Du bist das Licht ... trotz allem
schließen, geben beim Übergang von
dieser Welt nach drüben nur ihre sterblichen Hüllen
ab, nämlich ihren Körper – und der war eine Leihgabe
in diesem Leben. Ihre Seele ist unsterblich. Eure und
meine natürlich auch.
Denkt an die schöne Zeit mit ihnen. Was Ihr von
ihnen lernen durftet. Was Ihr mit ihnen erleben
durftet. Wenn Ihr sie geliebt habt, können sie doch für
immer einen Platz in Eurem Herzen haben. Und sie
wünschen sich, dass Ihr Euer Leben weiterlebt. Denn
Euer Leben geht weiter, Eure Uhr ist noch nicht
abgelaufen, Ihr müsst noch ein Stück des Weges
gehen.
Irgendwo habe ich von einem Elternpaar gelesen,
das die einzige Tochter verloren hat. Das Mädchen
war gerade erst 18 Jahre jung. Sie waren sehr traurig,
aber sie waren auch dankbar. Dankbar für die Zeit, die
sie ihre Tochter haben durften. Sie haderten nicht mit
dem Schicksal. Ich persönlich ziehe meinen Hut vor
Menschen, die zu so einer Dankbarkeit in der Lage
sind.
Noch einmal und das auch immer wieder: Trauer
ist wichtig. Dinge müssen verarbeitet werden. Denn
für uns geht der Weg auf dieser Erde noch weiter. In
diesem Fall ohne den ein oder anderen Menschen, den
man geliebt hat. Auch wenn man den Gedanken in
sich trägt, dass sie uns begleiten, uns beschützen:
Wenn auch nicht allein, so müssen wir selbst einen
Schritt vor den anderen setzen. Bis unser Tag
gekommen ist und wir unsere Hülle abgeben. In
diesem Leben.
Aber es kommt der Tag, wo wir mit unserer Trauer
anders umgehen können. Die Ausnahmen, von denen
gerade geschrieben wurde, werden das ganz anders
sehen. Diese Ausnahme-Menschen mit dem in Trauer
verbundenen Egoismus haben einen längeren Weg vor
sich. Ich wünsche ihnen alles Gute und die Kraft und
den Mut, ihre Trauer eines Tages als etwas Normales
anzusehen und dass sie in nicht allzu weiter Ferne mit
der Trauer und dem Egoismus fertig werden und
wieder an sich denken und nicht verzagen.
Aber wie gesagt, es kommt der Tag, an dem die
Trauer uns nicht mehr täglich umgibt. Mir steigen
heute noch manchmal die Tränen in die Augen, wenn
ich an meinen heißgeliebten Großvater denke, der drei
Tage vor meinem sechsten Geburtstag gestorben ist.
Viel zu früh, sagten und sagen die Menschen in
meiner Familie, die Nachbarn, Freunde und Bekannte.
Sagte auch ich mit dem Gedanken, was wäre in
unserer Familie wohl alles anders verlaufen, wenn er
noch länger gelebt hätte. Ist das Egoismus? Heute
kann ich sagen, seine Zeit war um. Er hat uns so viel
gegeben, dass wir daraus alle hätten lernen können.
Einige haben ja auch daraus gelernt. Eigentlich
wiederhole ich mich an dieser Stelle, nur mit einer
persönlichen Erinnerung an meinen Großvater.
Die, die gegangen sind, bleiben bei uns, in unseren
Herzen, in unseren Gedanken. War ihr Weg vorbei,
weil sie ihre Lebensaufgaben bewerkstelligt hatten, so
liegen doch viele unserer Aufgaben noch vor uns.
Wenn jetzt natürlich eine Frau, die erst vor kurzer
Zeit ihren Mann und vielleicht auch noch ihr Kind bei
einem Unfall verloren hat, diese Zeile liest, dann
werden ihr diese Worte kein großer Trost sein. Nur
ein Beispiel - und es gibt viele andere sehr traurige
Beispiele - denen diese Zeilen kein Trost sein werden.
An dieser Stelle möchte nur angemerkt sein, dass
diese Menschen sich nicht scheuen sollten, Hilfe in
Anspruch zu nehmen. Mit aller Ruhe auch professionelle Hilfe. Freunde meinen es gut, aber manchmal reicht das halt nicht. Manchmal braucht man
mehr. Diese Art von professioneller Hilfe können
Freunde und Familie oftmals leider nicht geben.
Für viele Menschen ist ihr Glaube eine große Stütze. Aber für viele leider nicht, weil sie keinen Glauben
mehr haben. Aber jetzt würde ich hier schon wieder
abschweifen.
An dieser Stelle kann ich wohl nur eines tun: Ich
wünsche Euch von ganzem Herzen Kraft und Mut,
Euren Weg weiterzugehen. Nach einer Zeit der
Trauer. Gebt nicht auf! Um Euretwillen nicht. Und um
ihretwillen nicht. Sie wollen uns glücklich sehen und
freuen sich, wenn wir an sie denken. Seid dankbar für
die wunderschöne Zeit, die Ihr mit diesen Menschen
haben durftet. Wenn sie in manchen Fällen auch noch
so kurz war. Ich würde Euch an dieser Stelle gerne
mehr geben, aber ich wüsste nicht wie.
Nur eines noch: Egal was passiert, werdet Euch
wieder Eurer eigenen Stärke bewusst. Sie ist da. Im
Moment seid Ihr nur geschwächt. Auch Schwächen
wollen ausgelebt werden. Ich wünsche Euch Menschen an die Seite, die Euch in diesen schweren
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