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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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wir beide wissen, wie ich hergekommen bin. Ich bin auf den Wegen gereist, die manche Geisterstraßen nennen: Regionen elektromagnetischer Kraft. Ich denke, Ihr kennt sie als Ley-Linien. Genau so hat Brendan sie genannt.«
    Lady Fayth und Giles tauschten einen Blick aus, und der Diener nickte. »Sie ist eine Ley-Springerin«, sagte er nachdrücklich.
    »Fürwahr«, stimmte Haven ihm zu. Zu Cass sagte sie: »Bitte vergebt mir mein plumpes Nachfragen. Aber soweit wir wissen, könntet Ihr durchaus in den Diensten des Schwarzen Earls stehen und hierhergeschickt worden sein, um uns zu täuschen.«
    »Und der Schwarze Earl ist … wer?«, fragte Cass und stellte ihr Glas beiseite.
    »Der zuvor genannte Lord Burleigh«, antwortete Haven. »Er trägt den Titel des Earl of Sutherland, und seine Machenschaften sind grenzenlos. Seine Habgier wird nur von seinem Hochmut übertroffen, der in der Tat beträchtlich ist. Und wie Giles gesagt hat, er schreckt vor nichts zurück, um sich durchzusetzen – selbst wenn das bedeutet, die Kehle von jedem durchzuschneiden, den er als Rivalen ausmacht.«
    Cass akzeptierte die Vorbehalte ihr gegenüber und sagte: »Nun, wenn man bedenkt, was Ihr alles durchgemacht habt, kann ich Eure Zurückhaltung verstehen, einer Fremden Vertrauen zu schenken. Ich werde nur allzu froh sein, wenn es mir gelingt, Euch in jeder Weise zu beruhigen, die ich vermag.« Sie breitete ihre Hände aus. »Ihr werdet mir sagen müssen, wo ich beginnen soll.«
    »Euer Benehmen spricht für sich selbst«, erwiderte Lady Fayth. »Doch mit Blick auf unsere gegenwärtigen Zwecke würde ich gerne mehr über diese Gesellschaft hören, die Ihr erwähnt habt. Lasst uns damit beginnen.« Sie blickte zu Giles, der immer noch am Tisch stand. »Bitte nimm Platz. Wir sind vielleicht noch eine Zeit lang hier, und ich möchte nicht, dass du allzu sehr ermüdest.«
    »Danke sehr, Mylady«, antwortete der Kutscher. Er machte eine leichte Verbeugung, während er sprach, und Cass verspürte einen starken Hauch von Klassenunterschied, der zwischen den beiden herrschte. »Ich werde stehen, falls es Euch nichts ausmacht.«
    »Es macht mir aber etwas aus«, entgegnete Haven rasch. Sie klopfte leicht auf das Polster des Sessels neben ihr. »Wenn wir bei dieser großen Suche Partner sein sollen, dann dürfen wir den Unterschieden in unserer gesellschaftlichen Stellung nicht erlauben, uns unnötige Zwänge aufzuerlegen. Du bist verwundet worden und brauchst Erholung. Es nützt niemandem etwas, wenn du nicht wieder kräftig und vollkommen gesund wirst.« Erneut klopfte sie auf das Polster. »Also, komm und setz dich hin. Ich will nichts mehr darüber hören.«
    Giles nickte widerwillig und fügte sich den Wünschen seiner Herrin. Der Vorfall räumte bei Cass auch die letzten Zweifel daran aus, dass Lady Fayth eine Frau war, die sich sehr daran gewöhnt hatte, ihren Willen durchzusetzen; und die Vorspiegelung des Gleichheitsprinzips war nichts anderes als die Behauptung eines Privilegs. Als Giles Platz genommen hatte, drehte sie sich Cass zu und lächelte. »Ihr mögt beginnen. Ich glaube, Ihr wart im Begriff, uns mehr über diese Gesellschaft zu erzählen?«
    »Dieser Ausgangspunkt ist so gut wie jeder andere, um meine Ausführungen zu beginnen, nehme ich an«, sagte Cass und berichtete über ihre Begegnung mit Mrs Peelstick und Brendan in Damaskus, über die Zentrale der Zetetischen Gesellschaft mit ihrer Genisa , die sie als eine Art Bibliothek beschrieb, welche alte Bücher und obskure Manuskripte enthielt: Diese wurden von der Gesellschaft als nützlich betrachtet, selbst wenn man sie, wie es augenscheinlich der Fall war, nur vage verstand. Cass berichtete von einigen der anderen Mitglieder, die sie kennengelernt hatte, und gab eine allgemeine Erklärung über die Arbeit der Gesellschaft ab, so wie sie es verstand.
    Haven und Giles hörten all dem, was sie zu sagen hatte, aufmerksam zu, nickten ab und an und tauschten verstohlene Blicke aus, wenn sie beurteilten, was Cass ihnen erzählte. Es war ein lockerer und ein wenig weitschweifiger Vortrag, der viele überflüssige Einzelheiten enthielt: Beschreibungen des Innenhofes in Damaskus, Fortingall Schiehallions altes Buch Landkarten der Fee , der Markt in der alten Geraden Straße, Brendans charmanter irischer Akzent und Mrs Peelsticks Gewohnheit, Minzblätter im Tee durchziehen zu lassen.
    Zum Schluss entspannte sich Cass und beendete ihre Ausführungen mit einem Bericht über die Versammlung,

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