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DS074 - Der teuflische Plan

DS074 - Der teuflische Plan

Titel: DS074 - Der teuflische Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Zustand geistiger Umnachtung tatsächlich begangen hatte? War sie am Ende wirklich eine Mörderin?
    Dringender im Moment aber war: Was konnte sie jetzt tun? Wie konnte sie sich aus dieser ausweglosen Lage befreien?
    Ein Gedanke kam ihr. Sie sah sich vergewissernd um, daß niemand sie beobachtete, und kletterte dann durch einen Stacheldrahtzaun, duckte sich in den Büschen, öffnete hastig das Bündel, das die Habe ihres toten Bruders enthielt, und kramte darin herum, bis sie den unvollendeten Brief von ihm gefunden hatte. Ihre Augen überflogen ihn und blieben wie gebannt an dem einen Satz hängen:
     
    Erinnerst Du Dich an den Mann, von dem Du einmal sagtest, Du wünschtest, daß ich so wäre wie er?
     
    Diese Anspielung, entschied Liona, mußte für jeden bedeutungslos sein, außer für sie selbst. Tatsächlich bezog sie sich auf einen lange zurückliegenden Streit mit ihrem Bruder, in dem sie ihm nachdrücklich klargemacht hatte, wie sie sich erhofft hatte, daß er als Mann einmal werden würde. Sie erinnerte sich dieses Streits ganz deutlich. Er war aus heiterem Himmel gekommen, als sie über einen Zeitungsartikel gesprochen hatten, der von einem Mann namens Doc Savage handelte. Einem recht eigenartigen Menschen, der es sich nach dem Bericht zur Lebensaufgabe gemacht hatte, Bedrängten zu helfen und Übeltäter zur Rechenschaft zu ziehen, ohne jeden Lohn oder Dank.
    »Dieser Doc Savage, scheint mir, läßt sich von allen Leuten nur ausnutzen«, hatte Neddy Ellison gesagt. »Wer smart ist in dieser Welt, der sieht zu, daß er auf seine Rechnung kommt.«
    Diese Bemerkung hatte Liona in Wut gebracht. Zu der Zeit hatte sie sich große Sorgen um Neddy gemacht. Er hatte zuviel von leicht zu verdienendem Geld gesprochen. Und so waren sie in Streit geraten, und dabei hatte Liona geschrien, daß sie wünschte, Neddy hätte ein paar von den Charaktereigenschaften dieses Doc Savage.
    Liona sah auf den Brief in ihrer Hand.
    Eigentlich gibt es nichts, was mich hindern könnte, einmal herauszufinden, ob dieser Doc Savage das ist, was in den Zeitungen von ihm behauptet wird
, dachte sie grimmig.
    Liona verließ das Gebüsch und machte sich auf die Suche nach einem Telefon, um Doc Savage anzurufen.
    Vielleicht würde das völlig vergeblich sein, überlegte sie. Da sie im Zirkusmilieu aufgewachsen war und nur zu oft hinter die Fassaden gesehen hatte, glaubte sie nicht viel von dem, was in Zeitungen stand. Aber der Bericht über Doc Savage hatte in einer seriösen Illustrierten gestanden, die angeblich niemals übertrieb, entsann sich Liona. Doch die Behauptungen über ihn hatten so phantastisch geklungen wie die marktschreierische Reklame, die um Zirkusse immer gemacht wurde.
    Sie betrat einen Tante-Emma-Laden an der Ecke, nicht allzu sauber und voll von ungewöhnlichen Gerüchen. Er lag in der Nähe eines pädagogischen Colleges; wahrscheinlich nur deshalb hatte er überhaupt Telefon. Studenten hatten weibliche Vornamen und Telefonnummern an die Wand rund um den Apparat gekritzelt. Liona ließ sich ihre sechs Dollars in Fünfundzwanzig- und Zehn-Cent-Stücke wechseln. Mit entschlossener Bewegung nahm sie den Hörer ab.
    Zu ihrer Verblüffung erklärte das Mädchen in der Vermittlung, das Büro von Doc Savage in New York würde das Gespräch als R-Gespräch annehmen.
    Liona brachte den Mund dicht an die Sprechmuschel. »Los, verbinden Sie schon ... Ist dort Doc Savage?«
    »Nein.«
    »Nun, dann geben Sie ihn mir«, verlangte Liona. »Tut mir leid«, informierte sie die Stimme. »Er ist nicht in New York.«
    Liona biß sich auf die Lippen und horchte, was die Stimme weiter fragte: »Ist es etwas Dringendes?«
    »Es könnte gar nicht dringender sein«, sagte Liona grimmig. »Wo kann ich Doc Savage erreichen?«
    Ihr ferner Gesprächspartner schien von ihrer drängelnden, forschen Art nicht sehr beeindruckt zu sein. Er sagte: »Wie ich es sehe, gibt es nur zwei Dinge, die Sie tun können. Sie können warten und morgen vormittag noch einmal anrufen, oder Sie können mir sagen, in was für Schwierigkeiten Sie stecken.«
    »Wer sind Sie?« fragte Liona.
    »Monk«, erklärte die Stimme. »Mein voller Name ist Lieutenant Colonel Andrew Blodgett Mayfair. Ich bin einer von Doc Savages fünf Assistenten.« Liona überlegte angestrengt. Es war eine ernste Sache, und es wäre nicht einmal eine Übertreibung gewesen, wenn sie gesagt hätte, daß es um ihr Leben ging. Aber damit war es auch keine Sache, die man durch einen Assistenten erledigen

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