte er aufgeregt heraus und versuchte, mit dem scharfen Korn seines Revolvers den vermeintlichen schwarzen Lack darüber abzukratzen.
    Aber es war kein Gold, wie ihn das Gewicht hatte hoffen lassen. Er konnte nicht sagen, was es war. Jedenfalls war es verdammt schwer.
    Ein paar Augenblicke später fand er Waldos Leiche, aber er berührte sie zunächst nicht.
    Zuerst war Spad beinahe erleichtert. Allerlei unheimliche Erklärungen für den Todesschrei waren ihm durch den Kopf geschossen – vielleicht, daß ein Bär Waldo gepackt und zerrissen hätte, und vielleicht war der Bär immer noch in der Nähe. Deshalb war es für Spad eben eine Erleichterung, die anscheinend unberührte Leiche zu finden.
    Der leichte Rauch, der von der Leiche aufstieg, fiel Spad ebenfalls sofort auf, aber er dachte, es sei nur eine kleine Staubwolke, die der Nachtwind hochwirbelte.
    Für sich selbst faßte Spad dann zusammen, wie er die Situation aufgrund der verschiedenen Anhalte sah.
    »Der Kerl schlug bei der Notlandung mit dem Kopf gegen irgendwas an«, murmelte er vor sich hin, »und bekam davon ’ne Hirnerschütterung. Dann hatte er einen Anfall und fiel tot um.« Er rieb sich das Kinn und grinste. »Ich werde Waldos Leiche in die Flugzeugtrümmer stecken«, gluckste er, »und es so aussehen lassen, als ob überhaupt nur ein Mann in der abgestürzten Maschine gewesen ist. Dann bastel’ ich mir ein Alibi zusammen und behaupte, ich sei bei dem Mord, den die Border Patrol beobachtete, gar nicht dabei gewesen.« Aber während ihm dieser glückliche Gedanke kam, fiel ihm noch etwas ein. Waldo trug für gewöhnlich immer ein dicken Banknotenbündel bei sich.
    Spad kniete sich hin, um Waldo nach Geld zu durchsuchen, und berührte die Leiche. Augenblicklich schrie er auf und riß seine Hand zurück. Er hatte das Gefühl, sie sich verbrannt zu haben, und stieß sie mehrmals in den Sand.
    Sein nächster Gedanke war, daß ihn vielleicht etwas gebissen hätte. Er fand seine Zündhölzer wieder – seine Finger brannten so sehr, daß er sie kaum halten konnte – und riß eines an. Aber in der Nähe der Leiche war weder eine Klapperschlange noch ein Skorpion zu entdecken, nur der Rauch.
    Ja, Rauch. Nicht vom Nachtwind aufgewirbelter Staub, wie er zuerst gedacht hatte, sondern irgend etwas anderes. Es war wie – nun, eben wie Rauch. Dies beschrieb die Erscheinung noch am genauesten.
    Wut stieg in Spad auf. Er haßte Dinge, die er nicht verstand. In der linken Hand hielt er das brennende Zündholz, mit der rechten packte er seinen Revolver am Lauf und schlug mit dem Kolben auf die Leiche von Waldo Berlitz ein. Es war eine reine Abreaktion seines Zorns, aber die Wirkung entsetzlich.
    Spad Ames schrie auf, sprang auf und rannte davon. Er wollte möglichst schnell von der Stelle wegkommen. Er rannte in die Canyonwand hinein und zerschrammte sich das Gesicht. Aber selbst der Schmerz konnte nicht den Gedanken an das auslöschen, was gerade passiert war, als er die Leiche von Waldo Berlitz berührt hatte.
    Denn die Leiche – und ebenso die Kleider – waren zersplittert, als bestünden sie aus Glas oder brüchigem Stein.
    Spad Ames fühlte sich wie ein geschlagener Mann. Er konnte

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