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DS068 - Das geheimnisvolle Tal

DS068 - Das geheimnisvolle Tal

Titel: DS068 - Das geheimnisvolle Tal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sich kaum noch auf den Beinen halten. Jene Finger, mit denen er die Leiche berührt hatte, brannten immer noch, obwohl er sie verzweifelt im Sand abzuwischen versuchte.
    Und nach ein paar Minuten hörte er plötzlich das Geräusch von fließendem Wasser.
    Auch das war mehr als merkwürdig. Er hatte bisher nirgendwo einen Fluß gesehen oder gehört, aber zweifellos mußte da irgendwo einer sein. Das Wasserrauschen hatte merkwürdigerweise langsam eingesetzt, nahm jetzt immer mehr zu, bis man einen ganzen mächtigen Strom rauschen und gurgeln hörte.
    »Ich muß verrückt geworden sein«, murmelte
    Spad, selber echt davon überzeugt.
    Aber als er wieder ein wenig zu Kräften gekommen war und ein weiteres Zündholz anriß, sah er, daß der Fluß keine Einbildung war. Er entsprang am Fuße der steilen Canyonwand, in die Spad bei seiner Flucht hineingerannt war.
    »Na, dann ist die Sache doch gar nicht mehr so verdammt geheimnisvoll«, sagte er zu sich selbst. »Einfach nur ein unterirdischer Flußlauf.«
    Als das Zündholz abgebrannt war, zündete er ein weiteres an, um seine Untersuchung fortsetzen zu können. Ein paar Meter über dem Fuß der Klippenwand war der Fluß volle sechs Meter breit und fast einen Meter tief. Er hatte eine beträchtliche Rinne aus dem Fels gehöhlt.
    Aus dem Loch in der Klippenwand schoß das Wasser mit der Gewalt eines Geysirs, brodelnd und schäumend, füllte jeden Zoll der Öffnung aus.
    »Nun, zumindest verdursten werd’ ich jetzt nicht«, murmelte Spad. Davor hatte er eine Heidenangst gehabt.
    Dann bemerkte er die zweite Pfeilspitze. Diese war gleichfalls schwarz, aber viel größer – fast einen halben Meter lang – und sie schien in die Klippenwand eingelegt zu sein. Oder war sie aufgemalt? Spad trat näher heran. Nein, eingelegt, entschied er.
    Aber die Ähnlichkeit dieser großen Pfeilspitze mit jener kleinen, die Waldo gefunden hatte, verblüffte ihn. Spad zog die kleinere Pfeilspitze aus der Tasche und hielt sie neben die in der Felswand, um zu vergleichen.
    »Hol’s der Teufel!« platzte Spad heraus.
    Das Wasser hatte zu fließen aufgehört. Urplötzlich war kein Rauschen und Brodeln mehr zu hören.
    Das ausgeströmte Wasser war schnell abgelaufen.
    In der Felswand gähnte jetzt nur noch ein schwarzes Loch.
    Spad stand starr, zu verblüfft, um auch nur zu fluchen, bis dann doch wieder die Neugier in ihm die Oberhand gewann. Ein brennendes Zündholz in der Hand ging er auf das Loch in der Felswand zu, duckte sich und streckte den Kopf hinein.
    Er gab einen Japslaut von sich, und in seiner Hast, sich umzudrehen und zu fliehen, rutschte er auf dem wasserglatten Felsboden aus und überkugelte sich mehrfach. Spad Ames wußte jetzt, was Waldo Berlitz so entsetzt hatte aufschreien lassen. Ihm war selber nach Schreien zumute. Er versuchte es, brachte aber nur ein paar halberstickte gurgelnde Laute heraus.
    Das, was er in dem Loch gefunden hatte, kam heraus und überwältigte ihn.
    »Oh, Mutter!« krächzte Spad Ames, ehe er das Bewußtsein verlor.
    Womit Spad Ames einem Gebet so nahe kam wie in vielen Jahren nicht mehr.
     
     

3.
     
    Als die Vereinigten Staaten mehrere Milliarden Dollar für den Straßenbau bewilligten, führte dies unter anderem auch dazu, daß der Handelsposten der Navaho-Indianer in Cameron, Arizona, zugänglicher wurde. Bis dahin hatte es nur einen Wagentrail durch die Painted Desert nach Cameron gegeben, der wurde jetzt ausgebaut, und gleich während der ersten Saison begannen Touristen ins Land zu strömen. Gewiß, ein spärlicher Strom zunächst. Etwa drei bis vier Wagen am Tag.
    Der Handelsposten, ein malerischer Bretterbau, hing am Rand einer Spalte im Wüstenboden, die ein paar hundert Meter tief zu sein schien. Am oberen Rand aber war sie so schmal, daß man leicht einen Stein hätte hinüberwerfen können, während unten auf ihrem Grund der Little Colorado River floß. Um Felsspalte und Fluß zu überqueren, gab es eine Hängebrücke, aber nichts für ältere nervöse Ladies.
    In allen Richtungen des Horizonts gab es ansonsten nur Hitze und die kahle Painted-Desert-Wüste. Damit die Touristen ›Oh‹ und ›Ah‹ sagen konnten, weidete in der Nähe manchmal eine Navaho-Squaw eine kleine, bescheidene Schafherde. Zu gewissen Zeiten standen dort auch die bienenstockartigen
hodags
, in denen die Navahos überwinterten.
    Sieben Wochen und drei Tage, nachdem das Flugzeug der United States Border Patrol Spad Ames und Waldo Berlitz nach Norden gejagt hatte, gab

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