Dschiheads
Suk. Er ist wohlbehalten ins Delta gelangt und arbeitet jetzt an der FloÃlände. Er lernt, wie man die riesigen Holzstämme mit einem Hub aus dem Wasser auf die Darren zieht, wo sie getrocknet werden, bevor sie ins Sägewerk kommen.«
»Wie schön für ihn«, sagte Maurya.
»Und er hat auch seinen taubstummen Freund wie dergefunden, diesen Anzo. Er arbeitet in einer Bäckerei.«
»Aber das sind doch nur gute Nachrichten«, sagte Ailif.
Jonathan schüttelte langsam den Kopf. »Anzos Mutter lebt nicht mehr. Sie hat Selbstmord begangen.«
»Weshalb?«
»Sie wollte das Kind nicht zur Welt bringen â das Kind, das ihr der GroÃarchon gemacht hat, bevor sie mit ihrem Sohn fliehen konnte.«
»Dieses widerliche Schwein!«, rief Maurya empört. »Wie hat er es nur fertiggebracht, sie sich gefügig zu machen?«
»Oh, da gibt es Mittel«, sagte Ailif mit leiser Stimme. »Einen Lappen mit einem Betäubungsmittel auf Mund und Nase, ein Pflaster an den Hals, eine Spritze â¦Â«
Unwillkürlich fuhr sich Maurya mit der Hand über das Gesicht.
»Ja, das hätte dir auch passieren können, wenn du ihm nicht rechtzeitig eins übergezogen hättest. Aber es hat nicht jeder einen Hammer zur Hand, wenn man in so eine Situation gerät.«
Jonathan schüttelte sich. »Offenbar hat Anzo ziemlich Mühe gehabt, seine Mutter in ein Boot zu bringen und zu dem Floà hinauszurudern, das damals vorbeikam. Doch in dem Durcheinander des hektischen Handels zwischen Dorf und Floà gelang den beiden die Flucht.«
Maurya sah zu ihm hinunter. »Aber für sie gab es keine Flucht â¦Â«
Jonathan neigte mit traurigen Augen den Kopf.
| 36 |
»Hörst du mir zu, Anzo?«
Er nickte und betrachtete aufmerksam meinen Mund, wie immer, wenn wir uns nicht mit den Händen unterhielten.
»Gestern Abend ist ein Floà angekommen. Die FloÃschiffer berichteten, im letzten Sandsturm hätten die Dünen die Reste eines Fahrzeugs freigegeben, das offenbar dem früheren Kommandanten der Flottenstation gehört hatte. Er hieà Commander Wolf.«
Anzo nickte.
»Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es von einer Rakete zerstört worden.«
Anzo nickte.
»Es muss aber noch genauer untersucht werden, was das für eine Waffe war und woher sie kam.«
Anzo nickte.
»Commander Wolf war derjenige, der darum gebeten hatte, die Reliefs der Dongos am Fluss zu untersuchen.«
Anzo nickte.
»Wir müssen diese Informationen an die Professoren auf New Belfast weiterleiten, an Maurya und Ailif, die mit der Untersuchung über die Dongos beauftragt waren.«
Anzo nickte.
»Wir müssen Virginia Bescheid geben, damit sie die Nachricht nach New Belfast an Jonathan durchgibt. Es wird Maurya und Ailif sicher interessieren.«
âºDas glaube ich auchâ¹, sagte Anzo mit den Händen. âºIch versuche, sie morgen früh zu erreichen, sobald ich das Brot ausgefahren habe.â¹
»Gut. Und erkundige dich, wie es ihnen geht. Ob die Wunde an Jonathans Schulter verheilt und ob Ailifs Bein wieder in Ordnung ist. Er ist ein tapferer Mann, das muss ich sagen. Auch wenn er mir manchmal etwas unheimlich war mit seinen farbigen Pusteln.«
Anzo nickte.
| 37 |
Nicht lange nach ihrer Landung auf New Belfast saà Ailif auf seiner Lieblingsbank auf dem Campus der James Joyce University in der Nähe des Weihers, wo sich die Enten regelmäÃig zu Flottenverbänden formierten. Er war immer missgelaunt, wenn er »seine Bank« besetzt vorfand, und ging dann wieder nach Hause, aber die meisten Studenten kannten seine Vorliebe und lieÃen sich auf einer der anderen Bänke oder auf dem Rasen nieder.
Inzwischen war auf dem Nordkontinent von New Belfast der Frühling eingekehrt. Die Sonne schien warm, die Bäume prangten in ihrem hellen frischen Grün. Auch die Echsen waren aus dem Süden zurück, bauten im Gezweig ihre Nester und meldeten schreiend ihre Revieransprüche an, um Konkurrenten abzuschrecken.
Aber es war ein anderer Schrei, der Ailif auffiel. Der Schrei eines Raben. Er hob den Kopf. Der Vogel flog sehr hoch.
Wer versteht schon die Raben?
Ailif wusste nicht, wie dieser Gedanke in seinen Kopf gelangt war. Irgendjemand hatte erst kürzlich diese Frage gestellt, in welchem Zusammenhang, wusste er nicht mehr, aber er erinnerte sich, dass es von groÃer Bedeutung gewesen war. Doch
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