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DS068 - Das geheimnisvolle Tal

DS068 - Das geheimnisvolle Tal

Titel: DS068 - Das geheimnisvolle Tal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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es jedoch noch etwas, was zumindest einen Touristen interessierte. Ein Mann lag da mitten auf der Straße. Anscheinend war der Mann entweder bewußtlos oder tot. Sein Haar war leicht angegraut.
    Der Tourist hielt seinen Wagen an und stieg aus, um den Unglücklichen zu untersuchen. Daraufhin sprang der vermeintlich Verletzte oder Tote auf und schlug dem Touristen einen Stein auf den Kopf. Der Tourist brach zusammen. Der Mann rannte dann zum Wagen, aber die Frau und die Tochter des Touristen waren inzwischen ausgestiegen und flohen. Sie waren lange, hagere Frauen, und die Angst beflügelte ihre Schritte. Als der Mann sah, daß er sie nicht einholen konnte, fluchte er wild und warf ihnen den Stein hinterher.
    Der Mann stieg dann in den Wagen, wendete ihn und fuhr in Richtung Flagstaff davon. Er war immer noch am Fluchen, weil er die Touristen hatte zurücklassen müssen und die jetzt wahrscheinlich vom nächsten daherkommenden Wagen mitgenommen werden würden.
    In dem Wagen der Touristen stand ein Picknickkorb, und der Mann schlang den Inhalt herunter. Danach fühlte er sich ein bißchen besser. Gleichzeitig stieg Ekel in ihm auf, wenn er daran dachte, was er in den letzten Wochen alles hatte essen müssen. Seine Diät hatte aus Wüstenratten, Klapperschlangen und einmal einem wilden Kaninchen bestanden. Vor allem jedoch aus Klapperschlangen, weil die am leichtesten zu fangen waren.
    In Flagstaff hatte der Mann Glück. Ein nach Osten fahrender Güterzug verließ gerade den Bahnhof. Er schwang sich in einen der gedeckten Güterwagen.
    Es waren bereits zwei Tramps in dem Güterwaggon, und der Mann überwältigte die beiden nachts im Schlaf. Er erbeutete dabei einen Dollar und achtundzwanzig Cents sowie ein besseres Paar Schuhe. In Marceline, Missouri, einem kleinen Eisenbahnknotenpunkt, beraubte er einen Handwerksburschen und erbeutete zu seiner Überraschung mehr als zweihundert Dollar in bar. Als er nach Chicago kam, nahm er die nächste Maschine zum Flugplatz Newark und fuhr mit einem Taxi nach New York hinein, zum Büro von Herman Locatella.
    »Hallo, Herman, du schleimige Ratte«, sagte er und ließ sich in einen der üppigen Sessel sinken.
    Herman Locatella starrte den Mann an. »Ich kenne Sie überhaupt nicht!« sagte er im Brustton der Überzeugung.
    Herman Locatella war ein Mann, der sich stets große Mühe gab, eine ganze Menge Leute nicht zu kennen. Er war ein Super-Snob, aber da es in New York viele von der Sorte gab, tätigte er mit seiner Anwaltskanzlei trotzdem höchst einträgliche Geschäfte.
    Herman Locatella achtete peinlich darauf, zu jeder Gelegenheit passend angezogen zu sein, wozu er sich in seiner Kanzlei extra ein Umkleidezimmer eingerichtet hatte. Im Augenblick wollte er mit einem Snob-Mandanten gerade zum Pferderennen gehen. Er hatte sich in Sportkleidung geworfen, die aus braunen Wollhosen, großkariertem Sportjackett und einem Schal bestand, den er sich um den Hals geschlungen hatte. Auf dem Tisch lag eine zusammengefaltete Zeitung, in deren Gesellschaftsteil Herman Locatella gerade zum ersten Mai als einer der bestgekleideten Männer New Yorks erwähnt worden war.
    »So, du kennst mich also nicht«, knurrte der Besucher verächtlich.
    »Ich habe Sie noch niemals gesehen.« Herman Locatella nahm den Telefonhörer ab. »Verlassen Sie sofort meine Kanzlei, oder ich rufe die Polizei.«
    »Warum nicht lieber gleich die Polizei in Kansas City ?« entgegnete der Besucher trocken.
    Locatella legte den Telefonhörer schnell wieder auf und wurde sichtlich blaß.
    »Klar, ruf einfach den Staatsanwalt dort an«, fuhr der Besucher fort. »Auch das FBI in Washington würde sich sicher über deinen Anruf freuen.«
    Locatella fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und fand im Moment keine passende Antwort.
    Der Eindringling mit dem angegrauten Haar musterte ihn spöttisch. »All die würden doch gern von dir hören, Locatella, oder etwa nicht? Natürlich müßtest du ihnen vorher sagen, daß du bis vor ein paar Jahren unter dem Namen ›Nate Spix‹ oder ›Spix der Mund‹ bekannt warst. Man wirft dir lediglich vor, der Drahtzieher von drei Morden und einem halben Dutzend Bankrauben zu sein.«
    Locatella eilte zur Tür und vergewisserte sich, indem er sie einen Spaltbreit öffnete, daß vom Vorzimmer aus niemand horchte. Dann schloß er die Tür wieder und kam zum Schreibtisch zurück.
    »Verdammt!« fauchte er seinen Besucher an. »Jemand hätte da mithören können.«
    »So, du kennst mich inzwischen

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