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DS074 - Der teuflische Plan

DS074 - Der teuflische Plan

Titel: DS074 - Der teuflische Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sich zwingen, die Mordstory in der Zeitung zu Ende zu lesen. Es war ein sehr langatmiger Artikel, in dem die ganze politische Karriere des obersten Staatsbeamten berichtet wurde, der vorher Generalstaatsanwalt gewesen war und viele bekannte Kriminelle ins Gefängnis geschickt hatte. Über den eigentlichen Tatvorgang schien nur wenig bekannt zu sein.
    Niemand hatte die Mörderin den Gouverneurssitz betreten oder verlassen sehen. »Es hätte ebenso gut ein Geistermord gewesen sein können«, hieß es weiter unten, »wenn nicht zufällig Dan Meek mit seiner schußbereiten Kamera zur Stelle gewesen wäre.« Dan Meek hatte noch erfolglos den Versuch gemacht, die Mörderin aufzuhalten, aber sie war durch eine Tür entkommen, die sie hinter sich abgesperrt hatte.
    Die Polizei hatte Fingerabdrücke der Mörderin auf dem Schreibtisch des Gouverneurs und an der Tür gefunden, durch die sie dem Amateurfotografen entkommen war. Auf der nächsten Seite waren diese Fingerabdrücke sogar abgedruckt.
    Verstohlen drückte Liona ihre Finger auf die Glasplatte des Tisches in der Drugstore-Nische und verglich sie mit denen in der Zeitung. Sie war keine Fingerabdruckexpertin, aber ihr kamen die Abdrücke identisch vor.
    Ich bin also eine Mörderin!
dachte sie wild.
    Und während sie das noch dachte, kam ein Polizist in den Drugstore herein. Offenbar suchte er nach ihr.
     
     

3.
     
    In dem Augenblick, da sie ihn sah, wußte Liona einfach, daß er ihretwegen gekommen war, aber hinterher fragte sie sieh, ob sie sich das nicht nur eingebildet hatte. Der Cop konnte auch hereingekommen sein, um eine Cola zu trinken oder Zigaretten zu kaufen.
    Der Drugstore hatte eine rückwärtige Tür, ganz in der Nähe der hinteren Nische, in der Liona saß. Sie stand auf und hatte noch die Geistesgegenwart, lässig und langsam zu gehen, bis sie die Tür erreichte. Aber der Beamte hatte sie dennoch bemerkt, genau in dem Augenblick, da sie zur Tür hinausglitt.
    »He, Sie!« rief er.
    Die rückwärtige Tür ging auf eine Seitengasse hinaus. Niemand war zu sehen. Liona ging hastig davon. Das Paket mit der letzten Habe ihres Bruders hinderte sie etwas, aber sie beschloß, es nicht wegzuwerfen. Sie kam zu einer Quergasse und bog in sie ein.
    Aber der Cop hatte sie gesehen. Sein aufgeregter Schrei hallte die Gasse herunter. Ein Schuß fiel, traf aber nichts. Der Cop hatte wohl in die Luft geschossen.
    Liona rannte mit ihren hochhackigen Schuhen die betonierte Gasse entlang. Es gab keine Fenster, nur ein paar wenige Türen, und die waren alle geschlossen. Weiter vorne, fast am Ende der Gasse, stand ein Lieferwagen, der den Firmennamen eines Elektrokonzerns trug. Liona sprang hinter das Lenkrad. Gott sei Dank, der Fahrer hatte den Zündschlüssel steckenlassen. Sie drehte ihn um, und der Wagen sprang an. Erneut fiel ein Schuß. Diesmal klatschte die Kugel erst durch die Heckscheibe des Lieferwagens und zersplitterte dann auch noch die Windschutzscheibe.
    Liona legte krachend den Gang ein, gab Gas, und mit aufheulendem Motor schoß der Lieferwagen aus der Gasse hinaus.
    Die Stadt hatte nur etwa zehntausend Einwohner, und so brauchte sie nicht lange, um in die Außenbezirke zu gelangen. Rein durch Glück war sie auf eine beinahe verlassene Straße geraten. Sie sah einen Teich, einen kleinen Hain, fuhr den Lieferwagen zwischen die Bäume und ließ ihn dort stehen.
    Sie wartete ein paar Minuten, lauschte und entschied, daß niemand sie beobachtet hatte. Dann fiel ihr ein, in den Fond des Lieferwagens zu sehen. Werkzeuge, Kabelrollen lagen dort herum, ebenso ein weißer Arbeitskittel mit dem Firmennamen des Elektrokonzerns. Liona wendete ihn, so daß der Name nicht zu sehen sein würde, und zog ihn an. Ihren schicken Hut warf sie in ein Gebüsch, überzeugt, daß sie mit ihren braunen Locken weniger auffallen würde. Der Hut war auf dem Zeitungsfoto ganz deutlich zu erkennen gewesen. Dann ging sie davon.
    Das Gehen tat ihr gut, klärte etwas ihre Gedanken. Sie sah ihr Problem jetzt ganz deutlich, auch wenn alles andere ihr noch unverständlich war. Sie wurde von der Polizei wegen Mordes gesucht. Sie sollte einen Mann getötet haben, den sie überhaupt nicht gekannt hatte. Phantastisch war ein viel zu schwacher Ausdruck für diese ihre Situation.
    Dann kam ihr ein Gedanke, den sie sofort wieder von sich zu schieben versuchte. Er versetzte ihr einen regelrechten Schock, und sie blieb ruckartig stehen.
    War es möglich, daß sie den Mord vielleicht in einem momentanen

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