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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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auf der die Abwesenheit von Sir Henry und Cosimo mit einiger Besorgnis thematisiert worden war. Dabei wurde der Entschluss getroffen, dass sie, Cass, sich zu einer Mission aufmachen sollte, um herauszufinden, was über ihr Verschwinden entdeckt werden könnte.
    »Ich nehme an, man könnte sagen, dass meine Mission erfolgreich gewesen ist«, schlussfolgerte sie. »Ich habe das in Erfahrung gebracht, was ich herausfinden sollte und weswegen ich hergekommen bin.«
    Lady Fayth, die ihr Kinn in die Hand gelegt hatte, dachte darüber nach; dann erhob sie sich abrupt. »Bitte entschuldigt uns«, sagte sie und forderte Giles auf, sich zu ihr zu gesellen. Die beiden gingen in eine Ecke des Zimmers, wandten Cass den Rücken zu und führten eine kurze vertrauliche Unterredung, die auf Seiten von Giles mit einem entschiedenen Nicken endete. Die beiden kehrten daraufhin zu ihren Sitzplätzen zurück.
    Haven glättete ihr Kleid mit den Handflächen, während sie sich wieder hinsetzte, und erklärte: »Wir haben das durchdacht, was Ihr uns berichtet habt, und halten die Geschichte ebenso wie ihre Erzählerin für vollkommen glaubwürdig. Kurz gefasst, wir sind bereit zu akzeptieren, dass Ihr diejenige seid, von der Ihr sagt, dass Ihr es seid – und dass Ihr es nicht böse mit uns meint.« Sie lächelte. »Ihr werdet uns vergeben, dass wir vorsichtig waren: Wenn man es mit dem Schwarzen Earl zu tun hat, ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Cass. Sie hatte wegen dieser Angelegenheit keine wirkliche Besorgnis empfunden; aber es war trotzdem angenehm zu wissen, dass man ihr Glauben schenkte.
    »Jetzt, wo Ihr das in Erfahrung gebracht habt, was Ihr herausfinden solltet und weswegen Ihr hergekommen seid – was werdet Ihr nun tun?«, fragte Giles, der Cass direkt ansprach.
    »Den anderen die Nachricht überbringen, nehme ich an«, erwiderte sie. »Ich weiß, dass Brendan – das heißt, Mr Hanno – und Mrs Peelstick es zu schätzen wissen, wenn sie die Neuigkeiten so bald wie möglich erfahren. Ich vermute, sie werden irgendwelche Pläne schmieden wollen.«
    »Ihr mögt dies tun«, schlug Haven vor, »oder Ihr könntet mit uns kommen.« Sie blickte zu Giles und fuhr fort: »Mr Standfast und ich haben bereits beschlossen, nach Prag zurückzukehren. Dort müssen wir die Spur aufnehmen, wenn wir die große Suche fortsetzen wollen.«
    »Es ist der Ort, an dem Kit zuletzt gesehen wurde«, fügte Giles hinzu. »Dort gibt es Leute, die uns möglicherweise helfen können, ihn zu finden.«
    »Nun, ich weiß nicht …«, entgegnete Cass, deren Aufmerksamkeit abermals nachließ. Sie war viel zu hungrig und müde, um irgendeine verbindliche Entscheidung zu treffen. »So wichtig es auch sein mag, Kit zu finden – die Zetetische Gesellschaft wartet auf Nachrichten von meiner Mission.«
    »Darf ich vorschlagen«, begann Haven und erhob sich aus ihrem Sessel, »dass wir die Unterredung auf den nächsten Tag verschieben und am Morgen nochmals auf die Angelegenheit zurückkommen? Das Abendessen ist bald fertig, und nachdem wir gegessen haben, mögt Ihr Euch zurückziehen und zur Ruhe begeben. Wir können die Frage erneut bedenken, wenn Ihr erfrischt seid.« Sie lächelte herzlich. »Würde das für Euch annehmbar sein?«
    »Höchst annehmbar, Mylady«, antwortete Cass. Als ihr bewusst wurde, dass sie den Fehler gemacht hatte, die Anredeform eines Dieners zu benutzen, biss sie sich verlegen auf die Lippen.
    Haven akzeptierte einfach diese Anrede als etwas, das ihr gebührte, und streckte Cass ihre Hand entgegen. »Kommt, wir werden ein paar Kleidungsstücke für Euch finden, die schicklicher sind. Zweifellos werdet Ihr nach der langen Reise am heutigen Tag ein Bad nehmen und Euch erfrischen wollen.«
    »Danke schön«, sagte Cass und nahm Havens Hand, wobei sie ein wenig unsicher war, was das Protokoll anbelangte. »Ja, das möchte ich.«
    Haven tätschelte ihre Hand und führte sie aus dem Zimmer. »Das Ley-Springen ist immer solch ein Abenteuer, findet Ihr nicht auch?«
    »Ich bin nicht sehr erfahren darin«, gestand Cass. »Ich bin zufälligerweise darauf gestoßen … Du meine Güte – erst vor einigen wenigen Tagen, schätze ich. Doch es fühlt sich an, als wären Jahre seitdem vergangen.«
    »Oh, zweifelsohne. Für Ley-Reisende hört die Zeit auf, einen normalen Verlauf zu nehmen«, erwiderte Haven. »Es kann ganz erheblich verwirrend werden. Ist das nicht so, Giles?«
    »Ganz richtig, Mylady«, antwortete er

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