Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS086 - Das Bohrloch-Monster

DS086 - Das Bohrloch-Monster

Titel: DS086 - Das Bohrloch-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
plötzlich ein Automotor auf, und mit krachenden Gängen jagte ein Wagen davon.
    Vida Carlaw horchte weiter, hörte aber nur noch das Summen von Insekten. Drei nacheinander vom Himmel schwebende Fallschirme schienen alle Vögel aus diesem Bereich verscheucht zu haben.
    Dann erschien der Bronzemann auf einer kleinen Lichtung vor ihr, anscheinend von der Straße herkommend.
    Vida Carlaw fand, daß er hier im Wald längst nicht so groß wirkte wie vorher im Flugzeug. Man mußte wohl unmittelbar neben ihm stehen, um einen Vergleich zu haben, wie groß er tatsächlich war. Er hatte absolut nichts von dem Stiernackigen, das man so häufig bei sehr großen Männern findet.
    »Sagen Sie, wer sind Sie eigentlich?« fragte Vida Carlaw.
    Der Bronzeriese sah die auffallend hübsche junge Frau an, ohne von ihrem Äußern anscheinend sonderlich beeindruckt zu sein.
    »Mein Name ist Clark Savage Junior«, sagte er. »Meistens nennt man mich Doc Savage.«
     
     

4.
     
    Eine Fülle von Gedanken jagte Vida Carlaw gleichzeitig durch den Kopf. Sie war verblüfft, hier den Mann vor sich zu haben, den aufzusuchen sie nach New York hatte fliegen wollen. Und auch an den Fallschirmabsprung, ihren ersten, dachte sie. Noch war sie es nicht gewohnt, daß Männer sie zu kidnappen versuchten.
    Außerdem war sie es gewohnt, daß Männer sie bewundernd anstarrten, wenn sie sie das erste Mal sahen, aber dieser Bronzeriese blickte sie so ausdruckslos an, als ob er durch sie hindurchsah.
    »Was ist aus dem Mann geworden, der mich über den Kopf schlug?« fragte sie.
    »Der ist entkommen.«
    Vida Carlaw spürte ein Kribbeln im Rücken. Noch nie hatte sie einen Mann gesehen, der so männlich wirkte wie dieser.
    »Wie entkam er?«
    »Er hat einen Autofahrer angehalten, und den wahrscheinlich mit vorgehaltener Pistole gezwungen, ihn mitzunehmen.«
    Vida Carlaw entschied, daß die sonore Stimme des Bronzeriesen genau zu seinem männlichen Äußeren paßte.
    »Ich war auf dem Weg nach New York, um Sie dort aufzusuchen«, sagte sie. »Ein Mann namens Monk erklärte mir, Sie seien irgendwo in einem Ding, das sich Festung der Einsamkeit nennt.«
    »Ich kehrte früher zurück als erwartet. Monk richtete mir Ihren Anruf aus. So kam es, daß ich mit Ihnen in der Maschine war.«
    Vida Carlaw, kapriziös wie alle schönen Frauen, kam plötzlich zu dem Schluß, daß es diesem Bronzeriesen an Höflichkeit fehlte. Wenn schon nicht wegen ihres Aussehens, so hätte er ihr doch wenigstens ein Kompliment zu ihrem ersten Fallschirmsprung machen können. Sie beschloß, ihm ebenso kühl zu begegnen.
    »Warum gaben Sie sich mir dann in der Maschine nicht zu erkennen?« schnappte sie.
    »Mein Beruf bringt es mit sich, daß mich Gesetzesbrecher in alle nur möglichen Fallen zu locken versuchen. Bei Hilferufen wie Ihrem muß ich deshalb vorsichtig sein.«
    Vida Carlaw beschloß, die Beleidigte zu spielen. »Ich verstehe. Sie hielten mich also für eine ausgemachte Schurkin.«
    »Vorher kann man das niemals sagen.«
    Vida Carlaw spürte, daß sie immer wütender wurde. Dieser junge Bronzebursche – denn offensichtlich war er noch jung – benahm sich ganz und gar nicht, wie sich ein junger Mann in Gegenwart eines hübschen Mädchens benehmen sollte.
    »So, für eine Schurkin hielten Sie mich?« schnappte sie.
    »Was sind Sie denn wirklich?« konterte Doc Savage kühl.
    »Ich bin eine Ölsucherin aus Oklahoma. Zu Hause bin ich in Tulsa. Mit zwei Partnern, Sam Sands und Reservoir Hill, treibe ich eine Versuchsbohrung hinunter. Irgend etwas ist mit unserem Bohrmeister und mit Sam Sands geschehen.«
    Danach wartete sie erst einmal, was er sagen würde.
    »Geben Sie mir weitere Einzelheiten«, verlangte er.
    Seine Stimme hatte sich nicht verändert, aber Vida Carlaw hatte das Gefühl, daß er an der Sache, vielleicht auch an ihr selbst, interessiert war. Sie berichtete daraufhin im einzelnen, was geschehen war, erwähnte sogar das Indianermärchen von dem
Papoose
, der im
Tepee
-Boden ein Loch grub, aus dem ein Erdteufel kam und ihn verschlang.
    Als sie geendet hatte, fragte Doc Savage: »Haben Sie irgendwelche Feinde?«
    »Wieso, nein«, sagte die junge Frau überrascht.
    »Wie erklären Sie dann den Angriff auf Sie im Flugzeug?«
    Vida Carlaw studierte einen fernen dunklen Punkt am Himmel, der einen Moment vorher noch nicht dort gewesen war.
    »Ich habe dafür keine Erklärung. Die ganze Sache ist mir ein absolutes Rätsel.«
    Einen Moment lang schwiegen beide. Die junge Frau

Weitere Kostenlose Bücher