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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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ereignet hat? Ich bin mir sicher – was auch immer ich der Gesellschaft erzählen kann, sie wird es wissen wollen.«
    »Gewiss.« Lady Fayth fuhr fort, eine umsichtige, jedoch seltsam oberflächliche Darstellung von dem darzulegen, was in Ägypten geschehen war: wie sie selbst, Kit und Giles die Spur von Cosimo und Sir Henry bis in das Wadi verfolgt hatten, in dem sich das Grabmal des Hohen Priesters Anen befand, und wie sie gegen die Burley-Männer gekämpft hatten, jedoch überwältigt und zusammen mit Cosimo und Sir Henry eingesperrt wurden, die bereits zu jenem Zeitpunkt sehr ernst erkrankt waren.
    »In der Luft des Grabmals musste es einen üblen Gifthauch gegeben haben, und beide Männer waren daran tödlich erkrankt. Wir hätten uns ebenfalls angesteckt, wenn wir nicht rechtzeitig gerettet worden wären«, folgerte Haven. »Da Giles anwesend war, als Sir Henry verschied, wird er glücklicherweise alle weiteren Fragen beantworten, die Ihr bezüglich der tragischen Umstände seines Todes möglicherweise habt.« Sie neigte ihren Kopf zur Seite. »Gab es sonst noch etwas, das Ihr vornehmlich zu wissen wünschtet?«
    Cass dachte einen Augenblick nach, dann fragte sie: »Lady Fayth, Ihr habt diesen jüngeren Mann erwähnt – Cosimo Livingstones Urenkel, Kit? Aber Ihr habt nicht gesagt, was ihm widerfahren ist. Vielleicht kann Giles mir erzählen, was aus ihm geworden ist?«
    »In der Tat, Mylady«, erwiderte Giles. Er zögerte kurz und blickte zu Lady Fayth. Irgendetwas wurde zwischen den beiden ausgetauscht, konnte Cass erkennen. »Wir waren alle zusammen, als man uns gefangen nahm«, sagte er schlichtweg. »Mister Kit und ich flüchteten gemeinsam in Sicherheit.«
    »Ist er jetzt bei Euch?«, erkundigte sich Cass. »Könnte ich ihn treffen?«
    Erneut blickte Giles zu Lady Fayth, die nickte und ihn auf diese Weise ermunterte, auf die Frage zu antworten. Die Mundwinkel des Dieners verzogen sich zu einem Ausdruck der Verbitterung. »Diejenigen, die Sir Henry und Cosimo umbrachten, haben uns erneut gefunden. Sie verfolgten uns. Lord Burleigh war zu Pferde und im Besitz einer Pistole.« Er zeigte seinen verbundenen Arm. »Ich bin verwundet davongekommen, Mister Kit allerdings ist eine erfolgreiche Flucht gelungen.«
    »In der allgemeinen Verwirrung ging Kit verloren«, fügte Haven hinzu. »Und niemand weiß, wohin er gegangen ist; oder zumindest ist uns sein Aufenthaltsort gegenwärtig nicht bekannt.«
    Brendan und Mrs Peelstick hatten Cass vor dunklen Kräften gewarnt und vor dem geheimnisvollen Feind, der als Lord Burleigh bekannt war. Aber dies war die erste Erwähnung eines wirklichen Angriffs und tatsächlich ausgeübter Gewalt. »Dieser Lord Burleigh und seine Männer – die Leute, die Euch verfolgt haben … Seid Ihr ganz sicher, dass sie dieselben waren, die Sir Henry und Cosimo töteten?«
    »Gewiss, Mylady.« Giles nickte energisch; seine Stimme nahm einen trotzigen Ton an. »Sie schleichen immer herum und warten auf eine Gelegenheit, jedem verheerenden Schaden zuzufügen, der ihnen in die Quere kommt. Sie haben Sir Henry und Cosimo erledigt; da gibt’s kein Vertun.«
    Ein nachdenkliches Schweigen senkte sich auf die kleine Gruppe herab. »Was wird jetzt geschehen?«, fragte Cass nach einem weiteren kräftigenden Schluck Wein.
    »Ich nehme an, dass es an uns liegt, dies zu entscheiden«, erwiderte Haven. Sie warf ihren Kopf zur Seite und betrachtete Cass mit einem offenen Gesichtsausdruck. »Darf ich so kühn sein und fragen, wie Ihr hergekommen seid?« Als Cass mit der Antwort zögerte, ging sie zum Angriff über. »Es ist eine vollkommen einfache Frage. Durch welche Art des Transports habt Ihr Eure Anreise zu diesem Haus bewerkstelligt?«
    »Ich bin zu Fuß gekommen – meistens«, antwortete Cass ausweichend.
    Haven schnaubte. »Und woher seid Ihr gekommen?«
    »Wie bitte?«
    »Der Ort Eurer Abreise – von wo seid Ihr gekommen?«
    »Ich bin direkt aus Damaskus gekommen – mehr oder weniger«, erwiderte Cass. »Wo die Gesellschaft ihre Zentrale hat.«
    Ein feines Lächeln tauchte in Havens Mundwinkeln auf. »Wie habt Ihr Lord Burleigh kennengelernt?«
    Cass runzelte die Stirn. »Aber ich kenne ihn doch überhaupt nicht«, protestierte sie. »Ich habe lediglich den Namen gehört, und sonst nichts …« Sie nickte Giles zu. »Bis gerade eben.«
    »Wie lange dauerte Eure Reise?«
    Erneut zögerte Cass. Warum wurde sie dieser Befragung unterworfen? »Schaut«, erklärte sie schließlich, »ich glaube,

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